Mit dem Luxemburger Dirk Bockel und Heidi Sessner konnten beim Ironman Regensburg sowohl der Männersieger als auch die Frauensiegerin ihren ersten offiziellen Ironman-Sieg feiern. Bockel setzte sich durch eine starke Rad- und Laufleistung am Ende in neuer Streckenbestzeit (8:11:59 Stunden) deutlich gegen den Ironman-Firsttimer Michael Raelert (8:18:53) durch, der sich mit großem Vorsprung vor dem Schweizer Mike Schifferle Rang zwei sicherte. Ebenso erstmals ganz oben auf das IM-Podium ging es für Sessner (9:43:52), die sich im Marathonlauf schon frühzeitig von ihrer lange Zeit auf dem Rad hartnäckigsten Kontrahentin Monika Stadlmann absetzen konnte. Ganz stark der Auftritt von Nicole Bretting. Die Altersklassenathletin und Lokalmatadorin lief auf Rang zwei ins Ziel.
Schon beim Schwimmen frühmorgens im Guggenberger See zeichnete sich ab, dass der dritte Sieger des Ironman Regensburg wohl zwischen Dirk Bockel und Michael Raelert ausgemacht wird. In 45:01 Minuten legte Raelert die 3,8 km zurück, dicht gefolgt von Bockel (45:03) und dem jungen Briten Daniel Halksworth (45:05) zudem stellte der Rostocker einen neuen Schwimmrekord auf 2010 war Faris Al-Sultan bei seinem Premierensieg 26 Sekunden länger unterwegs.
Erst Raelert, dann Bockel in Führung
Auf dem zweimal zu durchfahrenden Rundkurs legte dann Raelert los, als sei er über seine Spezialstrecke, der Mitteldistanz, unterwegs. Auf den ersten 60 km mit den selektiven Anstiegen in die Ausläufer des Bayerischen Waldes fuhr er über zwei Minuten Vorsprung auf Bockel heraus. Doch der Vorsprung des Ironman-Rookies schmolz langsam in der immer heißer scheinenden Mittagssonne zusammen und bei km 160 war die Alleinfahrt vorbei. Der gebürtige Waiblinger fackelte nicht lange und ging in Führung und fuhr seinerseits auf den letzten 20 km bis zum Wechsel auf die Donauinsel noch vier Minuten Vorsprung heraus. Die weiteren Platzierten, Hallksworth (3.) und der österreichische Agegrouper Matthias Buxhofer folgen mit schon mit mehr als 20 Minuten Rückstand zu Bockel auf die Laufstrecke.
Für die Zuschauer an der Strecke stellte sich dann vor allem eine Frage: Geht Raelert auch den Marathon mit einem hohen Tempo an oder läuft er einen gemäßigt einem sicheren zweiten Platz entgegen. Die Antwort dazu sollte schon auf den ersten Kilometern des viermal zu durchlaufenden Parcours erfolgen. Der zweimalige Weltmeister über die halbe Ironman-Distanz lief schnell an ein Tempo deutlich unter vier Minuten pro Kilometer und Bockel hielt dagegen. So dass nach zwei Laufrunden bei der Halbmarathonmarke der Vorsprung des Luxemburger weiter konstant blieb. Im weiteren Verlauf sollte sich das Blatt dann jedoch zugunsten von Bockel wenden. Der Ironman Hawaii-Vierte des Vorjahres vergrößerte nun seinen Vorsprung Kilometer für Kilometer so dass nur noch eine totaler Einbruch den ersten Ironman-Sieg verhindern hätte könnten. Doch der 35-Jährige blieb auch in der letzten Laufrunde konzentriert. Nach 8:11:59 Stunden war es dann soweit. Dirk Bockel lief auf dem Regensburger Dultplatz zu seinem ersten Ironman-Sieg und das in neuer persönlicher Langdistanz-Best- und Streckenrekordzeit. Michael Raelert folgte knapp sieben Minuten später (8:18:53) und ließ sich vom Regensburger Publikum bei seinem Premieren-Finish feiern. Dritter wurde der Schweizer Mike Schifferle (8:36:53), der sich mit einem starken Marathon noch auf das Podest schob. Auf Rang vier folgte der Deutsche Jens Kaiser (8:43:57). Fünfter wurde der Tscheche Petr Vabrousek (8:47:53).
Sessners erster IM-Sieg, zwei Agegrouperinnen auf dem Podium
Bei den Frauen waren es die Deutsche Heidi Sessner und die Österreicherin Monika Stadlmann die über lange Strecken das Rennen an der Spitze diktieren. Sessner gelang es sich etwas von Stadlmann abzusetzen und bei km 120 betrug der Vorsprung knapp drei Minuten. Im letzten Drittel der Radstrecke sollte sich an den Zeitabständen nichts ändern. So das die Deutsche mit gut drei Minuten Vorsprung auf die Österreicherin in den Marathon wechselte. Stadlmann bekam im weiteren Verlauf große Problem und gab das Rennen später auf. Für Sessner, schon vielfach mit vierten Plätzen bei Ironman-Wettbewerben dekoriert, lief es hingegen weiter gut. Zwar schob sich zwar hinter ihr Nicole Bretting etwas näher heran, den ersten Ironman-Sieg der 34-jährigen Sessner (Endzeit: 9:43:52) konnte auch sie nicht mehr gefährden. Nach 9:50:18 Stunden blieben die Uhren für die ausgebildete Erzieherin stehen. Gut sechs Minuten später durfte die Hohenwarterin Bretting (9:50:18) mit Rang zwei ihren bisher größten Triathlonerfolg feiern. Schon mehrfach war die Altersklassenathletin in den vergangenen Jahren in Schlagweite zu den Profiathletinnen. In neuer persönlicher Bestzeit sprang zudem das Hauptziel – der Ak-Sieg und das Hawaii-Ticket heraus. Dritte wurde die Russin Maria Lemeseva (9:52:31).