OstseeMan113 Damp: Die Champions rasen bei der Premiere auf dem Rad davon

von Niels-Peter Binder für tri2b.com | 19.07.2017 um 18:17
Einen besseren Start hätte der neue OstseeMan113-Triathlon kaum erwischen können. Nahezu perfekte Triathlon-Bedingungen an einem sonnigen Sommertag empfingen in Damp die rund 600 Einzelstarter und die 300 Athleten in den 100 Staffeln und bescherten diesen einen Sporttag, der viele glückliche Gesichter hinterließ.

Die Cracks der Szene freuten sich darüber, bei einer Startgelegenheit auch mal im Norden die Ausdauer austesten zu können, und viele Sportler aus der Region genossen im Ziel das Gefühl, eine neue Herausforderung in heimischen Gefilden bewältigt zu haben. Große Zufriedenheit herrschte auch bei OstseeMan-Renndirektor Reinhard Husen und Damps Bürgermeister Horst Böttcher. Der eine strahlte, weil er für den „kleinen Bruder“ des traditionsreichen Glücksburger Langdistanz-Triathlons eine perfekte Location gefunden hat, und der andere freute sich, dass seine Gemeinde nun auch auf der Triathlon-Landkarte mit einem echten Highlight zu finden ist.

 

Aus Nah und Fern zog es die Triathleten an die Ostsee

 

1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen – mit der Mitteldistanz hatten die Veranstalter offenbar genau den Nerv der Triathlon-Szene getroffen. Aus vielen Teilen Deutschlands waren Ausdauerfreaks nach Damp gekommen, um einmal einen Triathlon im Meer zu starten. Vor allem aber hatte der neue OstseeMan113 aber in der Region eine neue Motivationswelle ausgelöst. Neben erfahrenen Triathleten, die für den Wettkampf in Damp ihr Trainingspensum nach oben schraubten, nutzten auch viele Debütanten die Gelegenheit, sich bei der halben Langdistanz mal in neue Dimensionen des Durchhaltevermögens vorzutasten.

 

Beim Mitteldistanz-Debüt gleich zum Sieg gelaufen

 

Eine der Debütantinnen, die sich zum ersten Mal an die 113 km gewagt hatten, durfte sich gleich als Siegerin feiern lassen. Hanna Winckler absolvierte in Damp erstmals einen Triathlon auf dieser Distanz und bestätigte die Klasse, die sie auf den kürzeren Distanzen mehrfach schon bewiesen hatte. Die 30-jährige Flensburgerin, die für das Kölner Triathlon-Team 01 startet, ließ in 4:13:36 Stunden alle erfahrenen Langsdistanz-Triathletinnen hinter sich und wurde als erste Siegerin der OstseeMan113-Geschichte bejubelt. Winckler stieg nach dem Schwimmen als drittschnellste Frau am Damper Yachthafen aus dem Ostseewasser und zog schon in der Wechselzone und auf den ersten Radkilometern an den beiden vor ihr liegenden Mitstreiterinnen vorbei. Mit der schnellsten Radzeit des Tages baute sie auf den vier Runden durch die Küstenlandschaft Schwansen bei der 90 Kilometer langen zweiten Disziplin ihre Führung stetig aus und konnte mit einem komfortablen Vorsprung auf die Laufstrecke gehen. „Auf dem Rad lief es optimal, aber beim Laufen habe ich mich zum Schluss von einer Getränkestation zur nächsten durchgehangelt. Lange Laufstrecken mag ich eigentlich nicht und trainiere fast nie mehr als 10 km“, erklärte die spätere Siegerin, die trotz der mühseligen Schlusskilometer aber ihren Erfolg ungefährdet ins Ziel brachte. „Die Strecke ist mir eigentlich zu lange, aber ich hatte einfach Lust, hier mal mitzumachen“, erklärte Winckler und machte zugleich deutlich, dass sie keinerlei Ambitionen auf einen Langdistanz-Start hat. 

Hochzufrieden mit ihrem zweiten Platz und begeistert von der Atmosphäre an der Ostsee zeigte sich auch Anine Hell, die aus Basel in ihre alte Heimat gereist war. „Es ist toll, dass es hier jetzt sowas gibt. Ich plane jedes Jahr einen Wettkampf im Norden und der OstseeMan113 war da perfekt“, erklärte die gebürtige Eckernförderin, die mit der schnellsten Laufzeit aller Frauen noch in die Podiumsränge gerannt war. In 4:16:33 Stunden wurde die 30-jährige Zweite vor Mareen Hufe (TV Voerde; 4:19:07 Std.).

 

Thomschke nicht zu stoppen

 

Auch bei den Männern war es der schnellste Radfahrer, der am Ende jubeln durfte. Markus Thomschke vom OSSV Kamenz fuhr mit dem Rad an die Spitze und ging als Erster auf die Laufstrecke. Hier konnte sein Verfolger Tobias Drachler vom Kölner TT 01 zwar vorübergehend aufschließen, doch der Sachse ließ sich nicht mehr von der Spitze verdrängen. Thomschke gewann in starken 3:46:06 Stunden knapp vor Drachler (3:46:46 Std.) und Philipp Herber (Hamburg/ 3:51:33 Std.), der auf der Laufstrecke den in Glücksburg zuletzt zwei Mal auf der vollen Langdistanz siegreichen Till Schramm (3:51:35 Std.) noch von den Podiumsplätzen verdrängte.

Lob hatte der Champion auch für die Veranstalter. „Das hat hier echten schon einen hohen Standard und ist mit viel Herzblut gemacht. Für eine Erstauflage war das perfekt“, äußerte sich Thomschke anerkennend.