Challenge Triathlon: Rekord- und Abschiedstag in Almere, Heemerycks dritter Anlauf in Davos

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 15.09.2019 um 11:20
Matt Trautman und Yvonne van Vlerken waren nicht nur wegen ihrer Siege die bestimmenden Athleten der Challenge Almere-Amsterdam 2019. Trautman stellte in 7:50:14 Stunden einen neuen Streckenrekord auf und Yvonne van Vlerken nahm hochemotional Abschied von der Langdistanzbühne. Beim parallel stattfindenden Challenge-Rennen im schweizerischen Davos konnte sich der Belgier Pieter Heemeryck im dritten Anlauf endlich den Sieg sichern.

 

Challenge Almere-Amsterdam - Yvonne van Vlerken sagt Servus

 

Topbedingungen und Matt Trautman sorgten dafür, dass beim niederländischen Langdistanz-Klassiker der Streckenrekord fiel. Der Südafrikaner drückte die Bestzeit auf 7:50:14 Stunden und verwies dabei den Dänen Kristian Hogenhaug (7:53:52) und Tomas Renc (8:00:44) aus der Tschechischen Republik auf die Ränge zwei und drei.

Trautman lief den abschließenden Marathon in 2:44:44 Stunden und schüttelte damit Hogenhaug entscheidend ab. Der Norweger, der Ende Juli den Ironman Hamburg gewann, blieb aber ebenfalls noch unter der alten Streckenbestzeit des Slowenen Jaroslav Kovacic, der diese im Vorjahr auf 7:55:44 Stunden gedrückt hatte.

Nach exakt 8:56:10 Stunden war die Langdistanz-Karriere von Yvonne van Vlerken zu Ende. Auf insgesamt 45 Langdistanz-Rennen und 16 Siege  kann die mittlerweile 40-jährige Niederländerin nun zurückblicken. van Vlerkens letzter Langdistanz-Arbeitstag als Profiathletin war dabei geprägt von einer Aufholjagd. Ihre Landsfrau Sarissa de Vries hatte das Schwimmen und das Radfahren, inklusive eines neuen Radrekords, bestimmt und ging mit über 15 Minuten Vorsprung vor van Vlerken auf die abschließenden 42,2 Laufkilometer.

In der ersten Hälfte des Marathons konnte de Vries noch dagegen halten, dann musst sie ihrem Parforceritt Tribut zollen und van Vlerken flog nun förmlich heran. Die Laufzeiten - 3:06:31 Stunden zu 3:38:03 Stunden - zeigten eindrucksvoll den Klassenunterschied. Yvonne van Vlerkens dritter Almere-Sieg in Folge, zugleich ETU-EM Gold und Sieg bei der niederländischen Meisterschaft, war nun perfekt. Unter der Jubel der Fans verschlug es der Wahl-Vorarlbergerin dann im Zielinterview zunächst die Sprach: "Ich have no word for it," stammelte eine sichtlich bewegte Yvonne van Vlerken ins Mikrofon von Moderator Kevin Mackinnon.

De Vries (9:12:29) verlor durch ihren Einbruch auch noch Rang zwei an die gebürtige Berlinerin Lina-Kristin Schink (9:11:27), die damit ihren dritten Rang aus dem Vorjahr eindrucksvoll bestätigte.

 

Challenge Davos - Ruben Zepuntke nach Radflucht Dritter

 

Im dritten Anlauf hat es endlich mit dem Sieg für Pieter Heemeryck geklappt. Nachdem sich der Belgier bei den beiden ersten Austragungen der Challenge Davos jeweils mit Platz zwei zufrieden geben musste, stand er nun in Europas höchstgelegener Stadt ganz oben auf dem Siegerpodest. Den Sieg machte Heemeryck, der in der Vorwoche bei der Ironman 70.3 WM in Nizza noch kraftlos im Halbmarathon ausgestiegen war, auf der Laufstrecke perfekt. In 1:11:54 Stunden spulte der 29-Jährige die vier Laufrunden herunter und hatte im Ziel nach 3:27:59 Stunden eineinhalb Minuten Vorsprung vor dem Spanier Albert Moreno Molins (3:29:29). Dritter wurde der Düsseldorfer Ruben Zepunkte (3:31:58), der auf der Radstrecke mit der doppelten Überfahrt des Flüela-Passes deutlich in Führung ging, diese aber auf der Laufstrecke an Heemeryck abgeben musste.

In der Frauenkonkurrenz war die Favoritin Radka Kahlefeldt eine Klasse für sich. Schon beim Schwimmen setzte die Tschechin die Konkurrenz unter Druck und ging mit einer guten Minute Vorsprung vor Emma Palant auf die Radstrecke und baute diesen dort weiter aus. Nach 3:58:23 Stunden konnte Kahlefeldt einen überlegenen Start-Ziel-Sieg feiern. Ebenso ungefährdet war Emma Pallants (4:05:49) zweiter Platz vor der Italienerin Giorgia Priarone (4:14:46).