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Quelle Challenge 2008: Van Vlerken knackt Weltbestzeit

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Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass Yvonne van Vlerken ihren Sieg aus dem vergangenen Jahr wiederholen würde ...

Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass Yvonne van Vlerken ihren Sieg aus dem vergangenen Jahr wiederholen würde. Zu stark schien das Feld der Frauen, in dem sich gleich einige Ironman-erfahrene Athletinnen tummelten, und bereits hochkarätige Siege vorweisen konnten. Vielleicht waren es gerade jene Athletinnen, die die Holländerin zur Weltbestzeit trieben.

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„Erika und ich haben uns gegenseitig gepusht, das war der Schlüssel für die neue Bestzeit“, bestätigte die muntere Vorjahressiegerin die Vermutung. 8:45:48 Stunden benötigte Yvonne van Vlerken, so schnell war noch keine Frau auf der Langdistanz. Dass eine neue Bestzeit drin war, deutete sich bereits auf der Radstrecke an. Allerdings war es da noch Belinda Granger, 2005 Siegerin im Rother Triathlon-Stadion, die das Rennen bestimmte und wild entschlossen war, diesen Erfolg nun drei Jahre später endlich zu wiederholen.
Schon nach dem Schwimmen hatte die Australierin Kontakt zur Spitze, in deren Nähe anfangs auch Ute Mückel und Anja Ippach waren. Zusammen mit ihrer Landsmännin Rebekah Keat setzte sich Belinda Granger schließlich auf den ersten Radkilometern an die Spitze des Rennens, noch vor der Hälfte der 180 Kilometer aber war sie allein. Bis zum zweiten Wechsel baute sie ihren Vorsprung auf sechs Minuten aus, zu wenig mit den starken Läuferinnen im Nacken. Denn inzwischen hatte sich die Ungarin Erika Csomor auf Platz zwei vorgearbeitet und in Schlagdistanz gebracht. Dabei hatte sie mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. „Beim Radfahren in der ersten Runde hab ich so gefroren und die Beine gar nicht mehr gespürt. Das hat auf der Radstrecke ganz schön Zeit gekostet“, erklärte die Duathlon-Spezialistin nach dem Rennen.

Zu Zweit in der Verfolgung
Das aber ließ sie sich nicht im Geringsten anmerken. Sie wechselte zügig, aber schon auf den ersten Laufmetern wurde klar, dass Belinda Granger’s Führung nicht mehr lange andauern würde. Zusammen mit Yvonne van Vlerken, die schnell zur Ungarin aufgeschlossen hatte, machte sie sich auf die Verfolgung der Australierin. Schnell schrumpfte der mühevoll erarbeitete Vorsprung der 37-jährigen Granger, die schon im Vorfeld ahnte, was die Siegerin leisten muss: „Die Frau, die hier gewinnen will, muss das Rennen ihres Lebens laufen.“ Nur zu gern wäre sie es selbst gewesen, daraus wurde aber nichts. Nach 14 Kilometern war sie vom holländisch-ungarischen Duo überlaufen und verlor schnell an Boden. Für einige Kilometer dauerte die Verbündung der beiden Spitzenreiterinnen, die sich nicht aus den Augen ließen. Bald aber konnte Csomor der „fliegenden Holländerin“, die von Beginn an vor hatte, die Weltbestzeit zu knacken und unterwegs entsprechend informiert war, nicht mehr folgen. Ganz allmählich zog Van Vlerken davon und hatte nur noch ein Ziel: Die Weltbestzeit. Das Vorhaben gelang, um 5:03 Minuten war die Holländerin schneller als Paula Newby-Fraser 1994 beim gleichen Rennen.

Als Zweite noch unter alten Bestmarke
Selbst Erika Csomor blieb mit 8:47:05 Stunden deutlich unter der alten Bestmarke. „Fürs Laufen war das Wetter perfekt. Man musste nicht soviel trinken. Es war ein echtes Marathonwetter. Ich war vier Minuten schneller als die alte Weltbestzeit. Das zeigt mir, dass ich ein wirklich sehr gutes Rennen gemacht habe“, war die Ungarin ein wenig stolz auf sich selbst.

Mit 8:57:18 Stunden auch nicht gerade langsam unterwegs war die Neuseeländerin Gina Ferguson. Auf den letzten Kilometern schnappte sie sich noch Belinda Granger, die zusehends abbaute, mit 8:58:08 Stunden aber immer noch um 16 Minuten schneller war als bei ihrem Sieg 2005 (9:14:06). „Es war heute auf dem Rad wirklich sehr kalt und nass. Ich hab zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, ob ich heute ins Ziel komme. Beim Marathon hab ich mich dann sehr gut gefühlt. Normalerweise hab ich oft einen Einbruch zwischen Kilometer 20 und 30 beim Laufen. Heute lief es die ganze Zeit über gut, außerdem war es persönliche Bestzeit für mich“, verriet die Neuseeländerin, die neben Granger mit Rebekah Keat, Hillary Biscay und Leanda Cave eine ganze Reihe an Mitfavoritinnen hinter sich ließ.

DM Titel geht nach Roth
Den Deutschen Meistertitel über die Langdistanz holte sich Dagmar Matthes vom SC Roth. Nach 9:30:14 Stunden wurde sie Achte im Rennen und verwies die Münchenerin Melanie Hohenester (10./9:40:49) sowie Ute Mückel, die bei ihrem 15. und letzten Start in Roth nach 9:49:31 Stunden als 13. ins Ziel kam. Anja Ippach, die anfangs noch auf Tuchfühlung mit den Favoritinnen war, beendete das Rennen auf Rang 16 (9:53:38).

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