Mallorca (Spanien) : Trainingsparadies für jeden Anspruch

von tri2b.com | 27.11.2014 um 00:00
Die Mittelmeerinsel Mallorca ist seit Jahren eines der beliebtesten Ziele für Radfahrer und Triathleten. Jedes Jahr bevölkern im Frühjahr zwischen Februar und Ende April Rad- und Triathlonprofis, sowie Tausende von ambitionierten Sportlern und Freizeitradlern die ehemalige „Putzfrauen-Insel“, um sich die Form für die kommende Saison zu holen.

Geographische Lage: Die mit 3680 km² Fläche größte Baleareninsel liegt etwa 180 Kilometer südöstlich der spanischen Hafenstadt Barcelona im westlichen Mittelmeer.

Bevölkerung: Mallorca zählt insgesamt rund 630.000 Einwohner, ungefähr die Hälfte von ihnen (325.000) wohnt in der Hauptstadt Palma de Mallorca im Süden der Insel.

Topographie: Die Insel weist eine sehr gegensätzliche Topographie auf. Die gesamte Nordwestküste wird durch das wild zerklüftete Tramuntana Gebirge (Serra de Tramuntana) geprägt. Die höchste Erhebung ist der im militärischen Sperrgebiet liegende 1.445 Meter hohe Puig Major. Das Inselzentrum ist von sanften Hügeln durchzogen und wird geprägt von intensiver Landwirtschaft. Fast gänzlich flach, dafür umso windanfälliger zeigt sich der Süden von Mallorca.

Das Straßennetz ist hervorragend ausgebaut, auf den Hauptstrecken mittlerweile auch von Touristen stark befahren und nicht ungefährlich. Abseits der Hauptverkehrsverbindungen und der großen Touristenattraktionen laden aber viele verkehrsarme Straßen zum Kilometerfressen ein. Die Steigungen der Passstrassen in den Bergen sind moderat: Sie bleiben fast immer unter 10 Prozent und eignen sich deshalb ideal für die ersten Höhenmeter im Frühjahr.

Wetter: Das Klima auf Mallorca wird durch die Lage im westlichen Mittelmeer geprägt. Einerseits wird das Klimageschehen durch die vielversprechenden Azorenhochs bestimmt. Andererseits liegt Mallorca aber auch im Wirkungsbereich der atlantischen Tiefausläufer, die in den Monaten Februar bis April teilweise für recht unbeständiges und kühles Schauerwetter sorgen können. Im März und April liegt die mittlere Temperatur bei 15 Grad Celsius. Normalerweise werden in dieser Jahreszeit 16 bis 20 Sonnentage pro Monat gezählt.

Anreise: Die Anreise erfolgt mit dem Flugzeug. Fast alle deutschen Flughäfen von Bedeutung bieten teilweise sogar mehrmals am Tag Flüge nach Mallorca an. Die Flugdauer ab Deutschland beträgt je nach Abflugort zwei bis drei Stunden. Bei Pauschalreisen der Trainingsurlaub-Anbieter ist der Transfer vom Flughafen zum Hotel meist mit Bussen hervorragend organisiert. Bei selbst organisierten Reisen, wie beispielsweise bei einem Finca-Aufenthalt, muss man zum Transfer auf das gute alte Taxi ausweichen.

Standorte:
Playa de Palma: Kurze Transferzeiten zum Flughafen machen diesen Standort gerade für 1-Wochen Urlauber interessant. Die flachen und verkehrsarmen Straßen des Inselzentrums sind sehr gut zu erreichen. Der Weg in die Berge ist auf den ersten Kilometern durch die Großstadt Palma etwas erschwert.

Nordosten – Bucht von Pollensa und Alcudia: Strategisch vielleicht der beste Ausgangspunkt, um schnell in die nur 20 Kilometer entfernten Berge zu kommen. Von dort kann aber auch ohne Umweg das flachere Inselinnere angefahren werden.

Inselsüden – Sant Jordi: Interessant für Athleten, die hauptsächlich flache Kilometer sammeln wollen. Der Weg in die Tramuntana Berge ist von hier sehr weit und kann nur sehr gut trainierten Athleten empfohlen werden.

Inselosten – Cala Rajada: Dieser Teil bietet sehr welliges Terrain direkt vor der Haustür. Die Flachtouren ins Inselinnere sind ebenfalls von dort gut möglich. Die hohen Berge im Norden sind nur mit Touren von mehr als 150 Kilometern erreichbar.

Inselwesten - Region Andratx: Einer der schönsten Flecken der Baleareninsel. Allerdings auch sehr bergig. Eigentlich jede Ausfahrt beginnt von dort mit knackigen Höhenmetern und ist deshalb hauptsächlich jenen Athleten zu empfehlen, die schon ein paar Kilometer in den Beinen haben.

Unterkünfte: Mallorca als die deutsche Urlaubsinsel Nummer eins verfügt über ein riesengroßes Angebot von Hotel und Apartmentanlagen in allen Leistungskategorien. Im Frühjahr, vor der eigentlichen Hauptsaison, ist ein großer Teil der Hotels noch geschlossen. Durch den Radboom haben sich aber immer mehr Hotels auf die Ansprüche der Radfahrer und Triathleten eingestellt und bieten sportartgerechtes Essen und entsprechende Wellness-Programme (u.a. Sauna, Massagemöglichkeit) an. Bei der Verpflegung wird in den Hotels normalerweise Halbpension (Frühstück und Abendessen, meist als Büffet) angeboten. Manche Hotels verfügen außerdem über einen für ambitioniertes Schwimmtraining geeigneten und beheizten Pool. Neben der Region um Palma haben sich besonders im Inselnordosten (Pollensa, Alcudia und Cán Picafort) viele Hotels auf Radsportler und Triathleten eingestellt.

Einkaufen, Autoverleih und ärztliche Versorgung: Jeder größere Ort verfügt über zumindest kleine Supermärkte, in denen es alles für die tägliche Verpflegung gibt. Ein Mietwagen ist meistens direkt über die Hotels oder über die zahlreichen Mietstationen möglich. Medizinische Dienste (Apotheken) sind flächendeckend vorhanden. Teilweise gibt es auf Mallorca Arztpraxen mit deutschen Ärzten. Behandlungen müssen allerdings zunächst direkt privat bezahlt werden (bar oder per Kreditkarte). Deutsche Krankenkassen erstatten die Beträge nach den jeweils gültigen Sätzen. Achten Sie darauf, sich in einem solchen Fall direkt eine detaillierte Rechnung mit Angabe der Diagnose und der durchgeführten Maßnahmen ausstellen zu lassen. Eventuell angefertigte Laborbefunde oder Röntgenbilder sollten Sie sich aushändigen lassen.

Kosten: Zum Saisonstart im Februar bekommt man zwei Wochen Mallorca im guten Dreisterne-Hotel mit Halbpension bei Zweierbelegung ab ungefähr 600 Euro pro Person. Zu Ostern (Ende März) müssen für die gleiche Leistung dann ungefähr 800-1.000 Euro berappt werden. Bei geplanten Aufenthalten zu den Hauptreisezeiten (Ostern) ist eine frühzeitige Buchung aufgrund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Flüge empfehlenswert.

tri2b.com-Tipp: Mallorca eignet sich hervorragend für das radlastig ausgerichtete Frühjahrstrainingslager. Kurze Anreisezeiten, meist stabiles Frühjahrswetter (vergesst das Jahr 2003), gute Straßen und abwechslungsreiches Terrain lassen die wichtigsten Radkilometer des Jahres zum Genuss werden.