Ironman 70.3 Austria: Ospaly und van Vlerken gewinnen mit neuen Streckenrekorden

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 30.05.2010 um 14:18
Ein neues und ein altes Gesicht steht in diesem Jahr ganz oben auf dem Podium des Ironman 70.3 Austria in St. Pölten. Filip Ospaly setzte sich gegen Chris McCormack und Andreas Raelert durch. Yvonne van Vlerken gewann in einem Fotofinish vor Erika Csomor ...

Ein neues und ein altes Gesicht steht in diesem Jahr ganz oben auf dem Podium des Ironman 70.3 Austria in St. Pölten. Während sich mit dem tschechischen Kurzdistanz-Spezialisten Filip Ospaly ein neues Gesicht in der Weltspitze über die halbe Ironman-Distanz zeigte, gewann bei den Frauen mit der Niederländerin Yvonne van Vlerken die Siegerin von 2008. Ospaly verwies nach einem herausragenden Halbmarathon Chris McCormack und Andreas Raelert auf die weiteren Plätze. Van Vlerken setze sich in einem Fotofinish mit 0,2 Sekunden Vorsprung gegen die Ungarin Erika Csomor durch. Die Deutsche Sandra Wallenhorst wurde Vierte. Den dritten Rang erkämpfte sich Karin Thürig und verhinderte damit, dass die gleichen drei Frauen wie im Jahr 2008 ganz oben standen. Die Schweizerin war es auch, die auf der Radstrecke für die Pace sorgte und nebenbei den alten Radrekord der Frauen um sieben Minuten verbesserte. Doch schon beim Wechsel vom Rad in die Laufschuhe war abzusehen, dass der Vorsprung für die Radspezialistin wohl nicht reichen würde, denn die starken Läuferinnen van Vlerken und Csomor folgte ihr mit zwei Minuten Rückstand auf die 21,1 Laufkilometer. Sekundenbruchteile entscheiden über Sieg und Rang zwei Währenddessen mühte sich Sandra Wallenhorst vergeblich um Anschluss an die Spitze. Beim Schwimmen musste die Titelverteidigerin eineinhalb Minuten Rückstand zu den ebenfalls nicht zu den besten Schwimmerinnen gehörenden van Vlerken und Csomor hinnehmen. Zuviel um auf dem Rad die Lücke nach vorne noch zu schließen. Wallenhorst (Endzeit 4:23:13) lief zwar einen soliden Halbmarathon in 1:20 Stunden, konnte aber damit Thürig (4:21:34) nicht mehr gefährden. Ganz vorne spitzte sich das Duell um den Sieg weiter zu. Nachdem Thürig überlaufen war, führte die Niederländerin mit einigen Sekunden Vorsprung vor der Ungarin. Als es in das St. Pöltener Tennis-Stadion ging waren beide aber gleichauf. Mit den etwas größeren Kraftreserven entschied dann van Vlerken (4:18:56,0) den Zielsprint mit 2/10 Sekunden Vorsprung vor Csomor (4:18:56,2) für sich und verbesserte nebenbei ihren eigenen Streckenrekord aus dem Jahr 2008 um fast vier Minuten. Fünfte wurde mit der Erlangerin Kristin Möller eine weitere Deutsche, vor Eva Dollinger aus Österreich, die das Feld nach dem Schwimmen anführte. Die schnellsten Läufer bleiben unter sich Ganze acht Minuten schneller war Filip Ospaly unterwegs als der bisher schnellste Mann beim Ironman 70.3 in St. Pölten. Nur 3:46:02 Stunden benötigte der Tscheche für die 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen. Chris McCormack (3:47:01), der alte Streckenrekordhalter, hielt lange dagegen, hatte aber am Ende gegen die Laufschnelligkeit (1:08:50) von Ospaly keine Chance. Noch in der Vorwoche belegte der mittlerweile 34-Jährige langjährige Weltcupstarter Rang zwei beim ITU-Europacup in Senec. Mit einem sehr guten Halbmarathon, in 1:09:06 Std. der zweitschnellste des Tages, gelang Andreas Raelert auch noch der Sprung unter die ersten drei. Der Hawaii-Dritte von 2009 fuhr auf dem Rad noch mit etwas Abstand zur Spitze, die lange Zeit Marino Vanhoenacker für sich behauptete. Der Belgier, der 2008 das Rennen in St. Pölten gewann, schickte sich an seinen Titelgewinn zu wiederholen. Doch die 40 Sekunden Vorsprung nach dem Radfahren vor den Verfolgern sollten schnell aufgebraucht sein. Vanhoenacker wurde Vierter vor dem Luxemburger Dirk Bockel, der nach einem Drittel der Raddistanz kurzzeitig in Führung ging. Zwei Top Ten Ränge gab es auch für die österreichischen Gastgeber zu feiern. Michael Weiss, der Anfang Mai in St. George als erster Österreicher ein Ironman-Rennen gewann, wurde Sechster. Peter Schoissengeier aus Dornbirn, der in der Vorwoche kurzfristig seinen Start auf Lanzarote absagte, erreichte Platz zehn.