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Quelle Challenge Roth

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Vier Tage vor dem großen Showdown in Frankenland trafen sich im historischen Speisesaal von Schloss Ratibor die Topstarter der diesjährigen Quelle Challenge zur Auftaktpressekonferenz. Dabei machten Normann Stadler und Chrissie Wellington ihre Siegansprüche klar ...

Vier Tage vor dem großen Showdown in Frankenland trafen sich im historischen Speisesaal von Schloss Ratibor die Topstarter der diesjährigen Quelle Challenge zur Auftaktpressekonferenz. Vorab gab Rennleiter Felix Walchshöfer die Ergebnisse der Pre-Competition Doping-Kontrollen bekannt. Sämtliche 51 am frühen Morgen durchgeführten Doping-Kontrollen waren negativ. Dann folgte die Stunde für die Stars: An der Spitze der zweifache Hawaii-Sieger Normann Stadler und die amtierende Weltmeisterin Chrissie Wellington, die beide als Favoriten für das „Best old Race“ gelten.

An seinem Führungsanspruch ließ der sympathische Stadler keinen Zweifel: „Ich bin hier, um zu gewinnen. Wenn bei mir am Sonntag alles passt, wird es für die anderen sehr, sehr schwer“. Seit 8. Juni ist Stadler Vater eines „sehr schweren Jungen“. Er startet bei seiner Challenge-Premiere auch für seinen Sohn Armand: „Ich will den Kleinen mit einem Sieg beschenken“. Allerdings liefen die bisherigen Auftritte von Stadler in Roth alles andere als erfolgreich. Als in Roth noch der Ironman Europe ausgetragen wurde, versuchte sich er sich dort viermal und kam kein einziges Mal ins Ziel.

Wellington will van Vlerkens Rekord
Ganz andere Ziele verfolgt die siegverwöhnte Britin Chrissie Wellington, die in Roth ihr Debüt gibt und „unglaublich glücklich“ ist, „an einem der berühmtesten und besten Rennen der Welt“ teilzunehmen. Sie will bei ihrer Roth-Premiere vor allem gewinnen, ganz klar – aber wenn es irgendwie geht, auch die erst ein Jahr alte Weltbestzeit von Yvonne Van Vlerken erneut pulverisieren. „Die Hürde ist sehr hoch“, so die stets fröhliche Rothaarige, „aber meine Taktik ist ganz einfach: Ich will so lange wie möglich so schnell wie möglich sein“. Zum Stichwort Weltbestzeit dann noch einmal Normann Stadler: „Ich will auch einen Weltrekord!“ Die alte Bestzeit von Luc van Lierde von 7:50:27 aus dem Jahr 1997 könne er zwar nicht toppen, („vielleicht gab‘s damals Rückenwind“), aber unter acht Stunden zu bleiben traut er sich durchaus zu,

Kampfansage von Vorjahressieger Vernay und Pete Jacobs
Vorjahressieger Patrick Vernay erkannte Stadlers Favoritenstatus an: „Mein Sieg letztes Jahr war für alle – auch für mich selbst – eine Überraschung, ich hatte einfach ein perfektes Rennen“. Dieses Jahr werde es für ihn schwer, Stadler sei extrem stark auf dem Rad. Er selbst, der jetzt zum dritten Mal den IM Australia gewonnen hat, sieht das als gutes Omen. „Ich fühle mich aktuell besser als vor dem IM Australia, werde versuchen, eine Marathonzeit von 2:40 Stunden anzustreben. Aber vor allem werde ich stark im Kopf sein“. Eine Kampfansage kam auch von Pete Jacobs, der seine Marathonzeit verbessert hat und auf jeden Fall unter der magischen Acht-Stunden-Grenze bleiben will. Er will aber noch mehr: „Ich war einmal Dritter in Roth und einmal Zweiter, jetzt hole ich den noch fehlenden ersten Platz!“

Auf das berühmte „Hellriegel-Wetter“ hofft Thomas Hellriegel, der dritte der Hawaii-Sieger im Starterfeld und aktueller Deutscher Meister über die Langdistanz, trotz strömendem Regen am Mittwoch noch immer: „Das ist alles jetzt schon runter gekommen, am Sonntag kann es nur besser werden“. Wegen „zu langsamen Laufens“ ist der Bruchsaler allerdings leicht verletzt: „Ich bin locker gejoggt, auf einmal hat es in der Wade gezwickt. Dabei war bisher alles super für mich: das Training, das neue Fahrrad, das neue Team…Jetzt schaun wir mal“.

Granger will nach Unfall unbedingt finishen
Keine Ambitionen auf den Sieg hat Publikumsliebling Belinda Granger. Die quirlige Australierin, die am Dienstag beim Radtraining unsanft mit einem Auto kollidiert war, kämpft noch mit Verletzungen an der linken Hand und dem rechten Bein, will aber am Sonntag auf jeden Fall starten und auch finishen. „Von meinen bisher 32 Langdistanzen hab ich es nur einmal nicht ins Ziel geschafft, das will ich in meiner Vita kein zweites Mal lesen“. Bei ihrem sechsten Start in Roth seien ihr diesmal Platzierung und Zeit ausnahmsweise mal nicht so wichtig. „Aber ich will dabei sein, denn ich liebe dieses Rennen, auch wenn mein Lächeln diesmal vielleicht nicht ganz so strahlend ausfällt wie gewohnt“.

Vielleicht ist Belindas Pech ein Glücksfall für Rebekah Keat, die dieses Jahr nacheinander den Challenge France und den Challenge Kraichgau für sich entscheiden konnte, denn: Belinda war bei diesen beiden Halbdistanzen nicht dabei. Keat stapelt tief: „Ich werde mich so gut wie möglich halten“. Und noch zwei Damen äußerten auf der Pressekonferenz eher leise Töne: die Ungarin Erika Csomor („Meine erste Langdistanz seit Hawaii, ich habe härter trainiert denn je und hatte im Winter mit kleineren Verletzungen zu kämpfen“) und Christine Waitz („Meine Physios haben noch Arbeit vor sich, es zwickt noch ein bisschen“). Doch von beiden weiß man, dass sie nicht der Typ für markige Sprüche, dafür aber für Überraschungen immer gut sind.

Schon drei Siege hat dieses Jahr Gina Ferguson im Gepäck: den IM Western Australia, den IM Neuseeland und nicht zuletzt den Challenge Wanaka. “Für mich war das ein guter Start in die Wettkampfsaison. Mein Ziel für Roth heißt einfach: schneller zu sein als im letzten Jahr“.

Wetter: Wahrscheinlich trocken und 20 Grad
Das stärkste Frauenfeld der diesjährigen Wettkampfsaison wird komplettiert von der Schottin Catriona Morrison, die bislang durch Kurzdistanzen bekannt ist und in Roth ihre aller erste Langdistanz bestreitet. Ihre Motivation, in Roth zu starten: „Roth ist einer der etabliertesten Wettkämpfe weltweit. Warum sollte ich Zeit damit verschwenden, bei irgendwelchen schottischen Meisterschaften mit nur einem einzigen Zuschauer zu starten“, ließ die lebhafte Blondine verlauten, hatte damit die Lacher auf ihrer Seite und setzte noch eins drauf: „Mit schlechtem Wetter hätte ich überhaupt kein Problem, das bin ich von zuhause gar nicht anders gewohnt“. Allerdings ist laut Wetterbericht für Sonntag trockenes Wetter und um die 20 Grad vorhergesagt.

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