Inferno Triathlon: Kathrin Müller gelingt der nächste Sieg

von tri2b.com | 23.08.2014 um 19:14
Das Wasser zu kalt zum Schwimmen, Kälte und Nebel auf den Passhöhen - der Inferno Triathlon im Berner Oberland forderte diesmal den 400 Einzelathleten so einiges ab. Davon unbeeindruckt feierte Kathrin Müller bei ihrer Inferno-Premiere gleich den Sieg, nachdem sie sich erst in der Vorwoche die WM-Krone im Crosstriathlon aufsetzte. Bei den Männern ging der Sieg an den Schweizer Samuel Hürzeler, der zum zweiten Mal nach 2011 als Erster auf dem 2.970 Meter hohen Schilthorn ankam. Vorjahressieger Felix Schumann wurde Dritter, nachdem er beim Radfahren durch einen Defekt viel Zeit verlor.

Das Wetter hatte den Organisatoren bereits im Vorfeld einen Strich durch die Rechnung gemacht, die Schwimmstrecke durch den bis auf 15 Grad abgekühlten Thunersee musste durch eine 3-km-Laufstrecke in Oberhofen ersetzt werden. Bei diesem kurzen Laufauftakt setzte sich Kathrin Müller gleich an die Spitze und konnte die Position auf dem Rennrad halten, allerdings dicht verfolgt von der viermaligen Inferno-Siegerin Nina Brenn aus der Schweiz, die in Grindelwand zu Füßen der weltberühmten Eigernordwand nur knapp hinter der 31-jährigen Freiburgerin auf das MTB wechselte. Auf dem Mountainbike konnte Müller dann ihren Vorsprung weiter ausbauen, den sie im abschließenden Berglauf dann gekonnt verteidigte. "Ich fühle mich in der Form meines Lebens“, erklärte eine überglückliche Kathrin Müller, die von Schumann dazu überredet worden war, am Triathlon teilzunehmen. Brenn wurde Zweite, Rang drei ging an Barbara Schwarz (beide SUI).


Pannenpech für Schumann – mit einem Gang auf die Grosse Scheidegg

Felix Schumann wollte von Beginn an von der Spitze seinen Titel verteidigen. Er wurde dicht verfolgt von Samuel Hürzeler, geriet aber dann auf der Rennradstrecke in einen grossen Rückstand. Beim Aufstieg zur Rosenlaui unterhalb der Großen Scheidegg hatte er mit einem Radschaden zu kämpfen und verlor bis zur Einfahrt in die Wechselzone Grindelwald fast 15 Minuten. Hürzeler war enteilt und fuhr und lief einem ungefährdeten Sieg entgegen. Schumann kämpfte sich zurück und lief von Rang acht nach dem Mountainbike, im ersten Laufabschnitt hinauf nach Mürren sogar bis auf Rang zwei nach vorne.

Im alpinen Gelände hinauf auf das Schilthorn musste dann Schumann Rang zwei an den 46-jährigen Dirk Paulig (Tri Club Baden, SUI) abgeben, der mit 17 Minuten Rückstand auf Hürzeler Zweiter wurde. Hürzeler meinte zu seinem Sieg: „Der Inferno-Triathlon ist für mich immer noch eine Herzensangelegenheit und ich habe es nicht bereut, obwohl ich als guter Schwimmer wegen der Laufstrecke sehr gestresst war“. Er bedauerte den Rückfall von Schumann, weil er sich nach der Absage von Andreas Wolpert auf einen spannenden Zweikampf gefreut hatte und war umso zufriedener, als er realisierte, dass Schumann die Verfolgung aufnehmen konnte.

Schumann seinerseits hatte sein Velopech als Katastrophe empfunden, und es kostete ihn viel Substanz, mit einem einzigen Gang auf die Grosse Scheidegg die Verfolgung aufzunehmen. Der Dritte Dirk Pauling schliesslich, der in früheren Triathlon Wettkämpfen immer als 7. oder 9. geendet hatte, realisierte auf dem Rennrad, dass er das Potential auf einen Podestplatz hatte und holte auf der Laufstrecke Schumann ein. Pauling war von der Laufstrecke fasziniert: „starker Wind und steile Felswände liegen mir.“Der Inferno Triathlon ging ohne grössere Zwischenfälle dank der Unterstützung von bis zu 800 Helfer über die Bühne. Einziger Wermutstropfen waren der Verzicht aufs Schwimmen und der Nebelregen auf dem Schilthorn. Die Läufer wechselten in Mürren in wärmere Kleider um trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt unbeschadet den Schilthorngipfel zu erreichen.