Clash Miami: Sam Long und Ashleigh Gentle gewinnen Hitzeschlacht in Florida

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 11.03.2022 um 21:49
Der US-Amerikaner Sam Long und Ashleigh Gentle aus Australien sind die Premierensieger beim Clash Miami. Long triumphierte nach 1,7 km Schwimmen, 64,7 km Radfahren und 16,9 km Laufen in 2:39:55 Stunden mit 2:02 min Vorsprung vor seinen Landsleuten Jason West und Ben Kanute. Bester Deutscher war Jonas Schomburg auf Rang acht. Andi Dreitz landete, gehandicapt durch einen Reifenschaden, auf Platz 11. Bei den Frauen behielt Gentle in der Hitzehölle des Homestead Speedways bei Temperaturen jenseits der 30 Gradmarke einen kühlen Kopf und siegte überlegen vor der Brasilianerin Pamella Oliveria und Maja Stage Nielsen aus Dänemark.

Den Schwimmauftakt dominerten als Duo Jonas Schomburg und der Australier Aron Royle. Der Hannoveraner kam nach 20:08 min aus dem Wasser, gefolgt von Royle (+0:03 min).  Die ersten Verfolger führte der US-Amerikaner Ben Kanute (+0:29 min) an, gefolgt vom Trierer Jens Roth (+0:48 min) und dem Briten Thomas Davis (+1:01 min). Andi Dreitz beendete das Schwimmen mit 1:15 min Rückstand als Elfter, bevor ihn ein Reifenschaden direkt nach der Wechselzone ereilte und ihn weit zurückwarf.

 

Schonburg hält lange mit - Long mit dem schnellsten Radsplit

 

Auf dem Rad konnte Kanute dann auf den ersten 10 Kilometern zum Spitzenduo aufschließen. Im weiteren Verlauf schlich sich dann der US-Amerikaner langsam davon.  Zur Halbzeit des Radfahrens führte Kanute mit einer guten halben Minute Vorsprung vor Schomburg und Royle. Dahinter hatten sich zwischenzeitlich auch der Däne Magnus Ditlef (+1:06 min) und der US-Amerikaner Sam Long (+1:09 min) in eine aussichtsreiche Position geschoben.  Zunächst schnappten sich die beiden Highspeed-Radfahrer Royle und Schomburg, bevor nach gut 50 gefahrenen Kilometern auch Kanute seine Führung abgeben musste. Long flog vorbei und fuhr auch als Leader der zweiten Wechselzone entgegen. Kanute behauptete mit 23 Sekunden Rückstand Rang zwei, vor Ditlef (+0:54 min) und Jonas Schomburg (+2:57 min), der auf den finalen Radkilometern viel Zeit verlor. Dahinter hatte sich auch Dreitz wieder an die Top Ten herangekämpft.

Nach einem Drittel der Laufstrecke führte Long mit 44 Sekunden vor Ditlef, der sich mittlerweile an Kanute vorbeischieben konnte. Wenig später war auch der Däne an seiner Grenze angekommen. Kanute zog wieder vorbei und auch dessen Landsmann Jason West ließ den mit hängenden Kopf laufenden Ditlef stehen. Keinerlei Schwäche zeigte hingegen Sam Long. Der 26-Jährige aus Boulder, der im Vorjahr als Zweiter der Ironman 70.3 WM endgültig in die Weltelite vorstieß, holte sich in 2:39:55 Stunden überlegen den Sieg. Dahinter wurden die Karten auf den finalen fünf Kilometern nochmals neu gemischt. Jason West überrannte Ben Kanute, der seinen dritten Platz aber noch sicher vor dem jungen Niederländer Jouri Keulen ins Ziel brachte und so für ein rein US-amerikanisches Podium sorgte.

 

Perez Sala dominiert anfangs – DNF nach Radsturz

 

Anfangs war das Rennen der Frauen eine Dublette des Vorjahres, als die Veranstaltung noch unter dem Challenge-Label stattfand. Die Spanierin Sara Perez Sala kam wieder als Leaderin nach 22:19 min aus dem Wasser und hatte dabei ihre ersten Verfolgerinnen um die spätere Siegerin Ashleigh Gentle und die Brasilianerin Pamella Oliveira um eine gute Minute abgehängt.

Auf dem Radkurs, auf dem 17 Runden auf dem Homestead Speedway angesagt waren, behauptete die Spanierin ihre Führung vor den Verfolgerinnen, angeführt von Gentle, Oliveira, Chelsea Sodaro (USA) und Samantha Kingsford (NZL), die nach 25 Kilometern innerhalb von 30 Sekunden lagen.  Wenig später war Perez Sala aus dem Rennen. Eine Unachtsamkeit wurde ihr zum Verhängnis, als sie in der Aeroposition die Ideallinie verließ und mit einem aufgestellten Pylonen kollidierte und zu Fall kam. Dabei zog sie sich großflächige Hautabschürfungen zu. Wenig später gab es allerdings Entwarnung aus dem Medical Center. Die 34-Jährige hatte sich bei dem Sturz keine weiteren Verletzungen zugezogen.

 

Gentle von vorne – Hitzedrama um Pallant-Browne und Sodaro

 

Von nun an wurde der Rennverlauf von Gentle dominiert. Bis ins Radziel baute die Australierin ihren Vorsprung auf Sadaro und Oliveira bis auf gut eineinhalb Minuten aus.  In der brutalen Mittagshitze Miamis wurde das Laufen dann allerdings zum Ausscheidungsrennen. Zunächst erwischte es die Britin Emma Pallant-Browne, eigentlich bekannt für Aufholjagden in den Laufschuhen, die plötzlich völlig entkräftet und dehydriert in der zweiten der sieben Laufrunden zu Boden sank und vom Rettungsdienst versorgt werden musste. Ein ähnliches Schicksal ereilte dann auch noch Chelsea Sodaro. Nur Ashleigh Gentle schien die Hitze nicht wirklich aus dem Konzept zu bringen, die in 2:59:51 Stunden auch die Siegerzeit von Jodie Stimpson aus dem Vorjahr um 1:13 min unterbot.

Rang zwei sicherte sich Pamela Oliveira, die zunächst am Ziel vorbeilief, dann aber ihr Missgeschick bemerkte und mit einer Klettereinlage über ein Absperrgitter doch noch den Zielkanal erreichte. Durch den Umweg kam die drittplatzierte Dänin Maja Stage Nielsen (3:08:08) noch bis auf 18 Sekunden heran.