Kurzmeldung


Challenge Roth: Roth-Rookies und Roth-Sieger die Favoriten

von H. Eggebrecht für tri2b.com | 11.07.2013 um 06:29
Vier Tage sind es noch bis zur DATEV Challenge Roth 2013 und stündlich treffen mehr und mehr der über 4.000 Teilnehmer im fränkischen Triathlon-Mekka Roth ein. Für die Altersklassen-Athleten aus aller Welt geht es vor allem um die individuelle Leistung und um das Aufsaugen der ganz speziellen Rother-Triathlonstimmung. Für die Profis geht es einerseits um insgesamt 73.500 Euro Preisgeld und um den prestigeträchtigen Titel “Roth-Sieger”. Mit James Cunnama, dem Vorjahressieger, und Yonne van Vlerken, sowie den Altstars Jürgen Zäck und Lothar Leder stehen insgesamt vier Athleten am Start, die diesen Leistungsnachweis schon in ihrem Plamares stehen haben. Allen anderen Toppros, wie z.B. dem Vorjahreszweiten Timo Bracht, fehlt dieser begehrte Titel noch.

Im Vorjahr war Timo Bracht nah dran, sich auch den Titel des Roth-Siegers unter den Nagel zu reißen. Doch im Marathon musste der Eberbacher seinen direkten Kontrahenten Cunnama ziehen lassen. Neben Rang zwei durfte sich Bracht mit dem Titel des ETU-Europameisters trösten. In diesem Jahr käme bei gleicher Konstellation der DM-Titel über die Triathlon-Langdistanz hinzu. Der 37-Jährige gehört zu den Trainingstüftlern unter den Triathleten. Dementsprechend wird der zweimalige Sieger des Ironman Frankfurt seine Lehren aus dem Vorjahr gezogen haben. Mit dem Sieg beim Ironman Los Cabos im März hat Bracht zudem schon zum Saisonstart gezeigt, dass er trotz des fortgeschrittenen Athletenalters nachwievor zur Weltelite auf der Langdistanz zählt.

Neuauflage: Bracht und Cunnama die Topfavoriten

Dem acht Jahre jüngeren Cunnama wird aber nicht nur Bracht den Weg zu einer möglichen Titelverteidigung so schwer wie möglich machen. Einer der, ebenfalls mit einem Sieg spekuliert, ist der Luxemburger Dirk Bockel, der sich im Vorjahr in die Siegerlisten des Ironman Regensburg eintragen konnte. In Roth ist der gebürtige Deutsche erstmals dabei. Als früherer Kurzdistanzler und Olympiateilnehmer bringt Bockel die besten Voraussetzungen für die schnellen Rother Wettkampfstrecken mit. Mit diesen Fähigkeiten ist auch Maik Petzold ausgestattet. Allerdings werden die 226 Kilometer für den Bautzener am Sonntag eine Reise ins Ungewisse. Der 35-Jährige wagt sich erstmals in seiner langen Triathlonkarriere auf die Langdistanz. Das absolute Gegenteil ist bei Cameron Brown der Fall. Der Neuseeländer ist Rekordsieger beim seinem Heim-Ironman und trotz seiner 41 Jahre immer noch für Topplatzierungen gut. Im Blickpunkt könnte am Sonntag zuerst aber ein anderer Kiwi stehen. Dylan McNeice, im Januar Sieger bei der Challenge Wanaka, gilt als Favorit, wenn es um den Titel des schnellsten Schwimmers im Main-Donau-Kanal geht. Desweiteren gibt es eine ganze Reihe erfolgshungriger deutscher Athleten die Richtung Podium schielen. Konstantin Bachor, im Vorjahr durch seine Soloflucht im Rampenlicht, gehört dazu, ebenso Markus Fachbach und Georg Potrebitsch.

Neue Siegerin gesucht: Machst es Steffen, van Vlerken oder die Deutschen?

Bei den Frauen mussten die Rother-Veranstalter zuletzt die verletzungsbedingten Absagen der Titelverteidigerin Rachel Joyce und von Hawaii-Siegerin Leanda Cave verkraften. Als Topfavoritin geht nun Caroline Steffen ins Rennen. Die Schweizerin, Hawaii-Zweite 2012, ist erstmals in Roth am Start. Wie sich Siege in Deutschland anfühlen, konnte Steffen schon zweimal in Frankfurt als Ironman-Siegerin erleben. Gemessen an Titeln ist Yvonne van Vlerken ihre härteste Konkurrentin. Die Niederländerin gewann in Roth in den Jahren 2007 und 2008, einmal sogar mit Weltbestzeit, und war nach einer schwächeren Saison im Vorjahr zuletzt wieder auf dem Weg zur Topform, wie der Sieg im Kraichgau zeigte. Heiß auf einen Platz ganz vorne dürften auch die deutschen Topfrauen Sonja Tajsich und Julia Gajer sein, im letzten Jahr gemeinsam als Zweite und Dritte in Roth auf dem Podium. Tajsich hat sich für den Angriff auf den Roth-Titel extra im Frühjahr im Höhentrainingslager in Boulder vorbereitet.

Im Wettkampf machte die Regensburgerin zuletzt einen Bogen um größere Rennen. Ein Sieg beim Vorbereitungsrennen in Ingolstadt bestätigte aber die ansteigende Form. Das gleiche gilt für ihre Teamkollegin Gajer. Die 31-Jährige erreichte vor fünf Wochen bei der Challenge Kraichgau Rang zwei und überzeugte dabei vor allem durch einen starken Halbmarathon. Neben den eigentlichen Topfavoritinnen dürften am Wochenende zwei weitere Triathletinnen im Fokus stehen. Nicole Leder, die Roth-Siegerin von 2003 und 2004, und auch die Australierin Belinda Granger, Siegerin 2005, wollen am Sonntag im Rother Triathlonpark ihrem sportlichen Abschied vom fränkischen Triathlon-Mekka feiern.