Ironman Austria: Marino Vanhoenacker gelingt der siebte Streich

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 28.06.2015 um 18:42
Der Belgier Marino Vanhoenacker hat in überlegener Manier in 7:48:45 Stunden den Ironman Austria 2015 gewonnen und damit seinen bisherigen sechs Klagenfurt-Siegen einen weiteren Erfolg hinzu gefügt. Rang zwei ging an den Österreicher Michael Weiss vor dem spanischen Vorjahressieger Ivan Rana, die beide fast 20 Minuten Rückstand zu Sieger Vanhoenacker hinnehmen mussten. Bei den Frauen sorgten Eva Wutti und Lisa Hütthalter für einen österreichischen Doppelerfolg.

Sechsmal, von 2006 bis 2011, trug sich Marino Vanhoenacker zuvor schon in die Klagenfurter-Siegerliste, ein. 2011 sogar mit der Langdistanz-Weltbestzeit, die ihm damals eine Woche später Andreas Raelert in Roth gleich wieder entriss. Nach dreijähriger Abstinenz kehrte der Belgiern nun an den Wörthersee zurück und drückte dem Rennen von Anfang an den Stempel auf.

Vanhoenacker fährt 4:11:47

Zusammen mit dem Schwimm-Ersten Andreas Giglmayr und den beiden Spaniern Rana und Miguel Angel Fidalgo kam Vanhonacker aus dem Wasser den Wörthersee. Danach machte sich der 38-Jährige in seiner Paradedisziplin auf und davon. Als es nach gut 60 Kilometern erstmals über den Rupertiberg ging, war sein Vorsprung auf den ersten Verfolger Michael Weiss schon auf über 5 Minuten angewachsen. Doch Vanhoenacker wollte mehr und fuhr die 180 Radkilometer (4:11:47 Std.) sogar fast vier Minuten schneller als bei seiner Weltbestzeit vor vier Jahren. Die sich abmühenden Verfolger bekamen Minute um Minute aufgebrummt. Als Vanhoenacker in den Marathon wechselte, dauerte es fast 15 Minuten bis auch Weiss seine Zeitfahrmaschine gegen die Laufschuhe eintauschen durfte. Gar 21 Minuten zurück lang Titelverteidiger Rana, der zusammen mit dem Österreicher Giglmayr den Marathon in Angriff nahm.

Vanhoenacker, der erst im Mai den Ironman Brasil für sich entschieden hatte, zeigte auch beim Laufen keine Schwäche. Nur ein Totaleinbruch, wie ihn der Belgier schon auf Hawaii oder in Frankfurt erleben musste, hätte den Sieg jetzt noch verhindern können. Darauf wartete die Konkurrenz jedoch vergebens. Der Athlet des Pewag-Racing Teams lief einen 2:45:43 Std.-Marathon und damit überlegen zum Sieg. Spannung gab es beim Kampf um Rang zwei. Rana gelang es den Rückstand zu Weiss zu zulaufen, hatte dann aber nicht mehr genug Kraft sich vom Österreicher entscheinend abzusetzten. Weiss konterte noch einmal und rang Rana, der trotzdem die schnellste Laufzeit des Tages hinlegte, den zweiten Platz wieder ab. Auf den Rängen vier und fünf folgten der Slowene David Plese und Massimo Cigana aus Italien.

Wutti im Marathon nicht mehr zu stoppen

Bei den Frauen war es in den ersten Rennstunden ein Trio mit der US-Amerikanerin Christina Jackson und den beiden Österreicherinnen Eva Wutt und Lisa Hütthaler, die den Rennverlauf an der Spitze bestimmten. Jackson nahm den beiden Österreicherinnen gut vier Minuten beim Schwimmen ab, und verteidigte bis nach der ersten Rupertiberg-Passage die Spitze. Danach übernahmen Wutti und Hütthaler die Führung und fuhren bis ins Radziel über zehn Minuten Vorsprung auf ihre erste Verfolgerin, Sarah Piampiano aus den USA, heraus, nachdem Jackson weiter zurück gefallen war.

Im Marathon war dann Eva Wutti bald allein an der Spitze. Die lange verletzte Hütthaler konnte erwartungsgemäß nicht mit der Tirolerin mithalten. Nach 15 Kilometern betrug ihr Vorsprung bereits fünf Minuten, bis ins Ziel sollte sich dieser bis auf 17 Minuten zur Tageszweiten Hütthaler (9:02:46) aufaddieren. Wutti gewann mit persönlicher Marathonbestzeit in 8:45:37 Stunden und verfehlte dabei den Streckenrekord nur um drei Minuten. Rang drei ging an Sarah Piampiano (9:03:10).