Altersklassenstory: Mit Sub-3 Marathon endlich zur Hawaii-Quali gerannt

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 25.09.2011 um 00:00
Fast 6:20 Stunden waren am 24. Juli beim Ironman Germany vergangen, als der Kölner Gert Fischer mit klammen Fingern hastig im Wechselzelt am Mainkai in die Laufschuhe stieg. Ein richtig schneller Marathon musste jetzt folgen, um noch Chancen auf die lang ersehnte Qualifikation für den Ironman Hawaii zu haben. Fischer lief wie ein Uhrwerk, gleichmäßig, Kilometer für Kilometer – und vor allem richtig schnell. Am Ende wurden 2:59:25 Stunden für die 42,2 Kilometer entlang des Mainufers für den Rheinländer im Trikot des ASV Köln gestoppt, was eine Endzeit von 9:19:12 Stunden und Rang fünf in der Altersklasse 35 bedeutete. Das Traumziel Ironman Hawaii war endlich im kühlen, verregneten Frankfurter Schmuddelwetter erreicht.

Schon einmal, im Jahr 2009, hatte Gert Fischer den Quali-Slot in der Tasche. In Kanada hatte er sich sportlich für die Ironman-WM in Kona qualifiziert. Doch ein Jobwechsel ließ keinen weiteren Urlaub mehr zu und so verfiel der hart erkämpfte Startplatz. „Klar war da im ersten Moment die Enttäuschung groß“, so der 37-Jährige. „Doch mein Beruf ermöglicht mir es überhaupt erst, dass ich den nicht gerade billigen Triathlonsport ausüben kann“, so die Betrachtung mit etwas Abstand.

Quali um eine Minute in Mexiko verpasst

Seit 2004 steht die Triathlon-Langdistanz im Fokus und spätestens seit den Jahren 2007/2008 ist für den Keyaccount-Manager in der Automobilbranche der Ironman Hawaii das Ziel. Und so war klar, dass nach dem ärgerlichen DID NOT START im Jahr 2009 weitere Versuche folgten sollten. Nach einer durch Achillessehnenprobleme etwas verpatzten Sommersaison im Jahr 2010 stand im letzten Herbst die Reise zum Ironman nach Mexiko auf dem Programm. Fischer schwamm, fuhr und lief ein ausgeglichenes Rennen in Cozumel, doch am Ende sollte die Winzigkeit von einer Minute zur frühzeitigen Quali für 2012 fehlen.

Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, stand mit dem Ironman in Frankfurt schon der nächste Qualiversuch auf dem Plan. Fischer vertraute wie schon im Jahr 2010 auf die Trainingspläne von tri2b.com. Als guter Läufer galt es einerseits die Laufform auf einem hohen Niveau zu halten, andererseits in den schwächeren Disziplinen Schwimmen und Radfahren neue Akzente zu setzen. Dass die Formkurve in die richtige Richtung zeigt, war schon nach dem Hermannslauf im Teutoburger Wald zu erkennen. Fischer lief bei dem Traditionslauf knapp unter zwei Stunden auf Rang 20 im Gesamtklassement der 7.000 Teilnehmer. Etwas mehr hätte er sich dann bei der Challenge Kraichgau im Juni durch das neue Zeitfahrrad erhofft. Beim Radsplit blieb der 1,83 Meter große Modellathlet etwas zurück, doch ein Halbmarathon bei tropischer Hitze unter 1:20 Stunden sorgte noch für ein zufriedenes Resümee und das Wissen, dass der Hawaii-Slot am Frankfurter Römer definitiv in greifbarer Nähe ist.

Hauptsache ankommen - am besten unter 10 Stunden


Am Sonntag, den 2. Oktober, tritt Fischer nun endlich die lange Reise zum Ironman Hawaii an. Der Job und die kürzer werdenden Tage machten zuletzt das Training von der Organisation alles andere als einfach. Zudem war noch das Hallenbad geschlossen, ein Manko für die Wackeldisziplin Schwimmen. Dementsprechend groß ist der Respekt vor dem Schwimmen in der Bucht von Kailua. „Hauptsache ankommen“, lautet, nach der Quali in Frankfurt und dem Wissen, dass diesmal der Hawaii-Reise nichts im Wege steht, das ausgelobte Ziel. Insgeheim hofft Fischer aber, dass „am Ende eine 9 davor steht“.

Die Altersklassenstory mit Gert Fischer wird in der Rennwoche in Kona fortgesetzt