Christiane Pilz holt Bronze bei der EM in Györ

von tri2b.com | 05.07.2002 um 22:33
Mit einer großen Überraschung für die DTU endete das Rennen der Frauen bei der Triathlon-Europameisterschaft im ungarischen Györ. Christiane Pilz, die sich Mitte Juni erst den Titel der Deutschen Meisterin beim Triathlon in Frankfurt erkämpft hatte, konnte heute mit einer guten kämpferischen Leistung die Bronzemedaillie erobern ...

Starkes Rennen der Rostockerin - Schwimmen entscheidend Mit einer großen Überraschung für die DTU endete das Rennen der Frauen bei der Triathlon-Europameisterschaft im ungarischen Györ. Christiane Pilz, die sich Mitte Juni erst den Titel der Deutschen Meisterin beim Triathlon in Frankfurt erkämpft hatte, konnte heute mit einer guten kämpferischen Leistung die Bronzemedaille erobern. Christiane Pilz von Anfang an in der Spitzengruppe Am späten Nachmittag starteten 62 Frauen im heißen Györ bei Temperaturen um 30° zum Finale über die Olympische Distanz. Beim Schwimmen in einem Nebenarm der Donau setzte sich bald eine 12-kölpfige Spitzengruppe leicht vom Feld ab. Mit dabei waren hier die Schweizerin Brigitte McMahon, Olympia-Siegerin von 2000 und erst seit kurzem von der zweiten Baby-Pause zurück im Wettkampfgeschehen, die Britin Leanda Cave, Kathleen Smet aus Belgien und auch schon Christiane Pilz. Die weiteren drei deutschen Starterinnen Nina Fischer, Anja Dittmer und Ricarda Lisk folgten in der zweiten Gruppe rund eine Minute dahinter. Starke Führungsgruppe auf der Radstrecke Der Großteil der Führungsgruppe aus dem Schwimmabschnitt ging auch gemeinsam auf die Radstrecke, einem mehrmals zu durchfahrenden Rundkurs durch das Zentrum der 125.000-Einwohner-Stadt Györ. Während des gesamten Rennens gelang es den Verfolgern nicht, die Spitzengruppe, in der vor allem die Britinnen Julie Dibons und Andrea Withcombe für Tempo sorgten, einzuholen. Ralf Ebli, der Bundestrainer zeigte sich bereits zu diesem Zeitpunkt zuversichtlich: " Christiane Pilz ist sehr konzentriert. So wie es im Moment läuft hat sie eine Chance auf eine Medaille." Zwar konnte die Verfolger rund um Fischer, Dittmer und der favorisierten Britin Michelle Dillon anfangs Zeit gut machen, büßten dann aber wieder ein und fuhren am Ende des Radparcours mit über eineinhalb Minuten Rückstand in die Wechselzone ein. Starker Lauf von Pilz, Smet und Cave Kaum aus der Wechselzone enteilt setzte sich Christiane Pilz an die Spitze des Feldes und lief zusammen mit Leanda Cave und Kathleen Smet dem Rest der Spitzengruppe davon. Nach zwei von vier Runden übernahm Smet erstmals die Führung, doch weder Pilz nach Cave ließen sich abschütteln. Auf in letzten der vier Runden verschärfte die Belgierin das Tempo und konnte so etwas Abstand zwischen sich und Christiane Pilz bringen. Die Britin Cave lies sich allerdings noch nicht abschütteln und ging das scharfe Tempo scheinbar mühelos mit. Erst auf den letzten 100 Metern setzte sich dann Kathleen Smet kraftvoll mit konstant hohem Tempo von ihrer letzten Verfolgerin ab und sicherte sich den Titel der Europameisterin 2002. Pilz glücklich, Dittmer enttäuscht Ungefährdet lief Christiane Pilz ihren dritten Rang nach Hause und holte sich damit ihre erste internationale Medaille. Enttäuschend verlief dagegen das Renne von Anja Dittmer, die sich auch eine Platz zumindest unter den ersten Fünf ausgerechnet hatte. Sie kam als 13. ins Ziel - der Rückstand, der auf der Radstrecke aufgelaufen war, war auch durch einen schnellen Lauf nicht mehr aufzuholen. Ricarda Lisk, letztes Jahr noch bei den Juniorinnen am Start, wurde in ihrem ersten internationalen Elite-Rennen 21., Nina Fischer, die viel auf dem Rad für Anja Dittmer gearbeitet hatte, schließlich 26. Christiane Pilz hat Grund zur Freude, auch aufgrund ihrer hellseherischen Fähigkeiten. Nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft vor drei Wochen sagte sie mit Bezug auf die Europameisterschaft: "Ich hoffe auf Platz eins, zwei oder drei." Das hat ja schon einmal funktioniert. In Frankfurt fügte sie damals noch hinzu: "Ich will zu den Olympischen Spielen nach Athen."