Ironman 70.3 St. George: Raelert Dritter, Don gewinnt

von René Penno für tri2b.com | 02.05.2015 um 10:48
Der Brite Tim Don und Heather Wurtele aus Kanada haben den Ironman 70.3 St. George gewonnen. Don verwies bei dem anspruchsvollen Rennen im US-Bundesstaat Utah Brent McMahon aus Kanada und Andreas Raelert auf die nächsten Plätze. Sebastian Kienle ging nicht an den Start.

Aus dem erhofften Schlagabtausch zwischen dem Hawaii-Sieger von 2014 und einem elitären Feld wurde nichts. Kurz vor dem Rennen teilte Sebastian Kienle via Twitter und Facebook mit, dass es nicht an den Start gehen werde. „Leider scheint ein Fluch auf dem Ironman St. George für mich zu liegen. Nachdem ich in den letzten Tagen mit einer Erkältung zu kämpfen hatte, muss ich schweren Herzens das Rennen absagen“, schrieb Kienle auf Facebook. An Spannung fehlte es dem Rennen trotzdem nicht.

Tim Don unwiderstehlich

Nach dem Schwimmen fand sich eine größere Gruppe an der Spitze zusammen, aus der sich niemand richtig absetzen konnte. Eine kleine Lücke entstand dennoch: Weil vor allem Brent McMahon und die beiden Amerikaner Ben Collins und Andrew Yoder richtig aufs Tempo drückten, legten sie bis zum zweiten Wechsel etwas mehr als eine Minute zwischen sich und die Verfolger mit Tim Don und Maik Twelsiek, der sich beim Schwimmen anderthalb Minuten Rückstand eingehandelt hatte. Auf dem Rad spielte der gebürtige Lemgoer seine Stärke aus und fuhr bis auf Rang fünf vor. Unter anderem auch vorbei an Andreas Raelert, der das Radfahren im Anschluss so kommentierte. "Auf dem Rad ging gleich die Post ab und ich habe den Sprung ganz nach vorne leider etwas verpasst."
Mit Beginn des Halbmarathons änderte sich aber einiges auf den vorderen Plätzen. Ben Collins legte los wie die Feuerwehr, wurde aber bald wieder gestellt von Brent McMahon. Der Kanadier verteidigte lange die Spitze, war am Ende jedoch chancenlos gegen Tim Don. Nach 16 Kilometern rannten die beiden Schulter an Schulter, wenig später musste McMahon den Briten ziehen lassen.

Dahinter hatte sich Andreas Raelert, "ich wusste, dass ich nun etwas tun musste, um noch ein Wörtchen mitreden zu dürfen in diesem Wettkampf", bei seinem Saisoneinstieg bis auf Platz drei nach vorne gearbeitet. Dem Rostocker fehlten nach seiner Aufholjagd 17 Sekunden zu Rang zwei, der im Anschluss ein positives Fazit zog. "Insgesamt bin ich zufrieden mit meinem ersten Saisonrennen. Es war der erwartete harte Auftakt in einem extrem starken Teilnehmerfeld." Maik Twelsiek fiel noch auf Rang 14 zurück.

Wurtele vermasselt Kessler die Tour

Im Rennen der Frauen vermasselte Heather Wurtele aus Kanada der Vorjahressiegerin die Tour. Meredith Kessler hatte sich lange Zeit einen Schlagabtausch mit der Britin Jodie Swallow, Alicia Kaye und Mary Beth Ellis aus den USA sowie der Australierin Annabel Luxford geliefert. Heather Wurtele pokerte und blieb lange auf Abstand. Gut zweieinhalb Minuten lag sie nach 70 Kilometern auf dem Rad zurück, bis zum Wechsel verkleinerte die Kanadierin dann den Abstand.

Als Erste stellte Kessler ihr Rad ab, dicht gefolgt von Swallow. Der Britin war bald Heather Wurtele auf den Fersen, nach zwölf Kilometern hatte die Kanadierin auch Kessler eingeholt. Kessler wehrte sich auf den verbleibenden Kilometern zwar nach Kräften, verlor bis ins Ziel aber noch 1:30 Minuten auf die Siegerin. Jodie Swallow wurde Dritte.

Einen starken Eindruck hinterließen auch die deutschen Frauen. Ricarda Lisk und Svenja Bazlen waren lange in den Top Ten unterwegs, fielen aber noch zurück. Lisk beendete das Rennen auf Rang elf, Svenja Bazlen wurde 13. vor Sarah Jarvis und Annett Kamenz.