Inferno Triathlon: Felix Schumann Dritter, Nina Brenn verbessert Streckenrekord

von tri2b.com | 23.08.2015 um 10:21
Der Schweizer Samuel Hürzeler hat den Inferno Triathlon 2015 gewonnen. Sein Landsmann Jan van Berkel wurde Zweiter, Felix Schumann vom EJOT Team Buschhütten wurde Dritter. Bei den Frauen ging der Sieg an Nina Brenn. Die Schweizerin feierte ihren vierten Inferno-Erfolg und verbesserte dabei auch die Streckenbestzeit für 155 Rennkilometer (3,1 km Schwimmen, 97 km Rennrad, 30 km Mountainbike und 25 km Berglauf) vom Thun bis auf das 2.970 Meter hohe Schilthorn.

Es waren perfekte Wetterbedingungen - nicht zu trocken, nicht zu feucht, nicht zu heiss, windstill – als sich in der morgendlichen Dämmerung die 245 Single-Athleten für die Seequerung in den Thuner See stürzten.  „An einem so perfekten Tag sollten Höchstleistungen möglich sein“, prognostizierten Kenner. Sie sollten Recht behalten!

Die bereits im Vorhinein favorisierten Athleten Jan van Berkel , Samuel Hürzeler Inferno Sieger 2011 und Felix Schumann schonten sich nicht, fuhren von Beginn an auf der Roadbikestrecke vorne weg. Besonders der Profi-Triathlet van Berkel schlug in seiner Lieblingsdisziplin ein hohes Tempo an und versuchte auf den 97 Kilometern, mit dem schweren Anstieg über die Große Scheidegg, möglichst viel Zeit auf seine Verfolger herauszuholen. Nach einem gelungenen Schachzug – van Berkel bestritt die Mountainbike-Strecke über die Kleine Scheidegg auf einem leichten Cross-Velo anstelle eines Mountain-Bikes – wechselte der 29-Jährige mit über sechseinhalb Minuten Vorsprung auf die 25 Kilometer lange Laufstrecke von Stechelberg hoch zum Schilthorn.

 

Hürzelers Taktik: Volles Rohr im Kanonenrohr

 

Doch Samuel Hürzeler, in Stechelberg an zweiter Stelle liegend, blieb ruhig. Er war sich seiner Tagesform sicher: „Ich fühlte mich bereits auf dem Rennrad super und vertraute auf meine Laufstärke.“ Die herausfordernde Laufstrecke mit 2.185 Höhenmetern ging er entspannt an, im Wissen, dass der härteste Teil des Rennens noch folgen würde und sein in Führung liegender Kontrahent auf dem Rad viel Energie verbraucht hatte. „Meine Taktik sah vor, erst in den steilen Passagen der Laufstrecke anzugreifen“, so Hürzeler. Diese Taktik sollte aufgehen: Bald fand er seinen Rhythmus und holte Minute um Minute auf. Ausgerechnet im berühmt-berüchtigten Kanonenrohr überholte der Lokalmatador Hürzeler den lange Führenden van Berkel.

 

"Einmal Inferno, immer Inferno"

 

Dies war der entscheidende Moment des Inferno Triathlons 2015. Die Podestplätze waren somit verteilt. „Ich wusste gleich, dass ich nun gewinnen würde. An Jan`s Körpersprache erkannte ich, dass dieser mir nicht mehr gefährlich werden könnte.“ Hürzeler lief von da an unbeirrt seinem dritten Sieg entgegen und gewann in 8:57.53 Stunden. Van Berkel erreichte gut siebeneinhalb Minuten später das Ziel. Er platzierte sich erstmals am Inferno Triathlon auf dem Podest: „Das ist für einen Nicht-Bergläufer wie mich ein gutes Resultat“ freute sich van Berkel über den zweiten Rang. „Ich werde in sieben Wochen beim Ironman Hawaii starten. Wenn ich dann während des Rennens leiden werde, weiss ich wenigstens: Ich habe es auf das Schilthorn hinauf geschafft. Dann werde ich diese Tortur auch irgendwie überstehen.“ Zum dritten Mal infolge lief der Offroad-Spezialist Felix Schumann auf das Inferno Podest. „Ich komme wieder! Einmal Inferno – immer Inferno“, lachte er im Ziel.

 

Nina Brenn mit Streckenrekord

 

Nina Brenn, Inferno Siegerin der Jahre 2008, 2009 und 2010, führte heute ihre weibliche Konkurrenz regelrecht vor. Die dreifache Inferno Siegerin stieg bereits als zweite aus dem Thunersee. „Ich war selber überrascht, welche Pace ich heute schwimmen konnte“, kommentierte Brenn den Start in ihren perfekten Tag. Kaum hatte sie auf das Triathlonrad gewechselt, übernahm sie die Spitze.

Von da an baute Brenn, egal ob auf dem Rennrad, Mountainbike oder zu Fuss, ihren Vorsprung kontinuierlich  aus und bestritt weit vor den Konkurrentinnen liegend ein einsames Rennen. „Ich erwischte heute einfach einen optimalen Tag. Ich hatte super Beine, das Wetter stimmte und die einmalig schöne Bergkulisse sowie meine Familie spornten mich zu Höchstleistungen an.“ Nach 155 Kilometern und 5.500 Höhenmeter lief Brenn nur 40 Minuten nach dem ersten Mann begleitet von ihrem Sohn über die Ziellinie der Aussichtsplattform des Giz Gloria. Mit ihrer Fabelzeit von 9:37:44 Std. stellte sie zudem einen neuen Streckenrekord auf.

Barbara Schwarz aus Horgen) mobilisierte in der Endphase des Rennens nochmals all ihre Kräfte und überholte auf den letzten Metern die bis dahin an zweiter Stelle liegende Französin Laurianna Plaçais Die Plätze zwei und drei  der Damen trennten nach 9 Stunden und 52 Minuten lediglich 28 Sekunden. Dahinter folgte mit Rebecca Kaltenmeier (4.), Simone Schwarz (5.) (beide Freiburg) und Viloa Bieberacher (6.) deutsches Tro.

Mehr Infos zum Inferno Triathlon. www.inferno.ch