Olympische Spiele: Alistair Brownlee holt auch in Rio Gold

von René Penno für tri2b.com | 18.08.2016 um 18:04
Alistair Brownlee hat das Triathlonrennen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewonnen. Der Brite, als Titelverteidiger nach Brasilien gereist, war nach 1,5 Kilometern Schwimmen, 38,4 Radfahren und 10 Kilometern Laufen in 1:45:01 Stunden der Schnellste und verwies seinen Bruder Jonathan Brownlee (+ 6 Sekunden) sowie den Südafrikaner Henri Schoeman (+ 42) bei Temperaturen um die 30 Grad an der Copacabana auf die Plätze zwei und drei. Richard Murray aus Südafrika und der Spanier Mario Mola, die im Vorfeld ebenfalls hoch auf einen Sieg in Rio gehandelt wurden, wurden Vierter und Achter.

Die Brownlee-Brüder hatten einen Plan für Rio. Nur selten ließen sie sich bei Rennen der World Triathlon Series blicken; dass man die beiden aber am bekanntesten Strand der Welt auf der Rechnung haben musste, zeigten sie vom ersten Meter an. Das Schwimmen beendeten sie in der Spitzengruppe, die von ihrem slowakischen Trainingskollegen Richard Varga angeführt wurde. Auf dem Rad fanden sich zehn Athleten zusammen, darunter Alistair und Jonathan Brownlee, Varga, Henri Schoeman aus Südafrika, auch der Schweizer Andrea Salvisberg war dabei und Vincent Luis aus Frankreich. Nach 20 Kilometern auf dem Rad war klar, dass es für die Verfolger mit Richard Murray und Mario Mola schwer wird, in den Kampf der Medaillen einzugreifen. Auf 1:13 Minuten war der Abstand zwischen Spitze und Verfolgern angewachsen, beim zweiten Wechsel waren es 1:23 Minuten. Weil die Brownlees auf dem topografisch wie technisch anspruchsvollem Kurs auch trotz der 30 Grad vorne einfach nicht nachließen und die weiteren Favoriten bei den Verfolgern nur wenig fürs Tempo taten.

Unwiederstehlich


Auf den zehn Laufkilometern sorgte das britische Bruderpaar endgültig für klare Verhältnisse. Richard Varga führte die Spitzengruppe aus der Wechselzone, musste aber schnell abreißen lassen. Dann übernahm Jonathan Brownlee die Führungsarbeit, nur noch Vincent Luis konnte folgen - und natürlich Alistair Brownlee. Der Olympiasieger von 2012 in London verschärfte nach zwei Kilometern das Tempo noch einmal, nun waren die Brownlees alleine vorne, Luis wurde von Schoeman überholt, für den Franzosen waren die Medaillenträume ausgeträumt, er wurde Siebter.

Die Einigkeit zwischen den Briten war nach der Hälfte des Laufens vorbei: Alistair Brownlee zog zu Beginn der dritten von vier Runden davon und rannte zu seinem zweiten Olympiasieg. Zweiter wurde sein jüngerer Bruder - der Olympia-Plan ist aufgegangen. Alistair Brownlee hat seinen Olympiasieg von London 2012 wiederholt.

Mola Achter


Richard Murray und Mario Mola schafften noch den Sprung in die Top Ten. Hinter seinem Landsmann Henri Schoeman wurde mit 49 Sekunden Rückstand Murray Vierter, dahinter folgten Joao Pereira aus Portugal, der Belgier Marten van Riel, der mit zur Spitzengruppe auf dem Rad gehörte, und Vincent Luis. 1:25 Minute nach Alistair Brownlee kam Mario Mola auf Rang acht, die Top Ten komplettierten die beiden Australier Aaron Royle und Ryan Bailie.

Überhaupt nicht gut lief das olympische Rennen für Thomas Springer. Der für Österreich startende Triathlet aus Halle/Saale kam schon mit zwei Minuten Rückstand aus dem Wasser und büßte auf dem Rad weitere drei Minuten ein, die auch einer Zeitstrafe geschuldet waren. Beim Laufen fand er zwar seinen Rhythmus, Springer war da jedoch schon viel zu weit weg von der Konkurrenz und beendete das Rennen auf Rang 47.