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Rückblick auf eine ins Wasser gefallene Triathlon-Saison

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November… Schon wieder ist ein weiteres Jahr beinahe vorbei. 2021 war definitiv noch kein normales Jahr und ich glaube viele Triathleten werden mir zustimmen, dass es für uns eigentlich nur besser werden kann. Aber trotzdem möchte ich auf das Jahr zurückschauen, auch wenn es weniger geprägt von Wettkämpfen als von Verschiebungen war. Denn irgendwie ist trotz jeder Menge Ernüchterung in den letzten 21 Corona-Monaten zumindest die Motivation fürs Training so hoch wie selten zuvor. Tri2b.com A|N Athlet Sven Weidner blickt auf die Saison 2021 zurück.

Ein Jahresrückblick startet klassisch am 1. Januar und was soll ich sagen. Coach Harald hatte auch gleich ein Schmankerl im Petto, um die Spannung trotz fehlender Hoffnung auf auch nur einen richtigen Wettkampf in den nächsten 5 Monaten hochzuhalten. Auf dem Trainingsplan stand ein 10 km Leistungstest. Mit dem Wissen, dass Harald und der ein oder andere Stallkollege virtuell mit von der Partie waren, war ich trotz den üblichen 1-2 kg Winterspeck und Neujahrsmüdigkeit richtig heiß zu gucken was noch in den Beinen steckt. Das Ergebnis mit 36:36 min war jetzt vielleicht nicht ultraschnell, aber zumindest mal eine ordentliche Grundlage. So lief das Training auf der Rolle und in Laufschuhen durch den Winter vor sich hin. Dank des mal wieder richtigen Winters konnte die Monotonie durch die eine oder andere Langlaufrunde am Kniebis durchbrochen werden. Zum Ende des Winters musste ich dann feststellen, dass ich es wohl mit dem Laufen etwas übertrieben habe bzw. meine Einlagen wohl durch Alter in Verbindung mit Wintergewicht den Dienst quittiert haben. Kleiner Spoiler: Mein alter Freund, die Sehnenentzündung, hat mich dann fast bis heute begleitet.

Virtuell durch den Frühling

So ging es dann in den Frühling mit weniger Laufen und mehr Zeit auf der Rolle. Gewichts- und Triathlon-Technisch ist das eher eine suboptimale Lösung. Trotzdem hat mal wieder das Murmeltier gegrüßt und mir einen 2. Platz beim virtuellen Chinese New Year Run des YMCA von Chinatown San Francisco beschert. Mit virtuellen Läufen werde ich mich wohl nicht mehr anfreunden. Zum einen ist die typische Anspannung vor Wettkämpfen so gar nicht vorhanden und zum anderen ist es so unglaublich ernüchternd, wenn man jedes Mal in letzter Sekunde der Einreichfrist noch um 3 oder 4 Sekunden von einem Konkurrenten unterboten wird. Naja, wenigstens habe ich einen guten Zweck mit der Startgebühr unterstützt. Ansonsten war das Frühjahr geprägt durch seinen unspektakulären Verlauf.

