Corpus-Team offenbar vor Auflösung

von Jens Richter für tri2b.com für tri2b.com | 28.12.2002 um 01:30
Das Hilpoltsteiner Corpus-Team um Manager Jürgen Sessner ist offenbar in finanziellen Schwierigkeiten und steht vor seiner Auflösung. In einem Bericht der Nürnberger Zeitung vom 28. Dezember räumt Jungstar Markus Forster ein, dass deshalb in Frankfurt ein Team „Opel Ironman Germany“ gegründet werden soll, um die vereinslosen Profis ...

Das Hilpoltsteiner Corpus-Team um Manager Jürgen Sessner ist offenbar in finanziellen Schwierigkeiten und steht vor seiner Auflösung. In einem Bericht der Nürnberger Zeitung vom 28. Dezember räumt Jungstar Markus Forster ein, dass deshalb in Frankfurt ein Team „Opel Ironman Germany“ gegründet werden soll, um die vereinslosen Profis im kommenden Jahr aufzufangen. Der dafür erforderliche finanzielle Spielraum wurde wohl durch das umfangreiche Engagement des Rüsselsheimer Automobilkonzerns geschaffen. „Mir tut es unglaublich leid, nicht nach Roth zu gehen. Weil wir dort keine sportliche Zukunft und keinen Hauptsponsor hatten, haben wir uns für das neue Team entschieden,“ betont Jungprofi Forster dabei die rein wirtschaftlichen Beweggründe für den Wechsel nach Frankfurt. Damit stößt er bei den Organisatoren der Quelle Challenge – trotz aller Enttäuschung über den plötzlichen Sinneswandel – durchaus auf Verständnis. Doch „in der Zeit des Haifischbeckens“ schien Herbert Walchshöfer eine Beteiligung an der Bieterspirale weder möglich noch sinnvoll. Sein Hauptaugenmerk soll im kommenden Jahr auf der neuen Altersklassenwertung mit ihren durchaus interessanten Preisgeldausschüttungen liegen. Damit ist der Etat der Rother ohne einen weiteren, potenten Geldgeber zunächst aufgebraucht. Ohne große Namen zieht man aber auch die Breite nicht an die eigenen Startlinien. Der Frankfurter Renndirektor Kurt Denk zeigte denn auch wenig Verständnis für die Herzensdinge der Rother Konkurrenz. Gegenüber der Nürnberger Zeitung konnte er Schadenfreude kaum verbergen: „Es ist ein bisschen peinlich, wenn man die Verpflichtung von Athleten zu früh ins Internet stellt“, gibt er den blauäugigen Rother Konkurrenten mit auf den zukünftigen Weg und will Mitte Januar unterschriftsreife Verträge für das neue Top-Team vorlegen können. Nach einem ersten Schrecken bemüht sich Roth mit dem Hinweis auf die immer noch internationale Qualität seines Starterfelds um Schadensbegrenzung: „Es wäre schade, wenn in dem derzeitigen Verpflichtungstrubel die große Zahl von Ironman-Siegern und -Siegerinnen untergeht, die wir für die zweite Ausgabe der Quelle Challenge fest verpflichtet haben.“ Mit Tony DeBoom (Ironman Utah), Francois Chabaud (Ironman France), Bryan Rhodes (Ironman Malaysia), Karyn Ballance (Ironman Neuseeland) und dem mehrfach erfolgreichen Ehepaar Leder ist das Startfeld für den 6. Juli in der Tat noch reich an illustren Namen. Derweil reklamiert Ironman Germany zu Recht für sein Frankfurter Rennen den Rang eines nationalen Leistungsvergleichs und kann zudem die kanadischen Hawaii-Champions, das Ehepaar Lori Bowden und Peter Reid, in seiner Aufstellung vorweisen. Noch vor wenigen Wochen hatte es nach einem einsamen Frankfurter Rennen des Hawaii-Fünften Alexander Taubert und der Premierensiegerin Katja Schumacher ausgesehen. Da mag das drohende Aus des Corpus-Teams gerade zur rechten Zeit an Kurt Denks Ohren und die seines neuen Partners Opel gedrungen sein.