Ironman 70.3 Dubai: Frodeno und Ryf dominieren

von tri2b.com | 29.01.2016 um 09:46
Jan Frodeno und Daniela Ryf haben den Ironman 70.3 Dubai gewonnen. Beide siegten beim Auftakt der Nasser Bin Hammad Triple Crown Series, als hätte es gar keine Winterpause gegeben: Der Australier Josh Amberger hatte fast sieben Rückstand auf Frodeno, Bart Aernouts aus Belgien wurde weitere zwei Minuten dahinter Dritter. Auch Daniela Ryf sorgte für klare Verhältnisse: Die Schweizerin siegte nach 4:01:09 Stunden mit deutlichem Vorsprung vor ihrer Landsfrau Caroline Steffen (4:05:01), die sich ein Duell mit der Finnin Kaisa Lehtonen (4:05:03) lieferte.

War das etwa alles nur Understatement, was Jan Frodeno im Vorfeld sagte? Die viele Termine abseits des Trainings scheinen ihm jedenfalls nicht geschadet zu haben. Was der Hawaii-Sieger in der Wüste ablieferte, war eine Ansage: 16 Minuten fürs Schwimmen (wegen zu starkem Wind wurde das auf geschätzte 1,2 Kilometer verkürzt); 2:02:33 Stunden fürs Radfahren; und nochmal 1:13:49 Stunden für den Halbmarathon obendrauf. In der Summe waren das 3:34:48 Stunden für den Sieger und 7:54 Minuten Vorsprung vor Josh Amberger.

Dass der Australier der einzige Athlet gewesen ist, der zumindest zeitweise mit Frodeno Schritt halten konnte, geht aus diesen Zeiten kaum hervor. Frodeno und Amberger kamen durch nur zwei Sekunden getrennt aus dem Wasser, auf dem Rad konnte der Australier noch eine Weile mitfahren, beim starken Wind aber setzte sich Jan Frodeno mehr und mehr ab. Beim zweiten Wechsel betrug sein Vorsprung 3:01 Minuten, dahinter war der Slowene Jaroslav Kovacic mit 5:49 Minuten Rückstand als Einzelkämpfer Dritter, auf Rang vier führte Terenzo Bozzone eine kleine Gruppe mit Bart Aernouts und Brad Williams an - mit 7:39 Minuten Rückstand auf Frodeno.

Damit war eine Vorentscheidung längst gefallen. Zumal Frodeno den Druck aufrecht hielt und auch beim Laufen aufs Tempo drückte. Ambergers Chancen, sofern es die überhaupt gab, wurden vom Winde förmlich verweht. Die Lücke zum Deutschen wurde noch größer, dafür kam die Konkurrenz von hinten immer näher. Vor allem Bart Aernouts: Dessen Laufzeit (1:15:28) reichte zwar nicht an die Frodenos heran, langte aber, um sich hinter Amberger und knapp vor Bozzone Platz drei zu sichern. 


Gewinnen ohne Training



Ihre Ausnahmestellung an der Weltspitze unterstrich auch Daniela Ryf. Sie habe kaum trainiert, hauptsächlich Indoor-Einheiten abgespult, sagte die Schweizerin. Trotzdem dominierte sie das Rennen von Beginn an. Wie Frodeno war auch Ryf als Erste aus dem Wasser, kurz dahinter folgten mit Celine Schärer und Caroline Steffen die nächste Schweizerinnen. 

Auf dem Rad teilte sich Daniela Ryf ihre Kräfte erstmal ein - um die Konkurrenz dann abzuhängen: 2:46 Minuten betrug der Vorsprung beim Wechsel vor Steffen, Jocelyn McCauley aus den USA war 4:37 Minuten zurück, Kaisa Lehtonen folgte mit 6:08 Minuten Abstand. Die Finnin war danach die schnellste Frau im Feld: In 1:18:35 Stunden rannte sie bis auf Platz drei nach vorne - am Ende fehlten zwei Sekunden zu Caroline Steffen und Platz zwei. Ganz vorne hatte Daniela Ryf derweil den Abstand weiter vergrößert und da weiter gemacht, wo sie 2015 aufgehört hatte: Gewinnen und die Konkurrenz dominieren.