Umplanen: Von Roth nach Alpe de Huez

Wir nähern uns dem Sommer und das Elend nimmt seinen Lauf. Ich weiß schon nicht mehr wann die Hiobsbotschaft aus Roth kam, dass der Challenge in den September verschoben wird. Allerdings war diese eigentlich absehbare Entscheidung ein Schlag in die Magengrube. Denn trotz nicht vorhandenem Schwimmtraining (böse Zungen würden sagen, dass es sich mit 0 km im April eigentlich um mein normales Trainingsniveau handelt) hatte ich mich auf richtiges „Racen“ gefreut. Darüber hinaus passte der neue Termin mit Anfang September so gar nicht in die Hawaiivorbereitung… Nach langem hin und her habe ich meinen Start ins nächste Jahr verschoben und die extra Kilometer auf dem Rad zum Anlass genommen mich für das Ultrafondo Marmotte anzumelden. Mit 220 km Länge und 5500 Höhenmetern eine mehr als angemessene Entschädigung am ursprünglichen Roth-Wochenende, dachte ich mir.
Im Mai war es dann auch so weit, dass das Training endlich um das Schwimmen erweitert wurde. Vor Corona hätte ich nie gedacht, dass ich mich mal auf das Schwimmen hätte freuen können. Verrückt was so eine Pandemie aus Nichtschwimmern macht. Der frische Elan aus dem Becken wurde dann allerdings schnell mit der Verschiebung des Ultrafondo in den September direkt wieder abgewürgt. Wir halten einmal soweit fest: Schwimmtraining bis dato kaum vorhanden, alle richtigen Wettkämpfe auf das Ende der Saison verschoben und Lauftraining dank ständig wiederkehrender Beschwerden auch nur suboptimal möglich.
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Motivation tanken am Gardasee – Stilfser Selfie mit Emu

Glücklicherweise habe ich einen super Coach an der Seite, der weiß welche Knöpfe er bei mir drücken muss. So ging es mit Harald nach der Grenzöffnung Anfang Juni direkt nach Italien, um als Model und Drohnenpilot das Aktivhotel Santa Lucia in Szene zu setzen. Mein erstes Mal Gardasee hat definitiv Hunger auf mehr Gardasee und mehr Training geweckt. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch einen kleinen Umweg genommen, um für meine Premiere am Stilfser Joch zu sorgen. Wirklich ein unglaublich cooler Anstieg. Gerade wenn so wenig Verkehr ist wie bei uns. Als besonderes Schmankerl gab es dann noch ein Selfie mit Emanuel Buchmann. Besser kann ein Kurzurlaub doch eigentlich gar nicht laufen oder?
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Hawaii gecancelt – die Luft ist raus

Zurück in Deutschland wurde das Training dann deutlich angezogen, vor allem durch die Motivation in Hinblick auf Hawaii. Diese Motivation war allerdings nicht von langer Dauer. Schon zu Beginn des August sind erste Meldungen von Big Island nach Europa geschwappt, dass die Zahlen immer weiter steigen. Darüber hinaus war auch die Erteilung der Einreiseerlaubnis mehr als fraglich. Aus diesem Grund habe ich mich keine Woche vor der offiziellen Verschiebung in den Februar auf das Jahr 2023 ummelden lassen. 2022 war für mich keine Option denn 3-mal alles für Hawaii planen, buchen und dann stornieren hätte meine Triathlon-Karriere mit 100%iger Sicherheit beendet. Dieser Stress sag ich euch, ist kein Sport der Welt wert. Mit der Verschiebung war dann auch die Luft aus der Saison raus.
Trotzdem hieß es Ende August auf in das Salzburger Land nach Zell am See – Kaprun, um am Ironman70.3 teilzunehmen. Das Wetter war wenig einladend vorausgesagt, aber bei der Anreise bestand noch Hoffnung auf Besserung. Glücklicherweise war ich im 4*S Resort TAUERN SPA untergebracht, welches auch das offizielle Racehotel des Wettkampfs war. Dies hatte nämlich einige Vorteile gegenüber vielen anderen Unterkünften. Zunächst einmal sind das Hotel an sich und die Zimmer richtig schön eingerichtet, sodass man direkt etwas runterkommen kann. Wem das noch nicht reicht, wird spätestens beim Blick aus dem Fenster in die österreichische Bergwelt auf einen Schlag vom Urlaubsgefühl eingeholt. Darüber hinaus können Hotelgäste Österreichs größten & exklusivsten Hotel Panorama SPA und die SPA Wasser- & Saunawelt auf mehr als 20.000m² nützen. Das bedeutet für uns Triathleten zum einen, dass die Frage nach dem Schwimmtraining vor dem Wettkampf geklärt ist und zum anderen, dass diverse Möglichkeiten vorhanden sind, um die Regeneration vor und nach dem Rennen optimal zu gestalten. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor in der Rennvorbereitung ist natürlich auch die Ernährung. Auch hier punktete das Hotel sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen mit einer großen Auswahl an Speisen für Triathleten.

