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O-Töne vom Ironman Hawaii: Diese Deutschen können ja alle Radfahren wie wahnsinnig

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Was für ein Tag in Kailua-Kona. Ein unerwarterer Verlauf des Frauenrennens vom Start an und ein dramatisches Lauffinale zwischen Chris McCormack und Andreas Raelert sorgten den ganzen Tag für Hochspannung. Hier die Stimmen von der Pressekonferenz ...

Was für ein Tag. Noch bevor überhaupt ein Athlet gestartet war, machte eine aktuelle Meldung in rasender Geschwindigkeit die Rund. Die dreimalige Siegerin des Ironman Hawaii der vergangenen Jahre hat auf ihren Start und die Chance einen vierten Titel in Folge zu erreichen verzichtet. Über die genauen Gründe der Absage wurde bisher nur gemutmaßt. Von Fieber bis Schwäche oder den Worten „ich fühle mich heute nicht so, als könnte ich Weltmeisterin werden“, war vieles zu hören, aber nichts bestätigt. Damit war das Rennen um die Ironman-Weltmeisterschaft der Damen offen und brachte auch die berichtete Spannung, mit der nicht zu rechnen war. Die Männer hatten es ja vorgemacht und sich dabei bis an ihre Grenzen belastet. Was die Sieger und Platzierten nach dem Rennen sagten, hier in der Übersicht.

Mirinda Carfrae (Platz 1)
„Die ganzen letzten Tage war mir klar, nur um Platz zwei kämpfen zu können bzw. wie nah könnte ich an Chrissie rankommen. Dann heute diese schockierende Meldung. Ich weiß bis jetzt nicht, was mit Chrissie ist. Eigentlich wollte ich nur schneller laufen als das letztes Jahr, aber als es nach 10 km im Marathon so gut lief, hab ich weiter gemacht. Ich war völlig überrascht, so schnell aus dem Wasser zu kommen.“

Julie Dibens (Platz 3)
„Immer muss Mirinda gewinnen, das geht das ganze Jahr schon so, dass ich am Schluss nur noch ihren Hintern seh. Schade aber, das Chrissie nicht dabei war. Mirinda hat das trotzdem ganz toll gemacht. Ich wusste, dass sie schnell laufen kann und so musste ich alles beim Radfahren riskieren. Also hab ich Druck gemacht, aber es hat nicht gereicht. Dafür habe ich dann beim Laufen büßen müssen. War wohl zu viel Druck zuvor. Mit der Hitze hatte ich auch meine Probleme und nach dem Energy Lab ging fast nichts mehr. Ich wollte einfach nur so schnell wie möglich ins Ziel, damit das Leiden ein Ende hat.“

Caroline Steffen (Platz 2)
„Was soll ich sagen, ich kanns noch immer nicht fassen. In so einem Rennen passiert so viel, auch mit einem selbst. Ich freu mich einfach und genieß das. Es hat einfach gepasst und ich hab mich gut gefühlt. Eigentlich kann ich ja nicht schwimmen, aber dafür lief es recht okay.“

Craig Alexander (Platz 4)
„Ich war 2008 und 2009 ganz oben, heute Chris. Klar bin ich etwas enttäuscht, aber man kann nicht immer ganz oben sein, dass wissen wir beide zu gut. Sie haben heute alle richtig Druck gemacht und gerade das Radfahren war schnell. Auch wenn ich nichts auf die einzelnen Splits gebe, es gibt nur einen großen Split, aber schon im Schwimmen habe ich gedacht, wenn ich dabei bleiben will, muss ich in der ersten Gruppe sein, das hat nicht geklappt. Mit dem Marathon bin ich sehr zufrieden, aber das bringt mir nichts, auch wenn es der zweitschnellste war, hart wars trotzdem. Ich bin dann nächstes Jahr wieder dran.“

Marino Vanhoenacker (Platz 3:)
„Ich weiß auch nicht, aber ich habe heute früh gefühlt, da geht was. Ich war gut erholt und wusste ich kann das, besonders nach Klagenfurt. Dann hab ichs halt gemacht, auch wenn Hawaii immer etwas anderes ist als anderswo. Und als es im Marathon so gut lief und ich einen nach dem anderen überholte, dachte ich ‚weiter‘. Ein Tag für Belgien. Ich habe heute 100 Prozent gegeben und dachte man, die da vorne sind nicht weit weg, aber die waren in einer anderen Welt. Es war wirklich knapp, aber ich war am Ende froh anzukommen. Ich bin glücklich über diesen dritten Platz nach den letzten Jahren.“

Chris McCormack ( Platz )
„Diese Deutschen können ja alle Radfahren wie wahnsinnig. Aber nicht nur Faris oder Stadler, sie haben alle einen enormen Druck gemacht. Und Andi Böcherer allen voran. Da muss man dran bleiben, wenn man eine Chance haben will. Und dann noch dieser Raelert. Andi ist einer dieser Next-Generation-Triathleten im nächsten Level. Er hat uns schon in Frankfurt dumm aussehen lassen. Also musste ich Druck machen, auch um auf Alexander einen Abstand zu haben, jeder weiß, dass der laufen kann. Also hab ich die Jungs um mich herum angetrieben, auf gar keinen Fall wollte ich gemeinsam mit Alexander zum Laufen kommen.“

Andreas Raelert (Platz 2)
Der beste Deutsche dieses Rennens war leider nicht mehr zur Presskonferenz erschienen. Er hat sich bei dem packenden Zweikampf im Finale des Marathons zu stark belastet und unmittelbar nach Zieleinlauf Probleme mit dem Kreislauf bekommen. So bald wir nähere Infos zum neuen deutschen Vize-Weltmeister haben, gibt’s die auf tri2b.com.

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