Ina Reinders zum dritten Mal Königin von Buschhütten, Steffen Liebetrau überrascht

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 06.05.2006 um 07:55
Ina Reinders (Asics Witten) und Steffen Liebetrau (FT Freiburg) haben den 20. Siegerland-Cup in Buschhütten gewonnen. Beide gewannen ihre Rennen (1 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) jeweils mit deutlichem Vorsprung vor der Konkurrenz. Zweite bei den Frauen wurde Ines Estedt (SC Neubrandenburg) vor Nina Eggert (USC Kiel). Die Plätze zwei und drei bei den Männern gingen an Dirk Bockel (Ejot Team Buschhütten) und Reto Hug (SUI)

Die Bedingungen in diesem Jahr waren für den Siegerland-Triathlon in Buschhütten eher ungewöhnlich. Statt Regen, Hagel und Kälte gab es im Siegerland diesmal Sonne pur und sommerliche Temperaturen. Die Athleten dankten es mit interessanten Rennen.

 

Kopf an Kopf bei den Frauen

 

Ina Reinders und Ines Estedt lieferten sich bei den Frauen vom Start weg ein Kopf an Kopf-Rennen. Keine der beiden vermochte sich entscheidend abzusetzen. Weder beim Schwimmen noch auf der Radstrecke, obwohl dort Ina Reinders sich bereits leicht lösen konnte. Doch zur Hälfte des Radsplits war Ines Estedt wieder heran und hatte kurzzeitig sogar die Führung übernommen. In den zweiten Wechsel fuhr Ina Reinders wieder als Erste. Die Vorjahressiegerin ließ von diesem Moment an nichts mehr anbrennen und spielte auf den abschließenden zehn Kilometern ihre Laufstärke aus. Im Ziel hatte sie nach 2:02:40 Stunden über eine Minute Vorsprung vor Ines Estedt (2:03:55 Std.). Nina Eggert konnte sich mit der besten Laufzeit (39:32 min.) noch vom vierten auf den dritten Platz verbessern und verdrängte damit Nine Schneider, die mit 1:07:29 Stunden die Schnellste auf dem Rad war, vom dritten Podestplatz. „Das Radstück war heute sehr hart. Der Wind hat uns ganz schön zugesetzt und das Rennen schwer gemacht“, sagte die Nina Eggert im Ziel.„Ich bin gleich vorn weg geschwommen“, setzte Ina Reinders gleich von Beginn an auf die Wiederholung des Vorjahreserfolgs. „Und als ich den Vorsprung beim Laufen hörte, wusste ich, dass es reicht.“

 

Liebetrau besser als letztes Jahr

 

„Das war besser als letztes Jahr“, grinste Steffen Liebetrau nach dem Rennen. Damals musste er nach einem Sturz auf der Radstrecke alle Chancen begraben. Nun aber gewann er in einer beeindruckenden Manier. Als Achter stieg er aus dem Wasser und drehte auf dem Rad gleich an der Temposchraube. Schnell hatte er Dirk Bockel, der nach dem Schwimmen noch geführt hatte, ein- und überholt. Und der Vorsprung wuchs schnell auf über zwei Minuten an.Hinter Dirk Bockel fanden sich Andreas Niedrig (SC Roth) und Christoph Streiss (Ejot Team Buschhütten) zu einem Duo zusammen, rund eine Minute dahinter lagen Lothar Leder und Reto Hug. In dieser Reihenfolge ging es auch zum zweiten Wechsel. Während Steffen Liebetrau vorn die siebtbeste Laufzeit zum Sieg reichte, wechselten die Positionen hinter ihm, je länger das Rennen dauerte.

Am meisten machte Reto Hug gut. Der laufstarke Schweizer flog förmlich an der Konkurrenz vorbei. Am Ende fehlten ihm 19 Sekunden, um Dirk Bockel noch vom zweiten Platz zu verdrängen.Vierter wurde Lothar Leder, der auf der letzten Laufrunde noch den stark auftrumpfenden Christoph Streiss auf den fünften Platz verweisen konnte. „Ich habe es mit dem Training wohl ein bisschen übertrieben zuletzt. Ich war ganz schön müde heute“, sagte der Vorjahressieger und fügte gleich hinzu, dass dies natürlich keine Ausrede sein solle. „Im nächsten Jahr komme ich wieder.“

 

In einem Atemzug mit Leder, Hellriegel und Co.

 


Steffen Liebetrau indes war überglücklich über seinen ersten Sieg in Buschhütten, den er schon länger anvisiert hatte. „Es war ein genialer Tag für mich. Alles lief wie am Schnürchen, ich hatte Druck bis zum Ende“, strahlte der neue König von Buschhütten, der damit in die Fußstapfen der Leders, Hellriegels und Al-Sultans trat. „Ich bin mächtig stolz auf diesen Sieg“, reihte er diesen Erfolg ganz weit oben in seinen Palmares ein. Und, nein, er habe auch nichts dagegen, anschließend ähnliche Erfolge zu feiern, wie seine Vorgänger im Siegerland es nach ihren Siegen in Buschhütten taten, machte Liebetrau deutlich, dass er sich für die weitere Saison noch Einiges vorgenommen hat.