Den Wissensdurst stillen

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Eigentlich ist man als Triathlet mit all diesen Faktoren schon mehr als zufrieden. Doch der Ironman ist darüber hinaus noch in die Bikewochen des TAUERN SPA gefallen. Ergo war das Abendprogramm für mich während meines Aufenthalts auch schon fix. Der Amerikaner würde hier vom „Icing on the cake“ sprechen und hat damit in diesem Fall total Recht. Diese gespannte Langeweile vor Rennen, die sich üblicherweise jeden Abend einstellt, hatte keine Chance. Am ersten Abend hat Chris Piri als deutscher Ambassador von Supersapiens zum einen die Idee hinter dem System dargestellt und zum anderen einen Einblick in seine persönlichen Trainings- und Wettkampfdaten gegeben. Als Wissenschaftler ist es natürlich immer besonders spannend zu schauen, wie andere Menschen mit Sensoren arbeiten und ob ich die gleichen Schlüsse aus den Daten ziehen würde. Richtig cool war, dass Chris wirklich alle Fragen nach seiner Präsentation beantwortet hat. Für Außenstehende vielleicht langweilig, ist für uns Triathleten das Fachsimpeln über die Möglichkeiten der Leistungssteigerung doch das Größte, wenn wir zusammenkommen. Neben Chris waren sogar drei Mitarbeiter von Supersapiens aus Atlanta direkt vor Ort. Besser geht es doch eigentlich gar nicht. Denn so haben wir auch noch einen kleinen Einblick in die zukünftigen Entwicklungen und die Schwierigkeiten bekommen. Der Wristreader, welcher demnächst auf den Markt kommt, war so keine Überraschung mehr für mich. Achja und lasst euch gesagt sein, dass die Jungs und Mädels bei Supersapiens noch 1-2 richtig gute Ideen haben, wie sie ihr Produkt verbessern können. Leider darf ich hier nicht spoilern J
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Am Freitag ging das Programm richtig spannend weiter. Nach dem Training hat Stefan Probst einen Einblick in die Fahrradentwicklung gegeben. Für alle die Stefan nicht kennen: Gründer und Entwicklungschef von Airstreeem. Als ehemaliger Radprofi hat er von Haus aus schon ein riesen Know-how von Allem rund um den Radsport. Das gepaart mit seiner schon über 10-jährigen Erfahrung aus der Radentwicklung, war Cycle-Talk2.0 für mich. Besonders cool fand ich dabei, dass Stefan verschiedene Zeichnungen von Rahmenmodellen dabei hatte und über die Vor- und Nachteile diskutiert hat. Es ist schon verrückt, wie viel Tüfteln in einem fertigen Serienmodell steckt. Mit in unserer Runde war auch Herr Karl Berghammer, der Geschäftsführer vom TAUERN SPA.
In einem netten Gespräch konnte ich mehr über das 4*S Resort und die Idee dahinter in Erfahrung bringen: Das Kernprodukt des TAUERN SPA ist die Entspannung in den Bergen. Das kann ich mit etwas Abstand definitiv bestätigen. Das gilt auch für die Antwort auf meine was ihm besonders am Herzen liegt, nämlich: „Dass sich die Gäste ernst genommen fühlen.“. Leider konnte ich durch Wettkampf und Wetter leider viel zu wenig der angebotenen 100 Expeditionen wahrnehmen. Aus Sportlersicht fand ich die Einbindung der regionalen Möglichkeiten vor Ort sehr beeindruckend. Herr Berghammer und sein Team sorgen wirklich dafür, dass jede mögliche Aktivität wahrgenommen werden kann. Falls etwas vergessen wurde, ist das kein Problem. Das Hotelangebot umfasst verschiedene Leihräder, aber auch grundsätzliche Dinge wie Wanderschuhe und -jacken. Sollte etwas nicht vor Ort zu leihen sein, kann durch die Partnerschaft mit den Geschäften vor Ort direkt der richtige Ansprechpartner in der Nähe vermittelt werden. Ich glaube, dass ich wohl noch nie in einem Hotel war, das die Bedürfnisse der Gäste bis so weit in Detail bedacht hat.
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Nach dem Abendessen ging es dann mit den Vorträgen weiter. Diesmal stand Bikefitting auf dem Programm. Mit Rupert Probst als ehemaligem Radprofi und Physiotherapeut hatten wir wieder einen kompetenten Redner. Richtig cool war die interaktive Gestaltung, sodass man direkt seine Fragen stellen konnte und Rupert seine Meinung dazu geäußert hat. Hätte ich nicht schon ein Bikefitting gehabt, hätte ich mir wahrscheinlich direkt ein Termin gemacht. Als lustiger Zufall stellte sich heraus, dass Stefan (Gründer Airstreeem und Bruder von Rupert) in seiner Profizeit seine Einlagen bei meinem Fitter hat machen lassen. Sein Urteil war beide Daumen hoch für die Jungs von Komsport. Da geht man natürlich mit einem noch besseren Gefühl ins Bett, dass man in 2 Tagen mit der richtigen Einstellung auf dem Bike ins Rennen geht.

