Challenge Regensburg: Jan Raphael gewinnt Premiere

von René Penno für tri2b.com | 14.08.2016 um 19:59
Jan Raphael hat die erste Austragung des Challenge Regensburg gewonnen. Nach 8:27:27 Stunden verwies der Athlet aus Hannover den Dänen Chris Fischer (8:31:30) und Matic Modic aus Slowenien (8:39:52) auf die Plätze zwei und drei. Dahinter folgte ein junges deutsches Quartett mit Sebastian Bleisteiner, Konstantin Häcker, Sebastian Neef und Malte Bruns auf den Plätzen vier bis sieben.

Für Jan Raphael war es ein ganzer Tag an der Spitze. So, wie er es aus seinen besten Zeit kennt. Aber es war auch ein harter Tag für den 36 Jahre alten Triathleten aus Hannover, der schon einige Schlachten geschlagen hat. „Das war echte Männerarbeit heute“, sagte Raphael im Ziel. Von Anfang bis Ende. Dass es aber zu einem Männerrennen wurde, dafür hatte er selber gesorgt. Hinter Sebastian Veith und Sebastian Bleisteiner kam Raphael als Dritter aus dem Wasser, sein Rad schob er als Erster aus der Wechselzone.

Dann nahm alles seinen Lauf. Mit einem großen Gang drückte er auf den ersten Kilometer Richtung Anstiege. Hier legte er schnell zwei Minuten zwischen sich und die Verfolger. Das waren zu diesem Zeitpunkt Sebastian Bleisteiner und Sebastian Neef, der Lokalmatador. Bis zum zweiten Wechsel wuchs der Vorsprung Raphaels auf 13 Minuten an. Hinter ihm hatte sich aber etwas getan. Zu Neef und Bleisteiner hatte sich der Däne Chris Fischer gesellt. Aber auch zu dritt konnten sie den Abstand zu Raphael nicht verringern.

Junge Garde


Jan Raphael, vor vier Wochen Neunter beim Challenge Roth, zeigte auch im Marathon - zunächst - keine Schwäche. Flüssig spulte er auf dem Rundkurs, der viermal entlang der Donau und durch die Altstadt Regensburgs führte, sein Programm am. Nur Chris Fischer konnte dagegenhalten, und Matic Modic. Der Slowene rannte in 2:50:45 Stunden am schnellsten. Damit schaffte er noch den Sprung von Rang sechs nach dem Radfahren aufs Podium und überholte auch Sebastian Bleisteiner und Sebastian Neef, die beide so tapfer kämpften und sich teuer verkauften in der Oberpfalz. Bleisteiner führte auf Rang vier eine junge Garde deutscher Athleten an, von denen in Zukunft wohl noch ein bisschen mehr zu hören und zu lesen ist: Konstantin Häcker aus Bad Waldsee rückte ganz nahe an Bleisteiner heran, für den besten Altersklassen-Athleten wurde es Rang fünf; Sebastian Neef, der sich als echter Lokalmatador viel vorgenommen hatte für seine erste Langdistanz, wurde Sechster; und Malte Bruns aus Paderborn, der wie Sebastian Bleisteiner im Juni schon bei der Challenge Venedig überzeugte und dort Dritter war, lief noch auf Platz sieben nach vorne, obwohl es nach dem Radfahren überhaupt nicht danach aussah. 

Richtig alle…


Und Jan Raphael? Der war einfach nur zufrieden, es endlich mal wieder gepackt zu haben. Die Durststrecke war lang genug, seit er vor drei Jahren Zweiter in Frankfurt war und danach nur noch vereinzelt in die Topränge lief. „Bisher habe ich mir ja eher immer die leichteren Strecken heraus gesucht“, sagte der Sieger. Und weiter: „Es ist richtig geil hier. Das ist mit die coolste Finishline, die man sich vorstellen kann. Ich bin rundum zufrieden heute, aber auch richtig alle." Mit letzter Kraft kletterte noch aufs Podium, dann konnte er einfach nur noch genießen.

Für andere Athleten, die im Vorfeld als Favoriten gehandelt wurden, lief bei der Premiere des Challenge Regensburg nicht alles rund. Hinter Sebastian Veith, auf Rang neun der sechste Deutsche in den Top Ten, wurde Mike Schifferle Zehnter. Der Schweizer hatte vor zwei und drei Wochen noch je eine Langdistanz in seiner Heimat und in Maastricht absolviert, musste eben diesen Strapazen Tribut zollen. Petr Vabrousek, der seine 175. Langdistanz ins Ziel brachte, hatte mit einer schleifenden Bremse zu kämpfen und wurde 14. Und Joe Skipper, vor vier Wochen in Roth noch gefeierter Zweiter hinter Jan Frodeno, gab das Rennen nach dem Radfahren auf. Da hatte der Engländer schon 26 Minuten Rückstand. Ihn sollen zuletzt Magenprobleme geplagt haben, den Marathon schenkte er sich deshalb.