Ironman 70.3 Rügen: Michael Raelert verteidigt seinen Titel

von tri2b.com | 13.09.2015 um 13:31
Michael Raelert hat in 3:50:01 Stunden seinen Titel beim Ironman 70.3 Rügen verteidigt. Der Rostocker dominierte das Rennen über die meiste Zeit und fuhr schon auf dem Rad sechs Minuten auf die nächsten Verfolger heraus. Zweiter wurde Horst Reichel vor seinem Teamkollegen Timo Bracht. Einen Premierensieg gab es bei den Frauen. Die Frankfurterin Natascha Schmitt (4:21:14 Std.) gewann erstmals ein Ironman 70.3-Rennen und verwies dabei die Titelverteidigerin Yvonne van Vlerken auf Rang zwei.

Nachdem im Vorjahr aufgrund widriger Witterungsbedingungen beim Ironman 70.3 auf Rügen das Schwimmen abgesagt werden musste und dafür ein Duathlon durchgeführt wurde, ging es diesmal für die Teilnehmer endlich auch standesgemäß zum Schwimmen in die Ostsee. Allerdings mussten die Teilnehmer auch bei der zweiten Auflage kühles, windiges und nasses Wetter meistern.

 

Schon beim Schwimmen gelang dies Titelverteidiger Michael Raelert am besten, der zusammen mit Florian Angert als Erster wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Bereits auf den ersten 16 Kilometern fuhr der Rostocker fast eine Minute auf Angert heraus, der Rest hatte zu diesem frühen Zeitpunkt bereits an die zwei Minuten Rückstand hinnehmen müssen. Michael Raelert, der vor 14 Tagen bei der WM in Zell am See auf dem Rad noch abgehängt wurde, vergrößerte seinerseits den Vorsprung weiter. In der zweiten Runde führte der Este Marko Albert die Verfolgergruppe an, zu der auch Horst Reichel und Angert gehörten. Bis zum zweiten Wechsel baute Raelert den Vorsprung auf beruhigende sechs Minuten aus.

 

Michael Raelert gelingt die persönliche WM-Wiedergutmachung

 

Raelerts Titelverteidigung war zu diesem Zeitpunkt nahezu sicher. Umso spannender wurde es dahinter, denn Reichel, Albert, Timo Bracht, Per Bittner, der Schweizer Mauro Bärtsch und Marcus Wöllner wechselten innerhalb einer Minute in den Halbmarathon. An der Spitze lief Raelert schnell an und vergrößerte anfangs den Abstand zu den Verfolgern sogar weiter, bei denen von Anfang an Horst Reichel die beste Figur machte. Als es in die zweite Hälfte der 21,1 km ging war auch dem zweimaligen Ironman 70.3 Weltmeister klar, dass ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen ist. Dementsprechend entspannt konnte Michael Raelert die letzten Kilometer angehen - „der Vorsprung war aber groß genug, und am Ende konnte ich das Rennen auch etwas genießen" - und sich im Ziel für die gelungene Titelverteidigung feiern lassen. "Nach Zell am See war dieses Rennen genau das Richtige. Ich freue mich unheimlich über diesen Erfolg, der mich sehr bestärkt. Ich möchte mich beim Publikum an der Strecke ganz herzlich für die Unterstützung bedanken – gerade da das Wetter nicht perfekt war und die Zuschauer ausgeharrt haben“, so Raelert nach dem Zieleinlauf.

 

Dahinter hielt Reichel seinen Teamkapitän Timo Bracht gekonnt auf Distanz und durfte so zum Ende der Saison mit Rang zwei sein bestes Saisonresultat feiern. Timo Bracht wurde Dritter, der die viert- und fünftplatzierten Stenn Goetstouwers und Mauro Bärtsch deutlich distanzieren konnte. "Ich bin super happy mit dem zweiten Platz! Nach einer bisher eher durchwachsenen Saison gibt das Resultat Selbstvertrauen",  sagte Reichel im Ziel in Binz. Positiv fiel auch das Fazit von Sport for Good-Teamkapitän Timo Bracht aus. „Es war sicherlich eine meiner besten Leistungen auf der Mitteldistanz und dann noch mit meinem Teamkollegen Horst Reichel auf dem Podium zu stehen, macht schon richtig Spaß.“

 

Schmitt hält van Vlerken auf Distanz und gewinnt ihr erstes Ironman 70.3-Rennen

 

Bei den Frauen legte Suse Werner die Tagesbestzeit beim Schwimmen vor, allerdings folgte ihr Natascha Schmitt nur wenige Sekunden später in die Wechselzone. Schmitt, die sich in den letzten Wochen beim Ironman 70.3 Wiesbaden und bei der WM in Zell am See schon gekonnt in Szene setzte, übernahm aber bereits nach wenigen Kilometern die Führung. Und Yvonne Van Vlerken? Die Titelverteidigerin aus den Niederlanden konnte in ihrer Paradedisziplin über die 90 Kilometern nur wenige Sekunden auf Schmitt gutmachen, so dass die Frankfurterin mit fast drei Minuten Vorsprung vor der Topfavoritin das Rad in der zweiten Wechselzone abstellen konnte.

Das Laufen verlief dann wie eine Doublette des Radfahrens. van Vlerken lief den Halbmarathon zwar ebenfalls etwas schneller aus Schmitt,  für einen ernsthaften Angriff auf die Spitze reichte es aber nicht mehr. Natascha Schmitt gewann mit einer guten Minute Vorsprung vor van Vlerken und durfte ausgelassen ihren ersten Ironman 70.3 Sieg feiern. Rang drei ging an Anett Finger, die sich bereits auf dem Rad vor Suse Werner schob, die Vierte wurde.