Alpen-Triathlon 2007: Sensationssieg am Spitzing

von A. Fischer/tri2b.com für tri2b.com | 16.06.2007 um 23:00
Der Slowake Pavel Simko hat die 20. Auflage des Alpen-Triathlon am Schliersee vor Faris Al-Sultan gewonnen ...

Der 20. Sandoz-Alpen-Triathlon hat einen neuen Stern am Himmel der Kurzdistanz-Elite aufgehen lassen. Und den hatte keiner so wirklich auf der Rechnung. Pavel Simko aus der Slowakei hat einen ebenso überraschenden wie souveränen Sieg bei der Jubiläumsausgabe des Alpenklassikers gefeiert und damit seinen ersten Triumph bei einem großen internationalen Rennen geschafft. In beeindruckender Manier verwies der 25- Jährige mit einer Endzeit von 2:00:26 Stunden den Hawaii-Sieger Faris Al-Sultan aus München (2:01:52 Std.) und Thomas Springer aus Halle (2:02:04 Std.) auf die Plätze zwei und drei. zum Bericht der Deutschen Triathlon Liga ... Simko, der den Sieg nicht mal im Traum erwartet hätte, sprach von drei Dingen, die für ihn rennentscheidend waren: „Ich hatte eine ideale Startposition beim Schwimmen, dann kam mir der selektive Radkurs entgegen und die tolle, prachtvolle Umgebung hat mich unheimlich motiviert“. In Poprad in der Hohen Tatra zu Hause, sind ihm anspruchsvolle Anstiege ähnlich dem hinauf zum Spitzingsattel nicht fremd, allerdings war Simko völlig verblüfft als er mit einer Splitzeit von 18:03 Minuten unter den Top 15 die 1,5 km Schwimmstrecke im Schliersee absolviert hatte. „Als ich aus dem Wasser kam, sagte ich zum mir, was mach’ ich eigentlich, ich müsste doch normalerweise zwanzig Plätze weiter hinten sein“, sagte der überglückliche Sieger. Nur Simko kann Al-Sultan am Spitzingsattel folgen Simko war dann auch der Einzige, der im finalen Anstieg der knüppelharten 40 km Radstrecke dem Langdistanz-Spezialisten Al-Sultan einigermaßen folgen konnte, als dieser einen entschlossenen Angriff lancierte. Nach der zweitschnellsten Abschnittszeit auf dem Rad (1:08:02 Std.) machte der Slowake beim 10 km Laufen sofort mächtig Druck. „Simko war gleich dran und dann war einfach nix mehr zu machen“, sagte Al-Sultan anerkennend. Der spätere Sieger zog auf und davon. Al-Sultan aber zeigte sich auch sehr zufrieden mit dem zweiten Platz. Das diesjährige Ergebnis ist immerhin das Beste, das er jemals beim Rennen zwischen Schliersee und Spitzingsee erreicht hat. „Es war schon auch ein richtig starkes Feld“, sagte der Münchner. Irgendwann in seiner Laufbahn will er den Traditions-Wettbewerb noch einmal gewinnen, hatte Al-Sultan schon häufiger gesagt. Diesmal hatte jedoch Simko etwas dagegen. Der Drittplatzierte Thomas Springer machte ein Mischung aus Wut und positiver Energie für seinen Spitzenrang verantwortlich. „Ich habe mich furchtbar geärgert, dass ich die Attacke auf der Radstrecke verpasst habe“, sagte Springer: „Dann sah ich die ganzen jubelnden Menschen auf dem Gipfel und dachte – es ist doch so geil hier“. Er sei dann volles Risiko beim Laufen gegangen und wurde mit dem Podium belohnt.

Französin von bayerischer Tour-Stimmung begeistert Das Rennen der Frauen gewann die junge Französin Jeanne Collonge mit einer Endzeit von 2:18:09 Stunden. Mit beträchtlichem Rückstand erreichte Ina Reinders (2:20:01) Platz zwei vor ihrer Teamkameradin Kathrin Müller (2:20:17). „Es ist einfach unglaublich eines dieser klassischen Rennen zu gewinnen“, sagte Collonge nach ihrem Triumph. Besonders begeistert war die 20-Jährige von Atmosphäre und Flair dieses reizvollen Wettkampfes. „Das Rennen ist toll organisiert. Die Menschen sind sehr, sehr herzlich. So etwas haben wir in Frankreich überhaupt nicht“, fügte Collogne an. Als einmalig in Deutschland und Europa bezeichnete die Dritte Müller den Sandoz-Alpen-Triathlon. „Dass man am Berg durch ein Spalier von begeisterten Zuschauern fährt und uns alle fantastisch anfeuern, ist schon ganz besonders“.