Jonas Schomburg: In der Mixed Relay können wir um die Medaillen mitkämpfen

Harald Eggebrecht für tri2b.com | 15.07.2021 um 09:31
Fast zwei Jahre ist es her, da hat sich Jonas Schomburg beim olympischen Testrennen in Tokio mit Rang zehn das Olympia-Ticket gesichert. Danach begann das große Warten, aus Tokio 2020 wurde aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie Tokio 2021. Der 27-jährige Niedersachse nutzte diese Phase, um sich sportlich weiterzuentwickeln und zeigte bei den bisherigen Rennen in der Saison 2021, dass er auch aktuell in Weltklassefeldern lange mit den Besten mithalten kann. Vor allem mit seiner mutigen Renngestaltung sorgte er immer wieder für Aufsehen. Im tri2b.com-Interview erzählt Jonas Schomburg über seine Erwartungen in Tokio.

tri2b.com: Du hattest dich schon 2019 beim Olympia-Test in Tokio für die Spiele qualifiziert. Wie hast du dich durch die Corona-Verschiebung in dem „Trainingsjahr 2020“ sportlich weiterentwickeln können?
Jonas Schomburg (J.S.): Ich konnte im letzten Jahr glücklicherweise sehr gut am Stützpunkt in Hannover trainieren und ich denke, ich konnte mich in einigen Punkten noch verbessern.

tri2b.com: Wieviel Anteil hat die internationale Trainingsgruppe, mit der du trainierst?
J.S.: Das Training in der internationalen Gruppe spielt eine große Rolle in meiner Entwicklung. Ich habe von den Athleten viel lernen können und kann davon natürlich profitieren.

tri2b.com: Du kennst bereits, wie gerade erwähnt, den Olympia-Kurs in Tokio. Was sind die Besonderheiten und wie liegen dir die Strecken?
J.S.: Die Radstrecke ist technisch anspruchsvoll, mit vielen Kurven und Antritten. Das sind die Schlüsselstellen. Dort muss man immer achtsam sein und in der Gruppe gut platziert sein.

tri2b.com: Du gehst die Rennen gerne offensiv an und auf dem Rad auch gerne in die Flucht. Ist das auch deine Tokio-Taktik, bzw. was muss passieren, dass so eine Renngestaltung einmal von Erfolg gekrönt ist?
J.S.: Ich bin ein großer Freund von einer offensiven Renngestaltung, doch bei der in Tokio zu erwartenden Hitze werde ich versuchen, dass ich achtsamer mit meinem Energiebedarf umgehe.

tri2b.com: In den letzten großen Rennen der World Triathlon Championship Series und auch beim olympischen Testrennen in Tokio in der Saison 2019 war Rang zehn dein Aboplatz. Wie sehen deine Erwartungen an das olympische Einzelrennen aus? Wann ist Tokio ein Erfolg für dich?
J.S.: Bereits die Teilnahme an den Olympischen Spielen und zu den 55 auserwählten Triathleten zu gehören ist für mich schon ein Erfolg. Ich weiß zudem, dass das Rennen in Tokio mir liegt und es bei Olympia immer Überraschungen gibt. Außerdem können wir in der Mixed Relay auf jeden Fall um die Medaillen mitkämpfen.

tri2b.com: Du bist zwischenzeitlich für die Türkei gestartet und seit 2017 zurück im DTU-Team. Erfüllt dich jetzt ein gewisser Stolz in „Schwarz-Rot-Gold“ in Tokio an der Startlinie zu stehen?
J.S.: Ich freue mich für Deutschland in Tokio zu starten.

tri2b.com: Ein Tipp zum Abschluss: Wie sieht das Frauen-Podium in Tokio aus?
J.S.: Ich tippe auf Laura Lindemann, Katie Zaferes und Flora Duffy.