California Dreaming für Katja Schumacher (2002, Half-Ironman California)

von Peter Thomas für tri2b.com für tri2b.com | 20.05.2002 um 14:16
Mit einem klaren Sieg dominiert Katja Schumacher den Half-Ironman California in Oceanside. Bei den Herren gewinnt überraschend der Däne Torbjorn Sindballe, der mit einem starken Lauf auch Ironman-Champion Tim DeBoom weit hinter sich lässt ...

Katja Schumacher gewinnt souverän den Half-Ironman California. Bei den Herren sorgt Torbjorn Sindballe mit einer starken Laufleistung für eine kleine Überraschung. "It never rains in California" – Auch das Wetter in Kalifornien kann sich mal irren. Bei Ralph’s Half-Ironman in Oceanside wurden die Athleten von Nieselregen und kühlen Temperaturen begrüßt. Das Starterfeld geizte nicht mit Prominenz. Der Wettbewerb in Oceanside, nördlich von San Diego, zog Weltklasse-Triathleten wie Tim DeBoom, Steve Larsen, Cameron Widoff, Craig Walton und Cameron Brown an. Auf das Duell der beiden früheren Hawaii-Sieger Luc van Lierde und Peter Reid mussten die Zuschauer leider verzichten. Beide sagten den Wettbewerb krankheitsbedingt ab. Auch bei den Frauen war das Feld um Wildflower-Siegerin Katja Schumacher stark besetzt. Mit den Kanadierinnen Heather Fuhr und Lori Bowden waren unter anderem zwei ehemalige Hawaii-Champions vertreten. Schumacher vor kanadischem Trio aus den Wellen Um sieben Uhr morgens stürzten sich dann 2100 Starter in die 15 Grad kalten Wellen. Das Rennen um 25.000$ und 20 Slots für die Hawaii-Qualifikation war eröffnet. Vor den Athleten lagen 1,9 Kilometer als Schwimmstrecke, 90 Rad- und 21 Lauf-Kilometer. Als erste Schwimmer kamen Katja Schumacher und der Australier Craig Walton aus dem Wasser. Hinter dem Olympiateilnehmer von Sydney erreichte Champion Tim DeBoom mit 1:25 Minuten Rückstand als Zweiter das Ufer. Katja Schumacher verwies mit einer souveränen Schwimmleistung das kanadische Trio Lisa Bentley, Lori Bowden und Heather Fuhr auf die Plätze. Auf der Radstrecke baut Schumacher Vorsprung aus Zumindest der kalifornische Wind zeigte sich von seiner angenehmen Seite und beließ es bei einem schwachen Lüftchen. Außer den kühlen Temperaturen also keine allzu schlechten Bedingungen für die zweite Disziplin. Mit einer starken Rad-Performance wiederholte der Kalifornier Chris Lieto seine Wildflower-Leistung und erreichte nach 90 Kilometern als Erster die Wechselzone. Allerdings blieb es spannend: Hinter Lieto lauerte im Abstand von nur 35 Sekunden eine Gruppe von sechs starken Läufern: der Hawaii-Champion Tim DeBoom, die Australier Craig Alexander und Craig Walton, Peter Clode aus Neuseeland, der Kanadier Jasper Blake und Torbjorn Sindballe aus Dänemark. Bei den Frauen konnte Katja Schumacher ihren Vorsprung auf rund vier Minuten ausbauen. Hinter ihr lagen Amy Farrell aus Lake Placid und die Kalifornierin Liz Vitai. Erst dann folgten die Kanadierinnen Fuhr, Bowden und Bentley mit einem Abstand von vier bis 7 Minuten. Souveräne Sieger: Katja Schumacher und Powerman Sindballe Gegen Ende des Rennens zitterte Katja Schumacher noch einmal um den Sieg. Auf den ersten zehn Kilometern verringerte Heather Fuhr ihren Rückstand stetig. "Ich wusste, dass die Kanadierinnen gute Läuferinnen sind und musste Gas geben", meinte Katja Schumacher. Am Ende hat der Vorsprung mit 03:30 Minuten doch mehr als ausgereicht. Nach dem Ironman Florida und Ihrem sensationellen Triumph beim Wildflower Triathlon fährt die 34-jährige Triathletin des SV Nikar Heidelberg nun den dritten Sieg in Folge ein. Bei den Herren bahnte sich eine kleine Überraschung an. Mit einem Power-Lauf läßt der 25-jährige Däne Torbjorn Sindballe Chris Lieto und die Sechsergruppe stehen. Der dänische Duathlon-Champion, eigentlich eher bekannt für seine starken Radleistungen, überraschte die Führungsgruppe mit "Danish Dynamite" auf der Laufstrecke. Er gewinnt den Half-Ironman California vor Craig Alexander, der zeitweilig geführt hatte. Tim DeBoom wird hinter Peter Clode Vierter mit einem Rückstand auf Sindballe von 2:34 Minuten. "Diesen Sieg widme ich meiner Frau und meinem Sohn zu Hause", sind die ersten Worte des erschöpften, aber glücklichen Sindballe.