Ironman-EM: Julia Gajer Zweite hinter Rekordfrau Daniela Ryf

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 05.07.2015 um 16:59
Die Schweizerin Daniela Ryf hat in neuer Streckenrekordzeit den Ironman Frankfurt 2015 gewonnen. Ryf absolvierte bei Temperaturen jenseits der 35 Grad Celsius die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen in 8:51:00 und verbesserte dabei den alten Kursrekord von Chrissie Wellington aus dem Jahre 2008 um 24 Sekunden. Die Julia Gajer aus Ditzingen feierte mit Rang zwei eine fantastische Frankfurt-Premiere, die damit Caroline Steffen auf Rang drei verwies.

Beim Schwimmen war es zuerst Ryfs Landsfrau Steffen, die den Ton angab. Die Frankfurt-Siegerin der Jahre 2011 und 2012 schob ganz knapp vor Gajer und Ryf ihr Zeitfahrrad aus dem Strandbadtor am Langener Waldsee. Ryf wollte ebenfalls besonders schnell aufs Rad, rutschte beim Sprung aufs Pedal ab und landete erst mal auf dem Asphalt. Das Malheur sollte aber ohne Folgen für die Hawaii-Zweite des Vorjahres bleiben.  Nur anfangs konnte Gajer und Steffen mithalten, dann fuhr Ryf, wie von vielen Experten erwartet, davon. Als es das erste Mal in Bad Vilbel nach knapp 90 Kilometern über den Heartbreak-Hill ging, betrug ihr Vorsprung bereits über drei Minuten auf das deutsch-schweizerische Verfolger-Duo.

 

Gajer fährt Steffen davon

Auf sieben Minuten sollte das Zeitpolster der Ironman 70.3-Weltmeisterin bis zum zweiten Wechsel ansteigen.  Die eigentliche Überraschung passierte dahinter. Julia Gajer fuhr der auf dem Rad höher eingeschätzten Steffen davon und erreichte allein die zweite zweite Wechselzone am Mainkai. Dahinter folgten Michelle Vesterby, Tine Deckers und Sonja Tajsich in den Marathon.

 

Genuss pur: Julia Gajer feiert den Zieleinlauf am Römerberg

Auf der Laufstrecke manifestierte sich das Ranking der Top-Women. Ryf zeigte keine echte Schwäche und baute so den Vorsprung bis ins Ziel bis auf fast elf Minuten aus. Im Zielkanal ließ es die 28-Jährige dann entspannt angehen und hätte dabei fast noch den neuen Streckenrekord  verbummelt. 24 Sekunden rettete Ryf ins Ziel und steht damit in den Frankfurter Rekordlisten, den extremen Bedingungen zum Trotz. Schon bevor es in Richtung Römerberg ging, setzt Julia Gajer trotz der Strapazen ein Lächeln auf und ließ sich für Rang zwei feiern. "Überrascht bin ich über das Radfahren. Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier vor der Caro rein komme. Der Zieleinlauf war dann Genuss pur", ließ sich eine überglückliche Julia Gajer an der Finishline von HR-Moderator Ralf Scholt entlocken.  Caroline Steffen wiederum lag als Tagesdritte im Ziel ebenfalls elf Minuten hinter Rang zwei zurück.

Ein richtig tolles Rennen lieferte dahinter Sonja Tajsich ab. Von Zwischenrang sechs lief die hitzefeste Regensburger mit einem starken Marathon noch bis auf Rang vier nach vorne und feierte diese an sich ungeliebte Platzierung fast wie einen Podiumsplatz. Schnell unterwegs in den Laufschuhen war auch die US-Amerikanerin Ruth Brennan-Morrey, die Fünfte wurde, gejagt von einer wieselflinken Kristin Möller. Die Dritte von 2013 rannte in 3:01:14 Std. den schnellsten Marathon des Tages.