Ironman Florida: Tom Evans gewinnt in Rekordzeit

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 01.11.2008 um 22:32
Tom Evans hat den 10. Ironman Florida gewonnen und für neue Rekorde gesorgt. Bella Comerford holte ihren fünften Sieg ...

Der Kanadier Tom Evans hat den 10. Ironman Florida gewonnen und zum Jubiläum für neue Rekorde gesorgt. 8:07:59 Stunden brauchte der 40-jährige Evans und war damit deutlich schneller als Stephan Vuckovic bei seinem Sieg im vergangenen Jahr (8:21:29). Zuvor hatte der Kanadier mit 4:21 Stunden einen neuen Rekord auf der Radstrecke aufgestellt. Mit fast zehn Minuten Rückstand kam der Däne Torbjorn Sindballe (8:17:52) als Zweiter ins Ziel, Dritter wurde Petr Vabrousek (8:23:00) aus Tschechien bei seinem zwölften Ironman-Rennen in diesem Jahr. Eigentlich stellte sich die Frage nach dem Sieger schon beim zweiten Wechsel nicht mehr. Tom Evans hatte bis dahin schon über drei Minuten auf Torbjorn Sindballe herausgefahren, mit dem er gemeinsam lange ein Spitzenduo bildete. Dahinter hatte sich zunächst ein Verfolgerduo mit Andreas Böcherer und dem Belgier Bert Jammaer gebildet, dessen Chancen, die beiden Führenden noch einmal zu stellen, immer mehr schwanden. Von zwei Minuten wuchs der Rückstand auf drei und später auf über fünf Minuten an. Und als Böcherers Abstand zur Spitze nach 118 Kilometern schon 9:48 Minuten betrug, nachdem dessen belgischer Begleiter inzwischen zurück gefallen war, war der Traum von einem erneuten deutschen Sieg in Panama City Beach ausgeträumt. Später fiel auch der Freiburger aus den Top Ten heraus, dafür bissen sich Swen Sundberg und Uwe Widmann in der ersten Verfolgerguppe fest. Sie bekamen so nicht mit, wie sich Evans ganz vorn von Sindballe allmählich lösen konnte. Eigentlich habe er sich auf dem Rad zurückhalten wollen, sagte der Sieger später im Ziel. Diese Chance, bei optimalen Bedingungen mit nur leichtem Wind, konnte sich der Kanadier aber nicht entgehen lassen. Bis zum zweiten Wechsel fuhr er dem starken Dänen, der noch den Ironman von Hawaii drei Wochen zuvor in den Beinen hatte und sich erst kurzentschlossen für das Rennen in Florida meldete, auf drei Minuten davon und sorgte damit für eine Vorentscheidung. Denn auf den ersten Marathonkilometern verdoppelte Evans seinen Vorsprung sogar noch und zeigte auch im weiteren Verlauf keine Schwäche. Dafür aber Sindballe: Bei Kilometer 16 musste er gehen und setzte seinen Lauf erst knapp drei Kilometer später fort. Zunächst schien der Däne erholt, dann aber wuchs der Abstand wieder deutlich an. Den Sieg hatte Evans zu diesem Zeitpunkt in trockenen Tüchern, es ging nur noch um die Zeit. Stramm lief er den Marathon (2:57:19) nach Hause, zum neuen Streckenrekord am Golf von Mexiko. Unter der alten Bestmarke von Vuckovic blieb auch Torbjorn Sindballe. Hinter dem Franzosen Christophe Bastie, mit 39 Jahren auch nicht mehr zu den Jüngsten zu zählen, belegten die beiden Deutschen Uwe Widmann (8:25:34) und Swen Sundberg (8:26:52) die Plätze fünf und sechs. Nils Görke (8:35:39) kam als dritter Deutscher auf Rang zehn ebenfalls noch in die Top Ten, Christian Weimer finishte bei seinem Ironman-Debüt als Zwölfter. Am Geburtstag zum fünften Sieg Ähnlich wie Tom Evans bei den Männern bestimmte auch Bella Comerford das Rennen der Frauen. Noch vor der Hälfte der Radstrecke hatte sie die Spitze von ihrer Landsmännin Rachel Joyce übernommen und prägte von da an das Rennen. Die Britin, vor drei Wochen noch Siebte auf Hawaii, zeigte sich gut erholt, profitierte aber vom Defekt einer Deutschen: Nina Kraft nämlich hatte das Rennen nach dem Schwimmen angeführt und auf dem Rad bereits über drei Minuten Vorsprung, als ihr der Sattel brach. Das bedeutete das Aus für die Vorjahressiegerin aus Braunschweig. Nach dem Ausstieg auf Hawaii folgte damit gleich die zweite Pleite. Vorn zog derweil Comerford unverdrossen von dannen. An ihrem 31. Geburtstag wollte sie es wohl besonders wissen und ließ der übrigen Konkurrenz keine Chance mehr. Die Schottin siegte nach 9:07:49 Stunden am selben Ort, wo sie 2003 ihren ersten Ironman überhaupt gewann, nun bereits zum fünften Mal. Über sechs Minuten später kam die Ukrainerin Tamara Kozulina (9:14:15), die sich das Rennen lange Zeit vom fünften Platz aus ansah, als Zweite ins Ziel. Mit einem starken Marathon hatte sie nacheinander Rachel Joyce, die Hawaiianerin Bree Wee, die Vierte wurde, und die spätere Dritte, Jessica Jacobs (USA) überlaufen.