DATEV Challenge Roth 2014: Das sagten die Sieger

von tri2b.com | 20.07.2014 um 20:02
Alle waren einer Meinung: Die Bedingungen beim DATEV Challenge Roth 2014 waren extrem. Das traf für alle zu, auch für die Profis. In der Pressekonferenz blickten sie noch einmal auf das Rennen zurück. Mirinda Carfrae stellte eine persönliche Bestzeit auf, für Timo Bracht ging ein Traum in Erfüllung.

Christian Werberich (Notarzt): Es waren heute extrem hochsommerliche Temperaturen. Sowohl beim Laufen als auch beim Radfahren gab es bei den Athleten einige Ausfälle. Beim Radfahren waren sturzbedingte Ausfälle dabei, beim Laufen handelte es sich vorwiegend um Erschöpfungszustände.

Alexander Bott (Wettkampf-Leiter): Wir hatten das Wetter im Auge, inklusive der Unwetterwarnung für 18 Uhr. Ein Ausläufer sorgte für einen fünfminütigen Starkregen auf der Radstrecke. Der Rest tobte sich im Raum München aus.

Kathrin Walchshöfer (Renndirektorin): Wir hatten schwierige Wetterbedingungen: Es war eines der härtesten Rennen der vergangenen 30 Jahre. Es war extrem heiß und feucht während des Rennens. Ähnlich wie bei dem Kälterennen 2008. Wir haben relativ schnell auch das Bayerische Rote Kreus und auch die andere Versorgung aufgestockt und wollten die Gesundheit der Athleten nicht gefährden. Alle Starter haben sich respektvoll durchgekämpft – auch bei den Topathleten wirkte sich das Wetter auf die Körper aus. Deswegen sind für mich alle Starter Helden. Wir freuen uns wahnsinnig, dass Timo sich heute die Krone geholt hat nach fünf Anläufen. Er hat uns ein Rennen präsentiert, dass man sich als Veranstalter nicht besser hätte vorstellen können. Zwei Deutsche waren unter den Top Drei – meine Glückwünsche gehen an Nils Frommhold. Das zeigt, dass der Triathlon in Deutschland eine Macht ist.Bei den Mädels konnte man auch sehen, dass sie mit dem Wetter zu kämpfen hatten. Etliche Positionskämpfe und -wechsel gab es dort. Wir sind sehr stolz, dass es die Besten aufs Podium geschafft haben. Auch für unsere Helfer war es eine schwitzige Angelegenheit – aber sie hatten alle Spaß und ich bin sehr stolz, dass unsere Helfer auch im 30. Jahr für die Sportler da sind.

Siegerin Mirinda Carfrae (AUS): Das war eine persönliche Bestzeit für mich und der schnellste Marathon im Damen-Rennen. Ich bin extrem glücklich, ich war in einer extrem guten Verfassung. Ich wusste nicht, was mich hier erwartet, bin aber sehr beeindruckt von dem Event hier. Ich hatte so viel Spaß auf der Radstrecke und viel Spaß mit den Leuten an der Strecke, die uns feierten. Sechs Minuten Rückstand auf Rachel waren nicht gerade ideal, es ist sehr schmerzvoll geworden zum Schluss. Hierher zu kommen, die letzten Kilometer vor dem Ziel – die Leute waren unglaublich. Ich bin einfach nur glücklich, hier meine beste Leistung abgeliefert zu haben. Die Splitzeiten von Caroline und Rachel kannte ich nicht. Aber wenn du dich nur auf dich fokussierst, kannst du auch das Beste von dir abrufen. Es hat nicht viel mit Rennstrategie zu tun, sondern einfach nur kämpfen. Die Regeneration dauert jetzt natürlich etwas länger durch die Hitze, aber auch das geht vorbei.

Zweitplatzierte Rachel Joyce (GBR): Eigentlich genieße ich die Rennen. Aber heute war es sehr hart. Die Hitze war hart. Wenn du auf der ersten Hälfte des Marathons einen Fehler machst, bezahlst du dafür. Ich habe versucht, auch im Lauf hart zu bleiben, obwohl es Aufs und Abs gab heute. Mit dem Schwimmen war ich nicht ganz so zufrieden, aber die zweite Radrunde war wieder gut. Ich komme zurück und gewinne, nachdem mir das vor zwei Jahren schon einmal gelungen ist.

Drittplatzierte Caroline Steffen (SUI): Ich war überrascht, als erstes aus dem Wasser zu kommen. Ich weiß nicht warum, aber beim Radfahren habe ich Zeit verloren. Die erste Hälfte im Marathon war ziemlich mittelmäßig. Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wieso es nicht perfekt lief. Wir werden das auswerten, vielleicht lag es an der Ernährung. Ich bin stolz, mit den beiden Mädels auf dem Podium zu stehen. Die anderen beiden sind auch sehr stark und haben es verdient.

Deutsche Meisterin und Platz 5 Gesamt, Julia Geier: Ich will dieses Rennen auch irgendwann gewinnen. Das ist ein Traum von mir.

Sieger Timo Bracht: Die letzten fünf Kilometer waren höllisch. Heute hat alles funktioniert. Ich habe die letzten zehn Jahre davon geträumt. Träumen reicht aber nicht aus. Heute war der Willen der Schlüssel zum Erfolg. Es war ein guter Tag, ich habe das Schwimmen von hinten kontrolliert. Auf den letzten 15 Kilometer beim Radfahren war ich etwas hektisch, weil Nils so stark war. Fünf Minuten waren aber nicht genug für ihn, das wusste ich. Ich habe meine Marathon-Beine gebraucht, die sind ganz speziell. Im Nachhinein war heute alles perfekt – einfach nur perfekt. Der Mix aus Training, mentaler Stärke, Strategie und Konkurrenten waren heute die ausschlaggebenden zwei Prozent, bei Kilometer 25 bis 32, da habe ich extra Kraft gehabt. Das waren heute nur 25 Minuten, aber die haben heute den Sieg gebracht.Das Rennen ist so speziell, das du im Ziel eine ganz besonderes Gefühl bekommst. Erst in den nächsten Wochen werde ich realisieren, was ich heute geschafft habe. Heute hier als Champion zu sitzen, ist für mich einfach noch unglaublich.

Zweitplatzierter Nils Frommhold: Ich habe es heute jedenfalls probiert. Mit zehn Leuten zum Laufen zu gehen, kann gut gehen, muss es aber nicht. Deswegen habe ich zum Schluss Gas gegeben auf dem Rad. Leider haben die fünf Minuten nicht gereicht. Die zehn Kilometer, die Timo Kraft hatte, haben mir heute gefehlt. Aber es kommen ja noch ein paar Jahre für mich. Das war ja erst meine vierte Langdistanz. Roth ist das Rennen schlechthin und natürlich werde ich wieder kommen.

Drittplatzierter Eneko Llanos (ESP): Es war schlimm. Die Hitze hat aber jeden gefordert. Egal ob Pros oder die anderen Sportler. Ich bin glücklich mit dem Ausgang. Ich hatte wirklich einen guten Tag. Ich habe versucht, auf der ersten Radrunde mehr zu tun, aber die anderen waren auch sehr schnell und es war sehr hart, ihnen zu folgen. Und ich brauchte noch ein paar Körner für den Lauf. Natürlich ist der dritte Platz heute für mich ein Erfolg, vor allem nachdem ich schon Fünfter und Sechster war.