Der kühne Versuch wird, abhängig vom Wetter, entweder am 5. oder 6. Juni 2022 auf dem Dekra Lausitzring in Deutschland stattfinden. Das einzigartige Rennsportzentrum und Testgelände wird von Europas führenden Fahrzeugherstellern, der Deutschen Tourenwagen (DTM) und der Superbike-Weltmeisterschaft genutzt.
Die Organisatoren der Triathlon-Weltrekordversuche haben weltweit nach dem idealen Austragungsort und der schnellstmöglichen Strecke gesucht und dabei Faktoren wie Zeitzone, Klima, Wind, Höhe, Streckenführung und -oberfläche berücksichtigt. Für Mana Sports and Entertainment, den Veranstalter der Events, bietet der Dekra Lausitzring für vier der erfolgreichsten und profiliertesten Athletinnen und Athleten optimale Bedingungen, um Triathlongeschichte zu schreiben.
Die Stimmen der Athleten
Alistair Brownlee (GBR) erklärt, wie der Kurs dazu beitragen wird, das Ziel einer Sub7- bzw. Sub8-Zeit zu erreichen: Der Dekra Lausitzring ist für schnelle Wettkämpfe gemacht und damit der perfekte Ort, um zu versuchen, die magischen Grenzen von Sub7 und Sub8 zu durchbrechen. Jedes Detail der Strecke muss optimale Bedingungen bieten, damit wir das bestmögliche Ergebnis erzielen können. Ein gut strukturierter Kurs, der uns hilft, die Leistung zu maximieren und Risiken zu minimieren, ist dabei von entscheidender Bedeutung.
Für Lucy Charles-Barclay (GBR) werden die warmen Juni-Temperaturen eine entscheidende Rolle spielen: Für mich sind Klima und Wetter von hoher Bedeutung. Denn ideale Bedingungen ermöglichen eine sehr schnelle Radstrecke und hier kann die meiste Zeit gutgemacht werden. Das ruhige Wasser beim Schwimmen lässt uns die Challenge darüber hinaus bestmöglich starten. Denn letztlich möchte ich nicht nur die Sub8-Zeit schaffen, sondern gerne auch den aktuellen Weltrekord der Männer von 7 Stunden und 21 Minuten unterbieten.
Auch Kristian Blummenfelt (NOR) zeigt sich begeistert von der Auswahl des Veranstaltungsorts: Es ist großartig, den Wettkampf an einem Ort auszutragen, der als Synonym für Geschwindigkeit steht und die perfekte Kombination aus optimalen Wetterbedingungen und einer flachen, schnellen Strecke bietet.
Mit Blick auf die Strecke ergänzte Nicola Spirig (SUI), die vor knapp zwei Wochen bei einem Radsturz einen Schlüsselbeinbruch erlitt: Die Rahmenbedingungen eines Rennens sind sehr bedeutsam. So ist eine flache Streckenführung beispielsweise sehr wichtig, um eine schnelle Zeit zu schaffen und das ist das ultimative Ziel.
Auch der CEO von Mana Sports and Entertainment und zweimalige Ironman-Weltmeister, Chris McCormack, freut sich auf das Event: Dies ist ein außergewöhnlicher Rekordversuch, bei dem für unsere Athleten alles stimmen muss. Nachdem ich drei Jahrzehnte lang überall auf der Welt Wettkämpfe bestritten habe, weiß ich, wie wichtig optimale Voraussetzungen für schnelle Rennen sind. Bei unserem Rekordversuch geht es um zwei Schlüsselelemente: Geschwindigkeit und Zeit. Der Dekra Lausitzring bietet unseren Athleten ideale Voraussetzungen, um die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit neu zu definieren und das Unmögliche möglich zu machen.
Schwimmen im Senftenberger See, Radfahren und Laufen auf dem Lausitzring
Die Weltrekordversuche verlangen den Athleten alles ab: Gegenüber den aktuellen Weltbestzeiten müssen die Männer gut 21 Minuten und die Frauen gut 18 Minuten aufholen. Der Rekordversuch beginnt mit dem Schwimmen im nahe gelegenen Senftenberger See: ein 1.300 Hektar großer künstlich angelegter See, der gut 16 Kilometer vom Dekra Lausitzring entfernt liegt. Die Größe des Sees ermöglicht eine geradlinige Schwimmstrecke mit wenigen Wendepunkten, um eine hohe Geschwindigkeit zu gewährleisten. Um die Grundlage für die Rekorde zu legen, sollten die Athletinnen und Athleten auf der 3,8 Kilometer langen Strecke durchschnittlich 100 Meter pro Minute zurücklegen.
Auf der Radstrecke sollen zunächst die vorherrschenden Windverhältnisse auf den schnellen Straßen ausgenutzt werden, um dann in das 5,85 Kilometer lange Testoval des Lausitzrings zu einzubiegen. Auf den langen Geraden der Rennstrecke werden die Tempomacher (Pacer), die Athleten auf der Rad- und Laufstrecke unterstützen. Es wird dabei gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Das Potenzial, Zeit gut zu machen, ist auf der 180 Kilometer langen Radstrecke am größten. Um die Marken von sieben bzw. acht Stunden zu unterbieten, müssen die Athletinnen und Athleten ein Durchschnittstempo von 45-50 km/h erreichen, was annähernd den Höchstgeschwindigkeiten der UCI-Stundenweltrekorden entspricht.
Der abschließende Marathon über 42,195 km findet dann ebenfalls auf dem Oval des Lausitzrings statt, wobei die Laufrichtung gegen den Uhrzeigersinn gehen wird.