Inferno Triathlon: Favoritensiege beim Jubiläum, Pschebizin und Lisk auf dem Podium

von tri2b.com | 19.08.2017 um 20:30
Bei der 20. Ausgabe des Inferno Triathlon im Berner Oberland blieben die Siege in der Schweiz. Samuel Hürzeler (8:49:51 Stunden) und Nina Brenn (10:01:12) erklommen nach 3,1 km Schwimmen, 97 km Rennrad, 30 km Mountainbike und 25 km Berglauf mit insgesamt 5.500 Höhenmetern als Erste die Aussichtsplattform auf dem Schilthorn. Feiern durften auch zwei Deutsche. Der zehnmalige Inferno-Sieger Marc Pschebizin (9:11:43) wurde starker Dritter, gleiches gelang bei den Frauen Ricarda Lisk (10:08:07) bei ihrer Abschiedsvorstellung als Profiathletin.

Samuel Hürzeler zog von Anfang an davon: Nach 45 Minuten und 14 Sekunden stieg der Thuner in Oberhofen als Führender aus dem diesmal 19 Grad warmen See. Auf der Rennradstrecke setzte er seine Führung fort, allerdings rückte seine Konkurrenz immer näher heran. Allen voran der Vorjahresdritte Michael Göhner. Eine Minute betrug der Abstand zwischen dem Führenden und seinem Verfolger bei der Auffahrt zur Großen Scheidegg. Doch dann ereilte Göhner ein Defekt am Hinterrad. Er musste Hürzeler ziehen lassen und konnte das Rennen nicht mehr fortsetzen. Mit dem Mountainbike versuchte dann der Schweizer Ramon Krebs, auch kein unbekannter Name im Inferno-Teilnehmerfeld,  Hürzeler die Führung streitig zu machen, ohne Erfolg. Aber der Münsinger blieb hartnäckig. Auf der Laufstrecke von Lauterbrunen hinauf nach Mürren und weiter auf das Schilthorn baute Hürzeler dann seinen Vorsprung weiter aus und durfte nach 2011, 2014 und 2015 den vierten Inferno-Sieg feiern.

 

Plan ist aufgegangen

 

"Es ist schön, wenn ein Plan funktioniert", sagte Hürzeler im Ziel auf dem Schilthorn. Er hat sich vorgenommen, als erster die Schwimmstrecke zu beenden und anschließend den Vorsprung auf dem Rennrad auszubauen. "Auf dem Bike habe ich dann bewusst etwas Energie rausgenommen." Und den Lauf, insbesondere den Zieleinlauf, konnte der Thuner schlussendlich einfach nur geniessen: "Die Finishing Line vom Inferno Triathlon ist die schönste und emotionalste überhaupt." 

 

Der Mister Inferno rennt nochmal aufs Podest

 

15 Minuten nach Hürzeler, traf sein Verfolger Ramon Krebs im Ziel ein. "Ich habe Sämis Taktik recht schnell durchschaut", lacht er im Ziel. "Er hat mich immer etwas herankommen lassen, um dann beim ‚seckle’ den Sack zuzumachen." Dennoch ist Krebs sehr zufrieden mit seiner Leistung, insbesondere da er bis vor kurzem noch mit einer Schulterverletzung kämpfte. Der dritte Mann auf dem Podium bei den Single-Athleten ist kein geringerer als Inferno-Rekordsieger Marc Pschebizin. Nach einer eher durchzogenen Bilanz auf der Rennradstrecke, lieferte der Mertesdorfer auf der Bike- und auf Laufstrecke noch einmal eine beeindruckende Leistung. Schlussendlich passierte er in einer Zeit von 9:11:43 Std. den Zielbogen. "Es war echt hart und dramatisch da oben, aber ich habe noch einmal alles gegeben", meinte er beim Interview. Zum 20-Jahre-Jubiläum ließ es sich Pschebizin nicht nehmen, noch einmal als Single-Athlet anzutreten. "Ich habe noch nie so spezifisch trainiert, wie für dieses Rennen. Aber ich merke, es wird immer härter, gegen die neue Generation von Athleten zu bestehen. Und das ist auch gut so."

 

Ricarda Lisk bis zur MTB-Strecke in Führung  

 

Dass Nina Brenn beim Inferno-Triathlon zu den Favoritinnen gehört, ist nichts Neues. Bereits sechs Mal stand die Athletin aus Flims ganz oben auf dem Siegertreppchen, die letzten beiden Male 2015 und 2016. Doch zu Beginn des Rennens hielt sich Ricarda Lisk hartnäckig an der Spitze. Sie stieg als erste in Oberhofen aus dem Wasser und war auch noch beim Wechsel vom Fahrrad aufs Mountainbike in Grindelwald in Führung. Auf der Bikestrecke zog Brenn aber davon – und von da an war ihr 7ter Inferno-Sieg nicht mehr in Gefahr. Auf dem Weg hoch auf das Schilthorn lieferten sich Brenns Verfolgerinnen Ricarda Lisk und Petra Eggenschwiler ein spannendes Rennen. Schlussendlich lief Eggenschwiler nach 10 Stunden 05 Minuten und 20 Sekunden als erste der beiden durchs Ziel. Lisk folgte ihrer Konkurrentin auf dem Fuß mit drei Minuten Abstand. 

 

337 Athleten mit Wetterglück

 

Insgesamt nahmen 337 Einzelathletinnen und -athleten an der diesjährigen Jubiläumsausgabe des Inferno Triathlons den beschwerlichen Weg aufs Schilthorn in Angriff. Das Wetter zeigte sich anfangs noch  freundlich. Im Verlauf des Rennens wurden die Bedingungen dann garstiger. Vor allem die schlechte Sicht in höheren Lagen machte den Athleten zu schaffen. Zwischen Birg und Schilthorn lag zweitweise dichter Nebel. Der guten Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch. Und Petrus scheint Inferno-Fan zu sein: Von Gewittern oder gar Schneefall in höheren Lagen blieb der Jubiläumsanlass bisher verschont.