Kurzmeldung


Ironman Florida: Sieg an Del Corral, Radrekord an Starykowicz

von H. Eggebrecht für tri2b.com | 02.11.2013 um 21:20
Fast wäre es ein Starykowicz-Man geworden, aber nur fast. Drei Kilometer vor dem Ziel des Ironman Florida musste der US-amerikanische Titelverteidiger die Führung noch an Victor Del Corral abgeben. Der Spanier siegte in Panama-City nach 7:53:11 Stunden in neuer Streckenrekordzeit. Andrew Starykowicz wurde Zweiter und durfte sich zumindest mit der schnellsten je bei einem Langdistanz-Triathlon gefahrenen Radzeit (180 km in 4:02:17 Std.) trösten. Bei den Frauen konnte die Niederländerin Yvonne van Vlerken (8:43:07 Std.) ihren Titel mit neuem Kursrekord erfolgreich verteidigen.

Gleich nach dem Schwimmen im Golf von Mexiko machte sich Andrew Starykowicz auf und davon seinen Radrekord aus dem Vorjahr (4:04:39 Std.) zu jagen. Kurze Zeit konnten sich noch einige Kontrahenten, wie der tschechische Ironman-Rookie Filip Ospaly in der Nähe seines Hinterrades aufhalten, dann war der 31-Jährige allein in Führung und baute seinen Vorsprung Minute um Minute aus. In den Reihen der Verfolger machten zwischenzeitlich auch Dorian Wagner aus Roth und der Reutlinger Michael Göhner eine gute Figur. Nach 180 Radkilometern wechselten die beiden nicht einmal eine Minute hinter dem späteren Sieger Del Corral in den Marathon.


Mit einem 2:37er Marathon zum Sieg


Dieser war mit über 18 Minuten Rückstand auf Starykowicz als Fünftplatzierter auf die abschließenden 42,2 Laufkilometer gestartet. Von da an machte der Ironman Lanzarote-Sieger von 2012 Sekunde um Sekunde des an sich uneinholbar scheinenden Vorsprungs des US-Amerikaners wett. Bei der Halbmarathonmarke war mehr als die Hälfte des Vorsprungs aufgeholt, drei Kilometer vor dem Ziel war der Alleingang des Vorjahressiegers vorbei. Del Corral ging in Führung und siegte nach einem 2:37:29-Stunden-Marathon in neuer Rekordzeit. Starykowicz folgte auf Rang zwei mit gut zwei Minuten Rückstand. Mit einem starken Marathon (2:41:17) lief der Tscheche Ospaly als Dritter gleich auf das Ironman-Podium bei seiner Premiere über Langdistanz.

Nicht weiter nach vorne ging es für die Deutschen. Dorian Wagner rannte aber einen konstanten Marathon und konnte sich als Achter über eine Ironman Top-Ten-Platzierung freuen. Eine für seine Verhältnisse schwache Laufvorstellung bot hingegen Michael Göhner. Der Roth-Sieger von 2009 fiel bis auf Rang zwölf zurück. Bei den Frauen prägte nach dem Schwimmen zuerst ein Ironman-Rookie den Rennverlauf: die Österreicherin Lisa Hütthaler setzte sich beim ihrer Ironman-Premiere an die Spitze des Feldes und konnte die Führung dort auch bis über die 100-Kilometermarke behaupten. Dann schloss Yvonne van Vlerken zu Hütthaler auf. Die niederländische Titelverteidigerin, die mittlerweile im österreichischen Schwarzach beheimatet ist, ging im Duell der "Österreicherinnen" in Führung und nahm eine knappe halbe Minute Vorsprung mit in die Laufschuhe.


van Vlerken überlegen, Hufe und Görtz in den Top Ten


Auf der Marathonstrecke ließ van Vlerken gleich auf den ersten Kilometern keine Zweifel aufkommen, dass der Sieg heute nur über sie gehen wird. Schnell hatte die aktuelle Hawaii-Vierte einen mehrminütigen Vorsprung auf Hütthaler heraus gelaufen und konnte nun das Rennen von der Spitze aus kontrollieren und einen ungefährdeten Sieg feiern. Bei steigenden Temperaturen in der frühen Nachmittagssonne Floridas bekam dann Hütthaler zusehends Probleme. Anders als bei ihren drei Saisonsiegen über die halbe Ironman-Distanz lief nun die Konkurrenz von hinten auf und reichte Hütthaler noch bis auf Rang sechs durch. Auf das Podium schafften es Ashley Clifford (USA/8:49:03) und Erika Csomor (HUN/8:56:51).

Die Schweizerin Simone Brändli blieb als Vierte nur wenige Sekunden über der 9-Stunden-Marke. Ein sehr starkes Ergebnis lieferte Mareen Hufe als Fünfte (9:03:15) ab. Die Weselerin dürfte damit mit Teil Eins ihrer Kona-Wiedergutmachungstour zufrieden sein. Ebenfalls schnell unterwegs war die Kölnerin Beate Görtz als Tagesachte.

Gemächlich ließ es hingegen die Ironman Hawaii-Siegerin Mirinda Carfrae angehen. Die Australierin war bei ihrem Pflichtfinish für den Kona-Slot im Jahr 2014 9:48:07 Stunden unterwegs (Rang 28 Frauen) und joggte dabei mit einem 3:34-Stunden-Marathon ins Ziel.