Ironman 70.3 Bahrain: Ryf ist jetzt Triathlon-Millionärin

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 05.12.2015 um 09:14
Die Schweizerin Daniela Ryf und der Belgier Bart Aernouts haben den Ironman 70.3 Bahrain gewonnen, der aufgrund eines Sturms und sehr starken Wellengangs als Duathlon durchgeführt werden musste. Ryf setzte sich gegen ihre Temkollegin Caroline Steffen und die Schwedin Asa Lundström durch und gewann damit die eine Million US-$, die für den Sieg in der Triple Crown Series (Challenge Dubai, Ironman 70.3 WM Zell am See und Ironman 70.3 Bahrain) ausgelobt war. Bei den Männern triumphierte Aernouts vor Ruedi Wild aus der Schweiz und dem Südafrikaner James Cunnama.

Aufgrund der Absage des Schwimmens wurde das Rennen aus der Wechselzone heraus gestartet. Caroline Steffen saß als erste auf ihrer Zeitfahrmaschine und führte das Feld auf die 90 Kilometer lange Radstrecke. Bereits nach zehn Kilometern führte dann Ryf eine Vierergruppe mit Steffen, Jodie Swallow und Asa Lundström an. Wenig später war die Ironman Hawaii-Siegerin allein an der Spitze. Nach der Hälfte der Rastrecke betrug Ryfs Vorsprung bereits 45 Sekunden vor ihren drei Verfolgerinnen. Bis ins Radziel auf Bahrains Formel 1 Rennstrecke baute sie ihren Vorsprung bis auf zwei Minuten gegen über Lundström aus, die als Zweite ihr Rad gegen die Laufschuhe eintauschte. Fünfeinhalb Minuten vergingen bis das Pärchen Steffen und Swallow in den Halbmarathon startete.

Auf der Laufstrecke war schon nach den ersten Kilometern klar, dass Ryf der Sieg nicht mehr zu nehmen sein wird. Als es vom Formel 1 Kurs hinaus in Richtung des Alareen Wildlife Parks ging, betrug ihr Vorsprung vor Lundström bereits 4:35 Minuten, Steffen und Swallow, Ryfs Teamkolleginnen im Bahrain Endurance Triathlon Team,  lagen bereits sechs bzw. acht Minuten zurück. Die letzten Kilometer einer langen Saison wurden für Daniela Ryf dann zum Triumphlauf, die in 3:28:20 Stunden siegte und damit das höchste Preisgeld der Triathlongeschichte in Empfang nehmen darf. Caroline Steffen berappelte sich noch etwas und lief an der schwächer werdenden Lundström vorbei auf Rang zwei. In die Top Ten ging es auch für die Deutsche Carina Brechters, die Zehnte wurde.

 

Aernouts profitiert von der Schwimmabsage, Wild bester Läufer

 

In der Profi-Männerkonkurrenz bildete sich zuerst erwartungsgemäß eine größere Gruppe, die aber schon nach wenigen Kilometern von Bart Aernouts angeführt wurde. Der Belgiern, der ansonsten immer einem Schwimmrückstand hinterherfahren muss, nutzte die Chance und forcierte weiter das Tempo. Bald darauf war er allein an der Spitze und führte nach 45 absolvierten Kilometern mit 46 Sekunden vor einer sechsköpfigen Verfolgergruppe, die vom Kanadier Brent McMahon angeführt wurde und in der auch der Deutsche Patrick Dirksmeier vertreten war. Auch im zweiten Teil der Radstrecke vergrößerte sich Aernouts Vorsprung weiter, der nach 1:56:19 Stunden mit etwas über zwei Minuten Vorsprung vor McMahon auf die abschließenden 21,1 Laufkilometer wechselte. Dahinter hatte sich das Feld neu sortiert und Antony Costes (FRA), David Plese (SLO) , James Cunnama (RSA), Rudi Wild (SUI), Domenico Passuello (ITA) und Richie Cunningham (AUS) machten sich innerhalb von einer Minute auf die Verfolgung.

Auf dem Laufkurs lief dann Ruedi Wild zu großer Form auf. Der Schweizer, der in der Vorwoche die Challenge Phuket gewann, legte die beste Laufzeit des Tages (1:12:02 Std.) vor, löste sich von seinen Mitstreitern und kam auch näher an den belgischen Leader heran. Bart Aernouts hielt aber ebenfalls das Tempo hoch und lief in 3:11:15 Std. zum Bahrain-Sieg. Wild folgte mit 1:11 min. Rückstand als Zweiter, James Cunnama (+2:39 min.) wurde Dritter. Über eine Topplatzierung durfte sich auch Christian Hörper aus Oldenburg freuen, der auf Rang sieben einlief. Patrick Dirksmeier (Bochum) wurde Elfter.