Ironman Emilia Romagna: Andreas Dreitz triumphiert bei seiner Langdistanz-Premiere

von tri2b.com | 23.09.2017 um 16:01
Erster Ironman-Start, erster Ironman-Sieg. Der Bayreuther Andreas Dreitz hat die Erstauflage des Ironman Emilia Romagna in 8:03:27 Stunden vor dem Dänen Jens Petersen-Bach (8:12:57) und Andrej Vistica (8:12:57) aus Kroatien gewonnen. Timo Bracht (8:25:40) beendete seinen letzten Langdistanz-Triathlon als Profiathlet auf Rang fünf. Bei den Frauen setzte sich in Cervia an der italienischen Adriaküste die Britin Lucy Gossage (9:06:39) durch.

Nur beim Schwimmen ließ Andreas Dreitz noch einigen anderen Athleten den Vortritt. Als Fünfter stürmte der Oberfranke nach 46:52 Minuten in die erste Wechselzone und übernahm auf dem Rad dann zugleich die Initiative. Bereits auf den ersten 30 Kilometern setzte sich Dreitz an die Spitze, verfolgt von einer siebenköpfigen Verfolgergruppe, in der auch Timo Bracht und Niclas Bock vertreten waren. Ähnlich wie in seinen vielen erfolgreichen Mitteldistanz-Rennen hielt Dreitz an der Spitze das hohe Tempo auf dem weitgehend flachen Kurs aufrecht und legte nun Minute um Minute zwischen sich und seinen Verfolgern, die sich über die gesamte Raddistanz nicht aus den Augen ließen.

 

Dreitz packt den Konkurrenten 13 Minuten drauf

 

Über 13 Minuten Vorsprung nahm so Andi Dreitz mit den Marathon. Einzig Alessandro Degasperi gelang es auf den letzten Kilometern sich etwas vom Rest der Verfolgergruppe abzusetzen. Der Italiener wechselte so als Zweiter in die Laufschuhe, eine weitere seiner gefürchteten Marathon-Aufholjagten blieb allerdings aus. Noch vor der 15 Kilometer-Marke stieg Degasperi aus, laut Informationen des Ironman-Livetickers, um sich für den Ironman Hawaii-Start in drei Wochen zu schonen.

 

Dreitz triumphiert, Bracht sagt Servus 

 

Nutznießer von Degasperis Ausstieg war der Däne Jens Petersen-Bach, der sich nun auf Rang zwei hinter Dreitz fest biss. Petersen-Bach lief zwar den schnellsten Marathon (2:47:29 Stunden), die Lücke zum enteilten Deutschen konnte er aber nur noch unwesentlich schließen. Dreitz, dem in diesem Jahr noch ein Sieg bei einem großen Rennen fehlte, war der Triumph nicht mehr zu nehmen. Nach 8:03:27 Stunden war der erste Ironman-Sieg des 28-Jährigen aus dem Team Erdinger Alkoholfrei perfekt. Mit gebührenden Abstand folgten Jens Petersen-Bach und Andrej Vistica auf den Rängen zwei und drei. Hinter dem Franzosen Jeremy Jurkiewicz kam auf Rang fünf Timo Bracht (8:25:40) ins Ziel. Der deutsche Rekordsieger in Sachen Ironman-Titel (9 Siege) beendet damit endgültig seine erfolgreiche Karriere als Triathlonprofi.

 

Gossage eilt zum nächsten Sieg

 

Auch im Frauenrennen lag  nach dem Schwimmen eine siebenköpfige Spitzengruppe innerhalb von nur einer Minute zusammen. Kauf auf dem Rad, sollte sich diese Situation schnell ändern. Tine Deckers aus Belgien und die Britin Lucy Gossage setzten sich nach vorne ab. Bis nach der 100-Kilometermarke führte Deckers knapp vor Gossage, die auf den letzten 60 Radkilometern so richtig aufdrehte. Gossage fuhr noch sechs Minuten Vorsprung auf Deckers heraus und konnte davon im Marathon zehren. Auf dem Rad war es die Würzburgerin Carolin Lehrieder, die unter den Verfolgerinnen die Initiative ergriff und hinter den beiden Führenden an Position drei in den Marathon wechselte. Im Marathon war dann allerdings für Lehrieder bereits nach wenigen Kilometern Schluss.

An der Spitze ließ sich Gossage, die eigentlich auch für den Ironman Hawaii 2017 qualifiziert war und auf ihr Startrecht verzichtete, nun nicht mehr verdrängen. Keine zwei Wochen nach ihrem Sieg beim schweren Ironman Wales war nach 9:06:39 Stunden auch der Erfolg in Cervia perfekt. Deckers (9:13:35) behauptete Rang zwei. Im Duell um Rang drei hatte die Italienerin Marta Bernardi (3./9:20:04) das bessere Finish gegenüber der Österreicherin Elisabeth Gruber (4./9:20:26).