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Nikos Bartlog: Seitenwechsel ohne Reue – vom Racer zum Ironman-Fan und -Reporter

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Zu allererst muss ich sagen, dass ich nach meinem Frankfurt-DNF und der damit nicht geschafften Qualifikation schon etwas Bammel hatte, wie mir die Zeit auf der Insel gefallen würde. Nach drei Teilnahmen nun also die Reise als Zuschauer zum Ironman Hawaii. In den Wochen nach Frankfurt ein komisches Gefühl. Um es vorweg zu nehmen: Ich habe es aber keine Sekunde bereut und die Zeit sehr genossen und auch die Trainingskilometer mit meinem Freund Michael kamen nicht zu kurz, denn unsere Fahrräder hatten wir ja dabei. Nun ging es also am 3.10. los Richtung Big Island.

Ich bin diesmal ohne Zwischenfälle am Donnerstagabend in Kona angekommen. Nun Leihauto abholen und dann ab in die Wohnung. Hier ist es schon ein Vorteil, wenn man schon vor Ort war und sich etwas auskennt.

Am Freitagmorgen „musste“ ich dann natürlich gleich nach dem ersten Kaffee ans Pier zum morgendlichen Schwimmen. Eine wunderbare Sache und einfach immer ein guter Start in den Tag. Schwimmen war ich auch fast jeden zweiten Tag, mit Ausnahme des Rennwochenendes. Danach raus zum Flughafen und einen müden Michael in Empfang genommen.

Der Ironman-Hype nimmt seinen Lauf …

Nun füllte sich das Städtchen Kona auch langsam mit immer mehr Triathleten und man kommt sich vor wie in einem großen Triathlon-Camp. Für uns ging es jetzt im Wechsel immer täglich zum Schwimmen, aufs Rad und/oder zum Laufen. Wobei ich das Laufen bis zum Schluss am anstrengendsten empfand und ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich hier in diesem Klima schon dreimal einen Marathon geschafft hatte. Diesmal wurden es pro Einheit nie mehr als 15 Kilometer und das hat auch voll gereicht. Ein schönes erstes Highlight war das Team-Fotoshooting am Sonntag im Energy – laufend hinein in den Sonnenuntergang!!!!!

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Warten auf Frodo in der Hualalai Road – © Peter Nowak

Vorab hatte uns Harald schon informiert, dass wir als „Journalisten“ für tri2b.com akkreditiert werden und somit das Rennen, die Pressekonferenzen der deutschen Profis und Einzelinterviews  hautnah miterleben hinter der Kamera dürfen. So nah werden wir an die Profis wohl nie wieder herankommen. Mein persönliches Highlight war die Prerace-Pressekonferenz von Jan Frodeno, der sich trotz des Megahypes um ihn zumindest äußerlich noch sehr entspannt zeigte und wie immer mit großer Geduld die immer wiederkehrenden Fragen der Journalisten mit viel Geduld und Wortwitz beantwortete.

Ein denkwürdiger Raceday aus Zuschauer- und Reportersicht

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 ARD-Experte Andy Raelert mit Nikos am Pier während des Racedays – © Michael Wunderlich

Nun war dann auch der Renntag gekommen und wir mittendrin. Den Start verfolgten wir auf dem Pier, direkt neben der Kanone mit der das Rennen gestartet wurde. Also näher dran geht nicht. Nachdem wir die Athleten dann mit Fotoschüssen in die Wechselzone begleitet hatten, gingen wir ins Pressezentrum im King Kamehameha Hotel, um dort das Rennen zu verfolgen. Circa eine Stunde vor Frodenos Zielleinlauf begaben wir uns auf die Pressetribüne, um für unseren Fotografen Petko einen guten Platz zu ergattern. Nach dem Zieleinlauf ging es ab in den Athlete-Garden hinter dem Zielbereich, wo Harald schon auf uns wartete um die Video-Zielinterviews mit Frodeno und Co zu machen. Zum Abschluss hatten wir noch einen Einsatz auf den offiziellen Pressekonferenzen der Männer- und Frauen-Pros und sammelten die O-Töne eines denkwürdigen Ironman-Tags in Kailua-Kona ein. So ging dann ein unglaublich emotionaler  Renntag zu Ende und ich hatte es in keiner Sekunde bereut nicht auch selbst am Rennen teilgenommen zu haben.

In der zweiten "Hang Loose"-Woche ging es dann noch mit dem Rad nach Hawi, nochmals zum Laufen auf den Alii Drive, sowie mit dem Auto zum legendären Black Sands Beach und zum Volcano National Park.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Frau Schnabel und Air France, die mir den Flug nach Kona nach meinem Verspätungsdesaster zur Ironman 70.3 WM 2018 in Südafrika spendiert hatten.

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