Das verregnete Race-Comeback

Am Samstag war ich dann mit der Abholung der Startunterlagen, Einchecken usw. beschäftigt, sodass der Tag viel zu wenig Stunden hatte, um die Möglichkeiten im Hotel wirklich nutzen zu können. Leider bin ich schon in der Nacht durch das miese Wetter wach geworden und konnte dann auch nicht wieder einschlafen. So ging es nach einer kurzen und angespannten Nacht in Richtung Start. Schon auf dem Weg kamen mir etliche Triathleten entgegen, die ihr Rad schon wieder ausgecheckt haben. Warum? Die Frage beantworten die vielen Triathleten, die den Neo schon 2 Stunden vor dem Start auf dem Weg zum Strandbad getragen haben. Meine dicke Regenjacke, welche mich während so einiger Stürme auf Island trocken gehalten hat, hat leider auch irgendwann den Dienst versagt. Gepaart mit nur ca. 8 Grad Außentemperatur, war mir dann auch relativ schnell klar, dass ich an diesem Tag lieber vom Teilnehmer ins Lager der Zuschauer wechsle. Nach einem langen Tag beim anfeuern der harten Hunde, die es wirklich durchgezogen haben, war ich dann wirklich froh unter der warmen Dusche im Hotel zu stehen.
 Die Stimmung war wirklich im Keller nach fast 2 Jahren Pandemie und beim ersten richtigen Rennen muss Petrus einen Strich durch meine Rechnung machen… Zum Glück war noch ein Vortrag der Bikeweek am Abend, sodass ich nicht auf dem Zimmer Trübsal blasen musste. Auf dem Programm stand diesmal das Thema Sicherheit und Giro Helme. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich zwar immer mit Helm fahre, mir aber nie darüber Gedanken gemacht habe, was mein Helm so alles kann. Das war ein richtiger Augenöffner, dass es vielleicht doch sinnvoll ist in einen Helm zu investieren, der nur gut aussieht und die Anforderungen des TÜV erfüllt. Vielen Dank an Danielle, die mir mit ihrem Vortrag die Suche nach einem Weihnachtsgeschenk von mir an mich beendet hat J
Leider hat es mit einem erfolgreichen Triathlon nicht geklappt, aber wenigstens habe ich so eine super Location für ein Trainingslager im Frühjahr gefunden und wer weiß vielleicht gibt es schon im Winter ein Wiedersehen im TAUERN SPA bei einem Skitouren oder Langlauf Camp. 
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