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Trainingssteuerung: Eine gute Planung als Verletzungsvorbeugung

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In den vergangenen Jahren konnte im Triathlon-Spitzenbereich ein gewaltiger Leistungsaufschwung beobachtet werden. Vordergründig beruhen die Leistungssteigerungen auf veränderten Bewegungstechniken. Im Schwimmen hat sich die Technik des Kraularmzugs weiterentwickelt und gelaufen wird heute vermehrt mit Vorderfußtechnik. Neben veränderten Bewegungstechniken können aber auch Verbesserungen der Trainingsgeräte und Trainingsmöglichkeiten eine entscheidende Rolle spielen.

Spezielle Sportbekleidung, Neoprenanzüge, Zeitfahrmaschinen und Laufschuhe wurden weiterentwickelt und den Disziplinen im Triathlon optimal angepasst. Dennoch ist der Einfluss der optimierten Bewegungstechniken und des Materials an der Steigerung der Leistung eher gering einzuschätzen. Insbesondere die Optimierung der Trainingssteuerung und der zielgerichteten, wissenschaftlich unterstützten Steuerung des gesamten Trainingsprozesses führte in der noch jungen Sportart Triathlon zu den beobachteten Leistungssprüngen.

In den vergangen Jahren hat sich dieser Prozess immer mehr wissenschaftlich ausgerichtet, bedingt dadurch, dass immer häufiger verallgemeinernde Aussagen zu Problemen im Trainingsgeschehen auftraten. Im Laufe des Trainingsalltags stolpert jeder Athlet immer wieder über eine Vielzahl von Grundbegriffen und Definitionen im Zusammenhang mit seiner persönlichen Trainingssteuerung und Trainingsplanung, die es einmal wert sind, zu beschreiben, um eine Basis für das Verständnis zu schaffen.

Training: Allgemein betrachtet ist sportliches Training ein planmäßig gesteuerter Prozess, mit dem Ziel, durch inhaltliche, methodische und organisatorische Maßnahmen, körperliche Zustandsänderungen der komplexen sportmotorischen Leistung, der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten und des persönlichen Verhaltens zu entwickeln.
Exkurs: Am Anfang steht die Theorie

Für die Planung einer Triathlonsaison hat es sich etabliert, das Trainingsjahr als mehrwöchige bis mehrmonatige Zeitabschnitte in Vorbereitungsperiode, Wettkampfperiode und Übergangsperiode einzuteilen. Das Augenmerk liegt dabei deutlich auf der Vorbereitungsperiode, denn in dieser Phase werden die Grundlagen der weiteren Leistungsentwicklung gelegt. Neben den Kernsportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen soll hier auch ganz besonders die allgemeine Athletik und Rumpfmuskulatur trainiert werden. Ebenso sollten dort auch semispezifische Sportarten, wie beispielsweise Skilanglauf, zum Einsatz kommen.

Trainingssteuerung: Die Abstimmung aller kurz- und langfristigen Maßnahmen der Trainingsplanung und -durchführung, der Trainings und Wettkampfkontrolle, sowie deren Auswertung mit Blick auf das vorab geplante Erreichen der optimalen sportlichen Leistungsfähigkeit und -bereitschaft bezeichnet man als Trainingssteuerung. Im Rahmen der Periodisierung und Zyklisierung des Trainingsprozesses unterscheidet man in langfristige (mehrere Jahre), mittelfristige (Trainingsjahr, Trainingsphase, Makro- und Mesozyklen) und kurzfristige Trainingsabschnitte.

Die jeweiligen Perioden werden schließlich ihres Zeitraums und ihrer Dauer betreffend in einzelne Zyklen unterteilt. Makro‐ und Mesozyklus beschreiben beide einen Zeitraum von ca. 4 bis 6 Wochen, sie unterscheiden sich jedoch in Trainingsinhalt und ‐methode. Einen wesentlich kürzeren Zeitabschnitt bildet der Mikrozyklus, er dauert 5 bis 10 Tage (z.B. Frühjahrstrainingslager). Ihm folgt die Trainingseinheit als kleinster Zeitraum der Zyklisierung, sie umfasst in der Regel 1 bis 4 Stunden. Besonders prägend für die jeweiligen Trainingsabschnitte dabei sind Trainingsart, ‐inhalt, ‐methode, ‐form und Trainingsmittel. Neben weiteren steht über allem das Trainingsziel, die Normvorgabe für das Training, die je nach Grad der Verallgemeinerung unterschiedlich formuliert sein kann. Hier wird zwischen Grobzielen, Feinzielen und Feinstzielen unterschieden.

Ein langfristiger Trainingsaufbau lohnt

Für eine gesunde sportliche Entwicklung wird grundsätzlich ein langfristiger Leistungsaufbau empfohlen. Ein systematischer Aufbau der sportlichen Leistung durch Training vom Anfänger bis zum Hochleistungssportler einer Sportart. Besonders im ausdauerbetonten Triathlon ist eine langfristig geplante und moderate Zunahme des Spezialisierungsgrades, des Trainingspensums und der Wettkampfanzahl zu beachten. Dies beginnt mit einem soliden Grundlagentraining, dessen Basischarakter besonders in der Herausbildung der allgemeinen Ausdauer und Athletik liegt. Neben der Ausdauerleistungsfähigkeit liegt der Schwerpunkt auf der Mobilisierung der Energiebereitstellung und Sauerstoffversorgung. Dem folgt dann das Aufbautraining, in dem die Umfänge und Intensität stetig gesteigert werden und Wettkämpfe bereits Teil der Periodisierung sind. Über das Anschlusstraining mit Spezialisierung folgt dann der Einstieg in das Hochleistungstraining.

Training bis zur Leistungsgrenze: Biologische Grenzen anerkennen

Das Hochleistungstraining hat die unmittelbare Herausbildung der persönlichen Leistungsgrenzen zum Ziel. Hochleistungstraining beginnt grundsätzlich dann, wenn mit einem Aufbautraining keine Leistungsfortschritte mehr erzielt werden. Dies unabhängig von der Qualifikation des Sportlers. Die langfristige Zielsetzung wird nun von einer kurz‐ bis mittelfristigen Zielsetzung abgelöst. Die Spezialisierung auf Bereiche mit den größten Erfolgsaussichten (z.B. Verbesserung Kraftausdauer auf dem Rad) bekommt dabei eine wichtige Bedeutung. Nach biologischen Gegebenheiten beträgt der Zeitraum, in dem Hochleistungstraining möglich ist, in etwa 15 Jahre, beziehungsweise endet um das 40. Lebensjahr. (Erreichung der altersbedingten Lebenshöchstleistung). Das Training geht aber vernünftigerweise aus gesundheitlichen Gründen auch danach noch weiter. Das Erkennen dieses Punktes ist keineswegs einfach und so sollte das Bestreben, die Leistung zu steigern, nicht so schnell aufgegeben werden.

Hochleistungstraining ist im Triathlon vor allem den Profiathleten, Nachwuchskader-Athleten und den sehr leistungsstarken Altersklassen-Athleten vorbehalten. Spätberufene und Quereinsteiger, die mittlerweile einen großen Anteil der Triathleten ausmachen, versuchen jedoch oft den Spagat zwischen hochleistungsähnlichem Training, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Meist ohne Beachtung der grundlegenden Regeln der Trainingsteuerung. Übertraining, Überlastungen und letztendlich Verletzungen sind dann die Folge.

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