Kurzmeldung


Ironman 70.3 Rügen: Michael Raelert gewinnt wieder

von H. Eggebrecht für tri2b.com | 14.09.2014 um 21:22
Michael Raelert ist zurück in der Siegesspur. Der Rostocker gewann sein Heimspiel beim Ironman 70.3 auf Rügen in Binz überlegen vor dem Limburger Matthias Knossalla und Edo Van der Meer aus den Niederlanden. Bei den Frauen setzte sich Yvonne van Vlerken im Schlussspurt gegen Laura Philipp durch. Wegen des seit Tagen andauernden extrem hohen Wellengangs der Ostsee wurde das Schwimmen aus Sicherheitsgründen abgesagt und anstelle dessen ein fünf Kilometer langer Auftaktlauf durchgeführt. Kühle Temperaturen, Regen und Wind machten dann aber auch den Duathlon über 5 km Laufen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen zur ganz besonderen Herausforderung.

„Es ist immer schade, wenn es nicht möglich ist, die komplette Strecke zu absolvieren“, sagte Michael Raelert, „aber angesichts dieser Bedingungen wäre es nicht nur aus sportlichen Gründen unvernünftig gewesen, am Schwimmen festzuhalten.“ Im witterungsbedingten Duathlonformat sorgte dann zuerst auch der ehemalige deutsche Duathlonmeister Alexander Schilling für das Tempo. Zusammen mit Michael Raelert, Horst Reichel und dem Franzosen Yvan Jarrige wurde nach 16:30 Minuten auf die Räder gewechselt. Dort setzte dann zuerst Andreas Dreitz das erste Ausrufezeichen. Trotz Jetlags von der Heimreise von der Ironman 70.3-WM in Kanada setzte sich der Bayreuther nach wenigen Kilometern an die Spitze des Feldes, verfolgt von Michael Raelert. Es dauerte bis zur 50-Kilometermarke, dann löste Raelert Dreitz an der Spitze ab. Von da an diktierte der erst vor zwei Wochen ins Renngeschehen zurückgekehrte zweimalige Ironman 70.3-Weltmeister den Wettkampf. Bis in die zweite Wechselzone fuhr Raelert zweieinhalb Minuten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Marcus Herbst von den Triathlonfüchsen Osterburg heraus. Andreas Dreitz hatte den Wettkampf zwischenzeitlich aufgegeben.

Raelerts erster Sieg nach 15 Monaten


Auf den abschließenden 21,1 Laufkilometern musste dann Michael Raelert keinen seiner Konkurrenten mehr fürchten. In 3:53.10 Stunden feierte der 34-Jährige seine Rückkehr auf das oberste Siegerpodest, nachdem er zuletzt im Juni 2013 beim Ironman 70.3 Berlin einen Triathlon gewinnen konnte. „Es hat sich unheimlich gut angefühlt, wieder ein Rennen von vorne bestimmen zu können. Natürlich war es angesichts der schweren Bedingungen kein leichter Tag, aber es hat viel Spaß gemacht, vor allem, weil die Zuschauer trotz des schlechten Wetters ausgeharrt und alle Athleten angefeuert haben," so das erste Fazit des Siegers. Dahinter wirbelte Matthias Knossalla (3:56:26) das Feld noch einmal mächtig durcheinander. Der 30-Jährige lief von Zwischenrang fünf bis auf Platz zwei nach vorne, gefolgt vom Niederländer Van den Meer (3:57:31). Herbst, der zwischenzeitlich von einem Top3-Ergebnis träumen durfte, wurde Vierter.

van Vlerken sieben Sekunden vor Philipp


Bei den Frauen zeigte sich einmal mehr, dass Regen, Wind und Kälte van Vlerken-Wetter ist. Die Niederländerin rannte beim Laufauftakt zusammen mit Laura Philipp und der Dänin Maja Nielsen an der Spitze. Nach dem Wechsel auf die Radstrecke war dann allerdings Anja Beranek in ihrem Element. Wie schon vor 14 Tagen in Zell am See drückte die Fränkin mächtig in die Pedale und fuhr über vier Minuten Vorsprung auf ihre nächsten Verfolgerinnen Laura Philipp und Yvonne van Vlerken heraus. Der Vorsprung Beraneks sollte allerdings nur für die ersten acht Laufkilometer reichen, bis von hinten das Duo Philipp und van Vlerken heran folg und gemeinsam in Führung ging. Diese Zweckgemeinschaft hielt bis kurz vor dem Ziel, dann sorgte die Niederländerin mit einem Endspurt für die Entscheidung. Yvonne van Vlerken siegte in 4:20:20 Stunden mit sieben Sekunden Vorsprung vor Laura Philipp. Rang drei ging an Maja Nielsen, vor den Deutschen Natascha Schmitt und Verena Walter.