Ironman 70.3 Geelong

von M. Rauschendorfer für tri2b.com für tri2b.com | 07.02.2010 um 12:19
Caroline Steffen siegte dank eines überragenden Bikesplits, sie fuhr die erste Radrunde mit einem schnelleren Schnitt als die späteren Top drei - der Männer. Craig Alexander holte sich im australischen Geelong wie im Vorjahr den ersten Sieg des Jahres.

Die 31-jährige Schweizerin Caroline Steffen siegte in der australischen Hafenstadt dank eines überragenden Bikesplits und mit neuem Streckenrekord in 4.14:32 Stunden vor den Australierinnen Carrie Lester (4:19:32 Std.) und Lisa Marangon (4:19:49 Std.). Hawaii-Champ Craig Alexander holte sich wie bereits im Vorjahr in Geelong seinen ersten Sieg des Jahres: Mit einem starkem Halbmarathon von 1:11:57 Stunden gewann der Australier in 3:53:15 Stunden vor seinen Landsleuten Leon Griffin (3:54:35 Std.) und Tim Berkel (3:56:10 Std.) "Ich habe mir gesagt: Schau nicht zurück, mache einfach dein Rennen, gib alles oder noch ein wenig mehr" verriet Caroline Steffen ihr Erfolgsrezept für ihren ersten Sieg bei einem IRONMAN 70.3-Rennen. Erst vor zwei Jahren war sie ins Triathlon-Profilager gewechselt, nach einem 3. Rang in der AK 25-29 beim Ironman Hawaii im Jahr 2006 hatte sie eine Saison lang einen Abstecher in den Radsport gemacht. Erstmals in die Weltspitze konnte sie bereits im Vorjahr mit einem vierten Rang bei der IRONMAN 70.3-Weltmeisterschaft vorstoßen. Gute Radfahrerinnen haben in der Schweiz im Triathlon-Sport Tradition, aber Steffen kann auch noch gut schwimmen, sie begann ihre Leistungssportkarriere im Wasser, 13 Jahre lang schwamm sie für Schweizer Vereine. Nur wenige Sekunden hinter der starken Schwimmerin Samantha Warriner kam sie in Geelong als Dritte aus dem Wasser. Danach drehte sie enorm auf, die erste der drei Runden fuhr sie mit 40,4 km/h einen schnelleren Schnitt als die späteren Top drei - der Männer. Vorjahressiegerin Warriner und Luisa Marangon lagen so nach der ersten Runde bereits zwei Minuten zurück, am Ende der 90 km waren es fünf. Das war die Vorentscheidung, vor vier Wochen beim Port of Tauranga Half Ironman hatte Warriner sie noch knapp abfangen können, doch da waren es nur zweieinhalb Minuten in der T2 gewesen. Diese Mal konnte Steffen ihren Vorsprung vor den Verfolgerinnen sogar noch bis ins Ziel halten, zweite wurde die Australierin Carrie Lester vor Lisa Marangon. Samantha Warriner fiel auf der dritten Laufrunde zurück und finishte auf Platz vier. Für Steffen, die einen Teil des Jahres in Australien verbringt, geht es nun ins Trainingslager nach Thailand zu ihrem neuen Team TBB. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden der Schweizerin beim radlastigen Abu Dhabi Internation Triathlon Mitte März, Ende April startet sie beim IRONMAN Südafrika. Für Craig Alexander lief das Rennen von Beginn an wie nach Plan, schnell hatte sich auf dem Radfahren eine Gruppe um den Hawaii-Sieger gebildet, nur der 23-Jährige Australier Clayton Fettel suchte sein Heil in der Flucht: über eine Minute hatte er Alexander und den Verfolgern bereits nach dem Schwimmen abgenommen, nach dem Radsplit waren es dann bereits vier. Doch Alexander blieb cool und verließ sich auf seine schnellen Beine beim Laufen. Bereits in der ersten der drei Laufrunden konnte er Fettel zweieinhalb Minuten abnehmen und ihn bald darauf überholen. Auch Leon Griffin, Tim Berkel und Peter Schokman konnten an dem jungen Australier vorbeilaufen. An Alexanders 1:11:57 Stunden über den Halbmarathon kam indes keiner der drei heran, nach 3:53:15 Stunden siegte der Hawaii-Champ und startete wie im Vorjahr mit einem Sieg in die neue Saison.