IM Austria 2002: Müller-Hörner sagte seinen Start ab – Sabatschus ist nun Top-Favorit

von Jens Richter für tri2b.com für tri2b.com | 06.07.2002 um 15:15
Der Vorjahres-Zweite Dr. Rainer Müller-Hörner kann gar nicht mehr bis zur Startlinie in Klagenfurt kommen: nur zwei Tage vor dem Rennen musste er mit einem Ermüdungsbruch im Mittelfuß die Teilnahme absagen. So darf ein spannendes Duell zwischen Olaf Sabatschus (Zweiter 1999) und dem Tschechen Petr Vabrousek erwartet werden. Derweil will Lori Bowden bei idealen Wetterbedingungen die Weltbestzeit angreifen ...

Die Absage von Rainer Müller-Hörner passte irgendwie zum Wetter am Donnerstag: bei strömendem Regen – von den gut 1000 mittlerweile angereisten Athleten war fast nichts zu sehen – da kam die Nachricht, dass der Vorjahreszweite mit einem frischen Ermüdungsbruch im Mittelfuß ganz kurzfristig auf einen Start verzichten muss. Damit ist Olaf Sabatschus, der Zweite des Jahres 1999, einer der Topfavoriten auf den Gesamtsieg. Es wäre sein erster Ironman-Erfolg in einer elfjährigen Langstrecken-Karriere. Der Weltrekord könnte fallen Derweil ist Lori Bowden gerüstet für einen Angriff auf Paula Newby-Fraser’s acht Jahre alte Weltbestzeit von 8:50:53 Stunden. Sollte die derzeitige Wetterprognose eines schwach windigen Renntages mit Temperaturen zwischen 24 und 29 Grad Celsius wirklich eintreffen, so stehen die Chancen dafür gut. Denn selbst bei den vorjährigen Extremtemperaturen von gut 35 Grad realisierte Bowden einen Marathon von 3:01 Stunden – sie kann es schneller. Der Radkurs – voll gesperrt und leicht entschärft Allerdings könnte eine kleine Veränderung auf der Radstrecke Paulas Weltrekord doch noch retten: Die schärfste Steigung von über 15% hinauf nach Rupertiberg wird in diesem Jahr umgangen. So geht es nun kurz vorher nach links in eine leichtere Steigung, die aber etwa 800 Meter länger ist, um schließlich den gleichen Scheitelpunkt der Strecke wieder zu erreichen. Bei drei Radrunden sind das fast 2,5 Kilometer mehr, die man höchstens mit einem kürzeren Wendepunkt am Start-Ziel-Bereich wieder ausgleichen könnte. Erstmals sind die Strecken dafür aber voll abgesperrt und die Enge vor allem auf den ersten 30 Kilometern am touristisch belebten Seeufer werden dadurch deutlich entkrampft. Die Luft vibriert in Klagenfurt Seit sich am Donnerstagmittag endlich die Sonne durchsetzen konnte, vibriert die Luft am Wörthersee. Letzte Taper-Einheiten im schon frühmorgens geöffneten Strandbad und hundertfache, letzte Formtests auf den Rad- und Laufstrecken sorgen für das übliche, unvergleichliche Pre-Ironman-Feeling. Am Freitag hatten die IronKids dann mit ihren gut zehnminütigen Aquathlon-Rennen nach dem Startschuss durch Peter Reid auch schon die Zeitnahme im Zielkanal getestet und bei Hunderten begeisterter Athleten und Zuschauer für Gänsehaut und auch schonmal feuchte Augen gesorgt. Klagenfurt ist für den Ironman gerüstet ...