Triathlon-Bundesliga: Lemgo’s Frauen überraschen in Grimma

von tri2b.com | 21.08.2017 um 16:27
Die Frauen vom Komet-Team TV Lemgo haben sich beim vierten Rennen der Triathlon-Bundesliga in Grimma gegen Buschhütten und Witten durchgesetzt und ihren ersten Tagessieg erkämpft. Angeführt von Justus Nieschlag fuhren die Männer vom EJOT-Team TV Buschhütten an der Mulde ihren vierten Sieg in Serie ein. ROWE Triathlon und Triathlon Potsdam schafften den Sprung aufs Podest.

Nach den Stationen Kraichgau, Münster und Tübingen ging es für die 30 Teams nach Grimma, zum letzten Rennen vor dem großen Saisonfinale am 9. September in Binz auf Rügen. Insbesondere bei den Frauen ist der Kampf um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in diesem Jahr so spannend wie lange nicht mehr. Und die Teams aus Witten, Lemgo und Potsdam stellten Serienmeister Buschhütten auch auf dem selektiven Kurs im sächsischen Muldental wieder vor eine schwere Aufgabe. 

Lemgoer Frauen setzen sich durch


Bereits beim Schwimmen in der Mulde, zunächst 375 Meter Fluss aufwärts, danach mit der Strömung zurück, wurde klar, dass die Verfolgerteams angreifen wollen. Knapp elf Minuten brauchte das Spitzentrio mit Laura Lindemann (Potsdam), der Australierin Emma Jeffcoat (Lemgo) und Anja Knapp (Witten) für die insgesamt 750 Meter. Später gelang noch Gillian Backhouse (AUS/Krefeld) und Emmie Charayron (FRA/Buschhütten) der Anschluss nach vorn. Damit waren alle Top-Teams mit jeweils einer Athletin vertreten. „Die Gruppe hat super zusammengearbeitet“, befand später Triathlon-Europameisterin Lindemann. Bis auf eine Minute setzte sich das Quintett auf den 22 Radkilometern von seinen Verfolgerinnen ab. In dieser Konstellation ging es auch auf die Laufstrecke.

Dort attackierte Lindemann noch in der Wechselzone und lief ihren zweiten Tagessieg (und gleichzeitig den DM-Titel / wir berichteten bereits) in 1:04:21 Stunden sicher vor Jeffcoat und Charayron nach Hause. Dahinter entschieden im Kampf um die Teamwertung nur wenige Sekunden. Jeffcoats Teamkolleginnen Tamsyn Moana-Veale (AUS) und Lena Meißner kamen auf die Plätze acht und neun – das reichte für den ersten Saisonsieg. Dahinter teilten sich Witten und Buschhütten dank Zsofia Kovacs (HUN, 6.) und Bianca Bogen (10.) sowie Sophia Saller (7.) und Hanna Philippin (11.) mit derselben Platzziffer den zweiten Rang. Potsdam musste sich nach dem kurzfristigen Ausfall von Tübingen-Siegerin Emma Jackson (AUS) mit dem fünften Platz zufrieden geben. Platz sieben und damit das mit Abstand beste Saisonergebnis fuhren die Frauen vom TuS Neukölln Berlin ein. Das Aufsteiger-Team der ProAthletes KTT 01 kam nach einer bisher starken Saison in Grimma nur auf den 13. Rang und damit vorletzten Platz.

In der Gesamtwertung liegen das Triathlon-TEAM TG Witten und das Komet-Team TV Lemgo vor dem Finale auf Rügen nun mit 74 Zählern punktgleich auf Platz zwei. Trotz drei Punkten Vorsprung muss Buschhütten auch am 9. September noch einmal alles zeigen, um seinen Titel zu verteidigen.

Buschhütten marschiert, ROWE Triathlon erneut stark


Bei den Männern ist die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft 2017 nach dem vierten Saisonsieg von Titelverteidiger EJOT Buschhütten entschieden. Im Kopf-an-Kopf-Rennen um die Plätze zwei und drei kommt es in drei Wochen auf Rügen zum großen Showdown.

Justus Nieschlag (Buschhütten) beeindruckte in Grimma mit einer One-Man-Show. Zunächst attackierte der 25-Jährige beim Radfahren und riss gemeinsam mit Tim Hellwig (KiologIQ Team Saar) eine Lücke. Später versuchte es der amtierende Militär-Weltmeister dann allein. „Als ich Tim verloren hatte, habe ich kurz überlegt und mich dann entschlossen, allein weiterzufahren“, sagte er nach dem Rennen. Die große Verfolgergruppe mit fast allen Athleten aus den Spitzenteams konnte bis zum zweiten Wechsel nicht aufschließen. Auch beim Laufen büßte Nieschlag kaum Zeit ein, sodass er nach Münster seinen zweiten Einzelsieg in diesem Jahr feierte.

Jonathan Zipf (2.), Franz Löschke (6.) und Lasse Lührs (13.) brachten den Teamerfolg nach Hause. Mit einer eindrucksvollen Geschlossenheit kämpften sich die Männer von ROWE Triathlon schon zum dritten Mal in dieser Saison auf den zweiten Platz. Als Vierer-Pack liefen Felix Duchampt (FRA, 7.), Stefan Zachäus (8.), Ran Sagiv (ISR, 9.) und Matevz Planko (SLO, 10.) ins Ziel. Triathlon Potsdam wurde mit deutlichem Abstand Tages-Dritter.

Damit kommt es am 9. September in Binz zum Dreikampf um die Vize-Meisterschaft. ROWE Triathlon (73), das KiologIQ Team Saar (72) und Triathlon Potsdam (71) liegen vor dem Finale beinahe gleichauf. Am Tabellenende hat das Bike24 TriTeam Mitteldeutschland mit dem guten elften Platz beim Heimrennen seine Chancen auf den Klassenerhalt gewahrt.