IRONMAN Arizona: Al-Sultan siegt im Wilden Westen

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 10.04.2005 um 10:07
Der Münchner Faris Al-Sultan dominierte die IRONMAN-Premiere in Tempe (US-Bundesstaat Arizona) und konnte am Ende mit siebzehn Minuten Vorsprung seinen ersten großen Sieg in dieser Serie feiern. Ute Mückel wurde Dritte im Frauenrennen ...

Der Münchner Faris Al-Sultan hat in Tempe, Arizona zum ersten Mal ein IRONMAN-Rennen gewonnen. Der Hawaii-Dritte des vergangenen Oktober siegte mit guten 17 Minuten Vorsprung vor dem US-Amerikaner Michael Lovato. Mit Rang drei sorgte Ute Mückel ebenfalls für einen erfolgreichen Einstand auf der vollen Triathlondistanz. Der Damentitel ging an die Australierin Kate Major. „Das war einfach nur brutal windig. Ich weiß gar nicht, warum ich so gut drauf war - ich habe praktisch überhaupt nichts Schnelles gemacht im Training. Ich bin vielleicht mal einen Berg etwas schneller 'raufgefahren", kommentierte Faris Al-Sultan sichtlich überrascht den ersten IRONMAN-Sieg seiner Triathlon-Karriere. Dabei hatte der Münchner schon im Vorfeld mit einem Erfolg bei dem erstmalig ausgetragenen Rennen in Tempe, Arizona, geliebäugelt. Duo Al-Sultan und Evans an der Spitze Erwartungsgemäß verlief der 3,8 km lange Schwimmauftakt im Tempe Town Lake. Al-Sultan verließ als Zweiter (49:13 min.) das Wasser, dicht gefolgt vom starken Kanadier Tom Evans (49:18 min.). Das Duo sollte dann auch das Geschehen auf den Rad bestimmen. Gemeinsam setzten sie sich an die Spitze des 1.830 Teilnehmer großen Feldes. Eine ähnliche Situation hatte es schon einmal gegeben, beim IRONMAN Canada 2003, als am Ende Evans das Duell für sich entscheiden konnte. Evans hadert mit dem Wind Ab Rennkilometer 140 dann ein völlig verändertes Bild. Al-Sultan zieht im immer stärker werdenden Wind auf und davon. Evans verliert auf den letzten 40 Kilometern acht Minuten auf den Deutschen und erklärte seinen Einbruch später lapidar mit den Worten: "Es war einfach arg windig da draußen." Auf der Laufstrecke entlang des Tempe Town Sees baute der 27-jährige Al-Sultan mit gewohnt langem Schritt seinen Vorsprung weiter aus. Bei Kilometer zehn waren es fast zwölf Minuten Abstand zu Evans, der seinerseits zusehends seine Verfolger um Michael Lovato (USA) und Sergio Marques (POR) im Nacken spürte. Während Al-Sultan mit einem Marathon von 2:53:52 Stunden bis ins Ziel 17 Minuten Vorsprung herauslief, wurde Evans noch bis auf Rang sechs durchgereicht. Nutznießer des Einbruchs war Lovato, der sich in 8:42:48 Stunden den zweiten Rang sicherte. Der international unbekannte Sergio Marques holte als Dritter (8:46:47 Std.) das Letzte aus seinem Körper und kollabierte hinter der Ziellinie.

Gollnick und Holloway auf Abwegen Im Damenrennen konnte Ute Mückel mit Rang drei (9:51:43 Std.) einen erfolgreichen Einstand in die Ironman-Saison 2005 feiern. Schon nach dem Schwimmen lag die ehemals beste deutsche Langdistanztriathletin auf Rang zwei in aussichtsreicher Position und konnte mit einer ebenso guten Rad- und Laufleistung ihren Platz auf dem Siegerpodest verteidigen. Mückel profitierte zudem vom Missgeschick der als Siegaspirantin gehandelten Heather Gollnick (USA) und deren Landsfrau Karen Holloway, die vom Radfahren zu früh in die Wechselzone einbogen und deshalb von den Kampfrichtern noch einmal auf die Strecke geschickt wurden. Damit war der Weg frei für die Australierin Kate Major, die in 9:44:02 Std. ihren zweiten IRONMAN-Erfolg nach Lake Placid 2004 feiern konnte. Zweite wurde die US-Amerikanerin Desiree Ficker (9:48:26 Std.) die Major über weite Teile des Marathons dicht auf den Fersen war.