
Langsam wurde Patrick Lange aufgebaut. 2009 war er Militär-Weltmeister, sammelte seine ersten großen Erfolge ansonsten aber im Duathlon. Bei nationalen Triathlon-Wettkämpfen ärgerte Lange die großen Namen auf den kurzen Triathlon-Distanzen, 2012 startete er beim Ironman 70.3 Wiesbaden zum ersten Mal auf der Mitteldistanz und wurde Siebter. Ein Jahr später stand er in Luxemburg als Zweiter auf dem Podium, 2016 folgte bei seinem ersten Start über die volle Distanz der Sieg beim Ironman Texas. In 2:40:01 Stunden stellte er dort auch einen neuen Laufrekord auf, den Traum von einem Start beim Ironman Hawaii hatte sich Patrick Lange nun erfüllt.
Bei seinem ersten Ironman Hawaii-Start im selben Jahr legte Lange dann noch einen drauf. Nach dem Radfahren bereits weit abgeschlagen rannte der Nordhesse aus Bad Wildungen 2:39:45 Stunden zu einem neuen Laufstreckenrekord in Kona und noch auf Rang drei nach vorne. 2017 folgte dann die unglaubliche Fortsetzung von Patrick Lange Triathlon-Märchen. Wieder rannte er auf dem glühend heißen Asphalt des Queen Kaahumanu Highway den Marathon unter 2:40 Stunden und krönte sich als sechster Deutscher in der Geschichte des Ironman Hawaii zum neuen „King of Kona“ – wohlgemerkt in der neuen Streckenbestzeit von 8:01:40 Stunden.
2018 wiederholte Lange seinen Erfolg in Kona, bevor er 2019 als erneuter Titelverteidiger das Rennen auf der Radstrecke aufgeben musste. Nach dem Corona-Jahr 2020 kam der gebürtige Nordhesse, der seinen Wohnsitz mittlerweile nach Salzburg verlegt hatte, in der Saison 2021 erstarkt zurück. Dem überlegenen Sieg beim Ironman Tulsa folgte der Sieg in Roth.
2022, bei der Rückkehr nach Kona, kam Lange nach einer beim Radfahren erhaltenen Drafting-Penalty auf Rang zehn ins Ziel. Kurz danach gewann er den Ironman Israel und als erster Athlet in der Triathlon-Langdistanz-Geschichte einen Marathon in 2:30 Stunden. Gleiches gelang ihm 2023 bei der Challenge Roth, wo er sich allerdings Dänen Magnus Ditlev geschlagen geben musste. Bei der Premiere der Ironman WM in Nizza zeigte Lange abermals eine herauragende Laufperformance und lief noch bis auf Rang zwei nach vorne.
In der Saison 2024 hat Lange auf deinen Start in der neuen T100 Triathlon World Tour verzichtet, um sich voll den Ironman Hawaii zu konzentrieren. Bei seiner ersten Langdistanz der Saison in Texas wurde er Zweiter hinter dem Mexikaner Tomas Rodriguez, gegen den derzeit allerdings ein Dopingverfahren läuft. Lange könnte so sogar noch zum Sieger erklärt werden. Bei der Challenge Roth musste Lange nach einem beim Schwimmen erlittenen Tritt in die Bauchgegend beim Radfahren aufgrund großer Schmerzen aussteigen und beim Ironman Frankfurt kam er nicht über Rang acht hinaus.
Dann folgte der 26. Oktober. Lange zählte selbst bei vielen Experten nach der durchwachsenen Saison nicht zu Kreis der Topfavoriten. Doch der gebürtige Bad Wildunger, der erst Ende August einen Trainerwechsel vornahm und von Björn Geesmann zum Ben Reszel wechselte, war schon nach dem Schwimmen in der Gruppe der Favoriten verteten. Als Lange das Tempo auch auf dem Rad mitgehen konnte, war sie plötzlich da – die Chance auf den dritten Ironman Hawaii-Sieg. Der 38-Jährige nutze die Chance mit einem superstarken Marathon und lief nach 7:35:43 Stunden zum dritten Ironman WM-Titel und zum neuen Streckenrekord.
(Stand Oktober 2024)