Ironman Florida 2010: Cunnama und Jacobs gewinnen in Panama City

von Stefan Drexl für tri2b.com für tri2b.com | 06.11.2010 um 12:00
James Cunnama aus Südafrika hat die 12. Auflage des Ford Ironman Florida trotz Reifenpanne dank eines überragenden Marathons vor dem Portugiesen Pedro Gomes gewonnen. Dirk Bockel wurde Dritter, Markus Fachbach verpasste nur knapp das Podium. Bei den Frauen holte sich die US-Amerikanerin Jessica Jacobs den Titel...

James Cunnama aus Südafrika hat sich in einem spannenden Rennen durchgesetzt und die 12. Auflage des Ford Ironman Florida trotz Reifenpanne dank eines überragenden Marathons (2:43:08 Stunden) vor dem Portugiesen Pedro Gomes gewonnen. Dirk Bockel wurde Dritter, Markus Fachbach verpasste nur knapp das Podium. Bei den Frauen holte sich die US-Amerikanerin Jessica Jacobs den Titel und wie auch Cunnama ihren ersten Sieg bei einem Ironman-Rennen. Bockel und Collonge dominieren die erste Disziplin Zwar war es am Rennmorgen noch empfindlich kühl doch ein klarer Himmel, Windstille und Wassertemperaturen von 19 Grad bedeuteten gute Bedingungen für den Renntag. Die nutzte von Beginn an Dirk Bockel und eröffnete bereits im Wasser die Jagd nach den Qualipunkten der Profis. Er setzte sich gleich zu Beginn des Schwimmens an die Spitze des Feldes und übernahm die Führung einer fünfköpfigen Gruppe. Schon nach der ersten Runde hatten sie zwei Minuten Vorsprung auf die Verfolgergruppe um Fachbach und Sundberg. Gegen Ende der Schwimmstrecke konnte sich Bockel absetzen und kam als Erster nach 46:50 Minuten aus dem Golf von Mexiko. Ihm beinahe gleich tat es Meike Krebs, die mit 56:09 Minuten nur etwas mehr als eine Minute hinter der Alpentriathlon-Siegerin von 2007, Jeanne Collonge, als Zweite aus dem Wasser kam, aber dafür mit einem guten Polster von über eineinhalb Minuten auf die Dritte, Kim Loeffler. Cunnama jagt mit Reifenpanne zum ersten Sieg Doch erst auf der Radstrecke zeigt sich, wer wirklich einen guten Tag hat, besonders in Florida, wo die Monotonie der Strecke stets die gleichen Muskeln beansprucht. Die höchste Erhebung ist eine Brücke zu Beginn und am Ende der einmal zu durchfahrenden Radrunde. Nach nur 15 Kilometern auf dem Rad hatte der Franzose Romain Guillaume die bisher Führenden Bockel und Rhodes von der Spitze abgelöst und schnell eine Lücke zwischen sich und dem Rest des Verfolgerfeldes mit allen Favoriten, darunter auch Markus Fachbach und Swen Sundberg aufgetan. Bis zu acht Minuten konnte der Franzose herausfahren, doch auf der zweiten Hälfte des Radsplits machten die Verfolger wieder Boden gut. Nach 130 Kilometern Zwangsstop für den Südafrikaner James Cunnama: ein Reifendefekt kostete ihn vier Minuten, bis zum zweiten Wechsel hatte er die indes beinahe wieder hereingefahren. Noch war Guillaume in Führung, doch zwei Minuten nach ihm kamen die Jäger in die T2, neun Athleten innerhalb von 22 Sekunden. Nach 5 Kilometern war ein Deutscher vorne: Markus Fachbach übernahm die Führung, musste sie aber kurz darauf an Pedro Gomes abgeben. Guillaume spielte keine Rolle mehr, dafür um so mehr Cunnama: Als hätte ihn die Energieleistung nach dem Reifendefekt eher angestachelt als ermüdet lief er immer weiter nach nach vorne. Nach zwei Dritteln des Marathons dann das letzte und entscheidende Manöver des Rennens, Cunnama überholte entschlossen und schnell: erst den Luxemburger Bockel und dann Pedro Gomes. Die Drei hatten inzwischen einen deutlichen Abstand auf den Vierten, Markus Fachbach und so sollte schließlich auch der Zieleinlauf aussehen. Nach 08:15:59 Stunden konnte James Cunnama den Ironman Florida 2010 dank eines hervorragenden Marathons (2:43:08 Stunden) für sich entscheiden und damit auch seinen ersten Ironman überhaupt gewinnen. Jacobs mit Zeitstrafe zum Sieg Beim Rennen der Frauen war Meike Krebs bereits nach wenigen Kilometern in Führung gegangen doch von hinten kam mit einem hohen Tempo Jessica Jacobs. Sie hatte nach nur 20 km über drei Minuten auf die 31-jährige Frankfurterin aufgeholt und war auf dem besten Weg an die Spitze zu fahren. Doch zunächst führte Karina Ottosen das Rennen der Frauen an, bevor nach 120 km Jessica Jacobs die Führung übernahm und bis zum Ende nicht mehr abgeben sollte - und das trotz einer Zeitstrafe von zwei Minuten. Während die Deutsche weiter zurückfiel und nach Hälfte des Marathons ausstieg, biss sich die restliche Konkurrenz die Zähne an dem immer größer werdenden Vorsprung aus. Mit der schnellsten Marathonzeit an diesem Samstag lief die Amerikanerin Jessica Jacobs nach 09:07:47 Stunden als Erste durch das Ziel des 12. Ironman Florida. Erica Csomor kam schließlich als Zweite sieben Minuten nach Jacobs ins Ziel, Dritte bei den Frauen wurde schließlich Kim Löffler mit 09:21:26 Stunden.