Ironman New Zealand: Phillips siegt vor Starykowicz, McCauley im Rekordtempo

von René Penno für tri2b.com | 02.03.2019 um 11:29
Die Sieger des Ironman New Zealand 2019 heißen Jocelyn McCauley und Mike Phillips. Für die Amerikanerin war es nach 2017 der zweite Sieg in Taupo, der Neuseeländer feierte seinen ersten Ironman-Sieg überhaupt. Dafür aber war ein schneller Marathon nötig. McCauley dagegen agierte souverän von der Spitze.

Mike Phillips folgt beim zweiältesten Ironman auf seinen Landsmann Terenzo Bozzone. Der Sieger des vergangenen Jahres lag lange auf Kurs Titelverteidigung, 18 Minuten Rückstand nach dem Radfahren auf Andrew Starykowicz waren aber ein ordentliches Stück Arbeit, nach 15 Kilometern im Marathon stieg Bozzone aus. Noch früher im Marathon war das Rennen für Cameron Brown beendet, für den zwölffache Sieger waren die deutlich jüngeren Athleten zu schnell. Er war mit 39 Minuten Rückstand in den Marathon gestartet.

Starykowicz rast zum nächsten Radrekord


Andrew Starykowicz dagegen machte einfach sein Ding, wie er es immer macht: Auf dem Rad gab der Amerikaner kräftig Gas und baute seinen Vorsprung immer weiter aus. Bis zur Hälfte der Raddistanz waren Terenzo Bozzone und Matt Burton seine ersten Verfolger, im zweiten Abschnitt kam Braden Currie hinzu, während Bozzone zurückfiel. Das alles bekam Starykowicz erst mit, wenn ihm die Konkurrenz nach dem Wendepunkt wieder begegnete. Und es schien den Amerikaner noch zu motivieren: Nach 4:12:08 Stunden hatte er die zweite Disziplin beendet und Joe Skippers Radrekord aus dem letzten Jahr um sieben Minuten verbessert.

So wuchs der Vorsprung auf die ersten Verfolger des Amerikaners, Currie und Burton, bis zum Wechsel in die Laufschuhe auf eine Viertelstunde an. Bozzone lag 18 Minuten zurück, nach 23 Minuten folgte mit Mark Bowstead und Tim Reed das nächste Duo. Von Mike Phillips, der auf den ersten Kilometers des Radfahrens mit mechanischen Problemen zu kämpfen hatte und bei einem Stop drei Minuten verlor, war da noch nichts zu sehen.

Phillips macht es spannend


Das änderte sich bald. Phillips rannte schnell los und sammelte einen Konkurrenten nach dem anderen ein. Und die Lücke nach vorn, wo sich Braden Currie und Matt Burton näher an Andrew Starykowicz heranarbeiteten, wurde auch immer kleiner. Dennoch lag der Amerikaner nach dem Halbmarathon immer noch über acht Minuten vor seinen ersten Verfolgern, die wiederum bald den Atem von Mike Phillips im Nacken spürten. Nach 23 Kilometern hatte der Neuseeländer Matt Burton eingeholt, wenig später war Phillips auch vorbei an seinem Landsmann Braden Currie - und nur noch 5:45 Minuten hinter Starykowicz.

Dem Amerikaner waren die Strapazen inzwischen anzusehen, während Phillips zu fliegen schien. Der Neuseeländer, im Dezember gewann er den Ironman 70.3 Taupo an gleicher Stelle, war drei Kilometer vor dem Ziel endlich dran und machte sich auf, seinen ersten Ironman überhaupt zu gewinnen. Vor einem Jahr war er in Taupo Fünfter, wie stark er sich verbessert hat, zeigen auch die Marathonzeiten: In 2:40:05 Stunden war Phillips über zwölf Minuten schneller als vor einem Jahr. Da konnte auch Andrew Starykowicz nach einem langen Tag an der Spitze nicht mehr kontern und kam mit 2:24 Minuten Rückstand als Zweiter ins Ziel, Braden Currie komplettierte das Podium, dahinter folgten Matt Burton, Tim Reed und Mark Bowstead.

McCauley souverän zum zweiten Sieg


So viel Spannung und Dramatik ließ Jocelyn McCauley nicht aufkommen. Die Amerikanerin hatte gute Erinnerungen an Taupo: Schon 2017 siegte sie  hier und verbesserte ihre persönliche Bestzeit auf 9:09:47 Stunden. Zwei Jahre später war die Amerikanerin deutlich schneller und drückte den Streckenrekord auf 8:53:10 Stunden. Es war erst ihr dritter Ironman-Erfolg. 

Den aber gestaltete Jocelyn McCauley souverän. Mit drei Minuten Rückstand auf Rebecca Clarke kam sie aus dem Wasser, auf dem Rad drehte McCauley dann richtig auf. Nur Meredith Kessler konnte noch folgen und löste ihre Landsfrau zwischenzeitlich an der Spitze ab. Auf dem zweiten Teil der Radstrecke konnte aber auch sie die 30 Jahre alte Texanerin nicht mehr halten. Bis zum Wechsel baute Jocely McCauley ihre Führung auf 6:30 Minuten aus - vor Teresa Adam, die vor einem Jahr noch sieben Minuten vor der Amerikanerin als Zweite ins Ziel kam. Meredith Kessler nahm den Marathon mit 9:30 Minuten Rückstand als Dritte in Angriff. Bei dieser Reihenfolge blieb es, McCauley vergrößerte aber noch den Abstand: Nach 9:05:32 Stunden wurde Adams Zweite wie vor einem Jahr, Kessler erreichte das Zielt nach 9:12:03 Stunden. Laura Siddall fuhr und rannte der Konkurrenz den ganzen Tag hinterher. Der Titelverteidigerin wurden beim Schwimmen zwölf Minuten Rückstand aufgebrummt, immerhin konnte sie sich noch auf Rang vier nach vorne arbeiten. Bei ihrem ersten Ironman nach ihrer Babypause lieferte auch Kristin Liepold ab und beendete den Ironman New Zealand auch dank eines starken Marathons (2:55:35) auf Rang sieben.