Ironman 70.3 Lanzarote: Siege an Bergère und Matthews, Angert und Haug auf dem Podium

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 19.03.2022 um 12:38
Der Franzose Léo Bergère und die Britin Katrina Matthews haben den Club La Santa Ironman 70.3 Lanzarote (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen) gewonnen. Bergère, der aktuell das World Triathlon-Ranking anführt, siegte an der Playa Blanca in 3:55:44 Stunden vor dem Neuseeländer Kyle Smith (3:56:11) und Florian Angert (3:57:37). Matthews entschied das Rennen in 4:17:46 Stunden mit deutlichem Vorsprung vor der Vorjahressiegerin Anne Haug (4:21:23) und ihrer Landsfrau Jessica Learmonth (4:23:44).

Eine vierköpfige Spitzengruppe mit den beiden Franzosen Pierre le Corre und Leo Bergère, sowie Kyle Smith und Florian Angert bestimmte den Schwimmauftakt an der Playa Blanca. Nach 21:44 min führte le Corre das Quartett in die erste Wechselzone. Allerdings hatten die nächsten Verfolger um den Belgier Christophe de Keyser nur eine gute halbe Minute Rückstand.

 

Smith und Mignon das Spitzenduo auf dem Rad

 

Im ersten Verfolgerpack war auch Clement Mignon dabei. Der Franzose fuhr das Loch zur Spitze bereits auf den ersten 20 Kilometern zu und führte dann das Feld zusammen mit Kyle Smith an. Ein weiteres Duo bildeten Leo Bergère und Florian Angert, die allerdings zur Halbzeit des Radfahrens schon fast zwei Minuten zurücklagen. Langsam nach vorne kämpfte sich auch Boris Stein, der mit 3:22 min Rückstand schon in den Top Ten angekommen war. Auf den verbleibenden 45 Radkilometern blieben Mignon und Smith an der Spitze zusammen. Dahinter sollten Bergère und Angert noch Gesellschaft bekommen. Der Franzose Leon Chevalier und auch Stein schafften noch den Anschluss.

Auf den vier Laufrunden sah dann Smith lange Zeit wie der Sieger aus. Nach 10 Kilometern hatte er Mignon um eine halbe Minute distanziert, allerdings hatte dahinter Bergère seinen Rückstand schon unter eine Minute gedrückt. Angert lief mit 1:51 min Rückstand an Position vier.

 

Bergère im Halbmarathon unwiderstehlich

 

Während Mignon anfangs der letzten Laufrunde nun deutlich abfiel, hatte Bergère den Führenden Smith bereits im Blick. Vier Kilometer vor dem Ziel war der 24-jährige Neuseeländer gestellt und Bergère spielte seine Kurzdistanz-Schnelligkeit nun richtig aus. Bis ins Ziel lief der 25-jährige Franzose noch 26 Sekunden Vorsprung auf Smith heraus. Angert folgte mit gebührendem Abstand auf Rang drei, vor den beiden Franzosen Mignon und Chevalier. Ein richtig starkes Lauffinish legte Jonas Hoffmann hin, der mit Laufbestzeit (1:10:53) noch bis auf Rang sechs nach vorne lief. Boris Stein wurde Siebter.  

 

Britische Überlegenheit: Erst Learmonth, dann Matthews

 

Beim Schwimmen sorgte erwartungsgemäß Jessica Learmonth für die Pace an der Spitze. Die Britin, die bei den Olympischen Spielen in Tokio Gold in der Mixed-Relay gewann, kam bereits nach 23:34 min aus dem Wasser, hatte allerdings mit ihrer Landsfrau Lucy Buckingham einen Wasserschatten, der ihr direkt an den Fersen in die erste Wechselzone folgte. Das Duo hatte die Verfolgerinnen, die von Anne Haug und Katrina Matthews angeführt wurden, um satte drei Minuten abgehängt.

Auf dem Rad blieb Learmonth auf dem Gaspedal und hatte nach 20 km bei der ersten Wende am Eingang des Timanfaya Nationalparks ihre Schwimmbegleiterin Buckingham um fast zwei Minuten distanziert. Matthews (+2:32 min) und Haug (+3:27) folgten dahinter.

Im weitern Verlauf konnte Matthews die Lücke immer weiter schließen und war nach dem zweiten schweren Anstieg hinauf nach Maciot dran an der Führenden Learmonth. Die Kurzdistanz-Spezialistin konnte dem hohen Tempo ihrer Landsfrau nicht folgen und so fuhr Matthews bis ins Radziel satte 3:43 min Vorsprung heraus. Gegen deren Radstärke konnte auch Haug nichts entgegensetzen und wechselte so mit fast sechs Minuten Rückstand in den Halbmarathon.

 

Haug holt Learmonth noch ein

 

Auf der Laufstrecke blieb Matthews weiter am Drücker. Die 31-Jährige, im Vorjahr Vierte der Ironman 70.3 WM in St. George, baute ihren Vorsprung weiter aus. Nach zwei der vier Laufrunden hatte allerdings Haug den Rückstand auf Learmonth aufgeholt und lief nun einem sicheren zweiten Platz entgegen. Nach 4:17:46 Stunden war der Sieg von Katrina Matthews perfekt, Anne Haug folgte auf Rang zwei, vor Jessica Learmonth. Lucy Buckingham finishte als Vierte mit deutlichem Abstand.