Ironman 70.3: Raelert gewinnt wieder in Miami, van Lierde in Belek vorne

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 25.10.2015 um 18:55
Michael Raelert hat den Ironman 70.3 Miami gewonnen und damit seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Der Rostocker siegte in 3:43:23 Stunden mit zweieinhalb Minuten Vorsprung vor dem US-Amerikaner Andrew Starykowicz, der das Rennen erwartungsgemäß beim Radfahren dominierte. Bei den Frauen holte sich Sara Haskins aus den USA den Sieg. Bei der türkischen Ironman 70.3-Premiere in Belek gelang Frederik Van Lierde eine kleine Wiedergutmachung für sein schwaches Ironman Hawaii-Ergebnis. Der Belgier gewann überlegen vor den beiden Deutschen Paul Schuster und Patrick Lange. Die Frauenkonkurrenz entschied die Belgerin Alexandra Tondeur für sich.

 

Ironman 70.3 Miami

 

Auf souveräne Weise hat Michael Raelert seinen Ironman 70.3 Titel in Miami verteidigt. Dank einer starken Leistung in allen Disziplinen setzte er sich in 3:43:23 Stunden wie im Vorjahr in Florida durch und verwies den starken US-Boy Andrew Starykowicz (3:45:52) Stunden auf Platz zwei. Den dritten Rang belegte Santiago Ascenco aus Brasilien (3:48:47). Beim Schwimmen setzte sich der zweimalige Ironman 70.3-Weltmeister gleich mit an die Spitze und gehörte zu einer fünfköpfigen Führungsgruppe, die vom Start weg ein sehr hohes Tempo anschlug. „Das war ein guter Auftakt für mich“, so Raelert, der nach 1,9 Kilometern Schwimmen in 21:23 Minuten eine Sekunde hinter dem US-Amerikaner Cam Dye als Zweiter aus dem Wasser kam. Auf dem Rad setzte sich der Rostocker gleich an die erste Position. Hinter ihm war es wie erwartet Starykowicz, der das Feld aufrollte. Nach 45 Radkilometern lag er nur noch acht Sekunden hinter Michael Raelert zurück. „Auf der zweiten Hälfte war das Tempo unglaublich hart“, sagte der Rostocker Titelverteidiger. Er erlebte einen wie entfesselt fahrenden Andrew Starykowicz, der in 1:56:11 Stunden die beste Radzeit erreichte, die jemals bei einem offiziellen Ironman 70.3 über eine 90 Kilometer lange Radstrecke gefahren wurde. Dementsprechend verlor Raelert bis in die zweite Wechselzone 5:03 Minuten auf den Amerikaner.

Im Laufen drehte der Deutsche dann den Spieß um - nach 10 Kilometern war die Flucht von Starykowicz zu Ende und Michael Raelert ging in Führung. Mit einen 1:17:46-Stunden-Halbmarathon gelang ihm die Wiederholung des Vorjahreserfolgs.  „Es war ein richtig anspruchsvoller Tag“, resümierte der 35-Jährige nach dem Rennen, „die anderen Jungs haben mich sehr gefordert, gerade Andrew Starykowicz war heute extrem stark auf dem Rad.“ Einen starken Auftritt legte auch Marc Dülsen hin. Der gebürtige Stuttgarter fuhr gut Rad und lief anschließend mit der sechstschnellsten Halbmarathonzeit bis auf Platz sechs nach vorne. Der Bayreuther Andreas Dreitz schied nach dem Radfahren aus dem Rennen aus.

Bei den Frauen gelang der früheren Kurzdistanz-Spezialistin Sarah Haskins in 4:12:57 Stunden ein überlegener Sieg vor der Britin Leanda Cave. Einen starken Auftritt legte die Österreicherin Michaela Herlbauer hin. Die Athletin des Team Mohrenwirt rannte mit einem schnellen Halbmarathon noch auf das Podest und wurde Dritte.

 

 

Ironman 70.3 Turkey

 

Im türkischen Belek gingen die Siege jeweils nach Belgien. Frederik Van Lierde, vor 14 Tagen beim Ironman Hawaii sogar von Frauensiegerin Daniela Ryf überlaufen, gewann überlegen mit über vier Minuten Vorsprung vor Paul Schuster und Patrick Lange. Van Lierde lag nach dem Schwimmen im Mittelmeer an vierter Position und ging danach schon anfangs der Radstrecke in Führung. Mit der besten Radzeit konnte der Hawaii-Sieger von 2013 einen deutlichen Abstand zwischen sich und der Konkurrenz legen und ging mit fast fünf Minuten Vorsprung vor Schuster in den Halbmarathon. Dort lief der am Ende zweitplatzierte Schuster zwar etwas schneller als Van Lierde, der Sieg des Belgiers war aber zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Schnellster Läufer des Tages war der Griesheimer Patrick Lange (1:13:11 Std.), der sich so noch bis auf Rang drei nach vorne schieben konnte. Dahinter sorgten Christian Hörper (5.), Matthias Knossalla (6.) und David Breuer (9.) für einen deutschen Tag an der türkischen Riviera.

Bei den Frauen durfte sich die Belgierin Alexandra Tondeur über ihren ersten Ironman 70.3-Sieg der Karriere freuen. Tondeur siegte in 4:26:39 Stunden mit etwas über zwei Minuten Vorsprung vor der Spanierin Gurutze Frades. Die Britin Caroline Livesey wurde Dritte vor der Österreicherin Elisabeth Gruber, der am Ende nur 28 Sekunden zur Podestplatzierung fehlten.

 

Ironman 70.3 Los Cabos

 

Im mexikanischen Touristenzentrum Los Cabos auf der Halbinsel Baja California konnte sich die Waiblingerin Ricarda Lisk als Dritte (4:36:34 Std.) sehr gut in Szene setzen. Lisk ging als Vierte hinter den Amerikanerinnen Brianna Baird und Amanda Stevens, sowie der Kanadierin Magali Tisseyre auf die Radstrecke. Über die 90 Radkilometer konnte die Deutsche ihre gute Ausgangsposition halten und wechselte in einer Dreiergruppe als Sechste in den Halbmarathon. Dort löste sich Ricarda Lisk schnell von ihren Mitstreiterinnen und konnte auch noch die Kanadiern Melanie McQuaid von Rang drei verdrängen. Einen überlegenen Sieg durfte Tisseyre (4:24:31) feiern, die Australierin Carrie Lester (4:31:45) wurde Zweite.

Bei den Männer blieb der Sieg mit Francisco Serrano (4:02:24) in Mexiko. Die weiteren Podiumsplätze gingen an den Briten James Hadley und Cody Beals aus Kanada. Der parallel ausgetragene Ironman Los Cabos fand als Agegroup-Rennen ohne Profifeld statt.