Ironman Brasilien: Raelert und Tajsich wollen über Florianópolis nach Kona

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 24.05.2017 um 18:27
Am Sonntag geht im brasilianischen Florianópolis die Ironman South American Championship über die Bühne. In der südbrasilianischen Küstenstadt können sich die Sieger/innen 4.000 Kona-Proranking-Punkte und den direkten Kona-Slot erkämpfen. Versüßt wird die kontinentale Ironman-Meisterschaft für die Profis mit 150.000 $, was sich in einem äußerst gut besetzten Teilnehmerfeld bemerkbar macht. Aus Deutschland haben u. a. Andreas Raelert und Sonja Tajsich die weite Reise auf sich genommen, um südlich des Äquators dem Traum einer erneuten Hawaii-Quali ein gehöriges Stück näher zu kommen.

 „Mein erklärtes Ziel ist der Ironman Hawaii“, sagt Andreas Raelert, „ich hoffe, dass es mir gelingen kann, in Brasilien meinen Startplatz für das Rennen in Kona fix zu machen.“ Bewusst hat sich Andreas Raelert bei seiner Saisonplanung dazu entschieden, bei dem traditionsreichen Wettkampf im Süden Brasiliens an den Start zu gehen. „Als Europäer ist es grundsätzlich nicht ganz leicht, so früh in der Saison bei 100 Prozent der Leistungsfähigkeit zu sein“, erklärt Andreas Raelert, „aber ich denke, dass meine Form schon jetzt vielversprechend ist.“

Diese wird auch nötig sein, wenn der ehemalige Triathlon-Langdistanz Weltbestzeithalter in Florianópolis ganz weit vorne ankommen will. Angeführt wird das Feld vom kanadischen Vorjahressieger Brent McMahon, der dabei in 7:46:10 Stunden einen neuen Streckenrekord aufgestellt hatte. Ebenfalls wieder mit dabei ist der Vorjahreszweite Tim Don aus Großbritannien. Traditionell sind die Brasilianer bei ihrem Heimspiel stark vertreten. Am Sonntag u.a. mit Igor Amorelli, Guilherme Manocchio und Thiago Vinhal. Dazu gesellt sich mit Kyle Buckingham aus Südafrika, Tyler Butterfield von den Bermudas und dem Spanier Eneko Llanos weitere hochkarätige internationale Konkurrenz.

 

Andreas Raelert: "Auf mich selbst schauen"

 

 „In erster Linie muss ich am Sonntag auf mich selbst schauen“, so die Taktik von Andreas Raelert, „erst mein zweiter Blick gilt der Startliste. Für mich ist es entscheidend, dass ich einen Wettkampf gestalte, in dem ich meine individuelle Leistungsfähigkeit abrufen kann.“  Mit entscheidend wird dabei auch sein, wie fair der Wettkampf in diesem Jahr abläuft. Im Vorjahr wurde im Anschluss an das Rennen in der Szene heftig über die Windschattenproblematik auf dem wenig selektiven Kurs diskutiert.

 

Tajsichs Rückkehr auf die Ironman-Bühne

 

Bei den Frauen geht Sonja Tajsich mit den gleichen Absichten wie Andreas Raelert an den Start. Für die Regensburgerin ist es das erste Ironman-Rennen nach knapp zwei Jahren, bedingt durch eine Fußverletzung und der anschließenden Babypause. Ende März meldete sich Tajsich mit einer starken Leistung bei der Tri:122 Lanzarote Mitteldistanz in die Wettkampfszene zurück.  Beste Erinnerungen an den Ironman in Florianópolis dürfte Mareen Hufe haben. Die Weselerin lief dort im Vorjahr auf Rang zwei ein, direkt vor der Spanierin Gurutze Frades, die auch diesmal wieder in der Startliste auftaucht. Richtig hoch punkten können die deutschen Girls im Kona-Proranking aber nur, wenn sie mit stark eingeschätzten Athletinnen,  wie der Britin Susie Cheetham und Linsey Corbin aus den USA , mithalten können. Weitere Deutsche im Profifeld der Frauen sind Kristin Möller und Carolin Lehrieder.