IRONMAN Florida: Tom Evans gewinnt, Lothar Leder wird Dritter

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 06.11.2004 um 23:59
Tom Evans hat am Samstag in Panama City Beach den IRONMAN Florida gewonnen. Hinter Olivier Bernhard wurde Lothar Leder Dritter. Der Darmstädter sicherte sich damit frühzeitig seinen Startplatz für Kona 2005 ...

Der Kanadier Tom Evans hat seinen zweiten Titel in diesem Jahr gewonnen, und Lothar Leder hat sich qualifiziert für Kona im nächsten Jahr - der IRONMAN Florida 2004 hielt, was das Teilnehmerfeld versprach. Und fand am Ende mit Evans einen überlegenen Sieger. Lothar Leder dagegen war in erster Linie angetreten, um sich das Ticket für Hawaii 2005 zu sichern. Mit Platz drei übertraf er vielleicht sogar seine eigenen Erwartungen. Am Sieg von Evans gab es nichts zu rütteln. "Ich war froh, dass ich mein eigenes Tempo gehen konnte", freute sich der Kanadier im Ziel. Auf dem Rad musste er sich noch einem überragenden Björn Andersson beugen. Auf der Laufstrecke schrumpfte der Rückstand zum Schweden jedoch schnell. Schneller als Andersson recht sein konnte. Denn bereits auf den ersten drei Kilometern musste der Schwede Pausen einlegen und seine schmerzenden Rückenmuskeln dehnen. Da waren schon die ersten Minuten dahin. Noch vor der Hälfte des Marathons übernahm Tom Evans die Führung, gönnte sich dann eine kurze Pause für ein menschliches Bedürfnis und setzte sich sofort abermals an die Spitze - die er von da an nicht mehr abgab. Lothar Leder überraschend stark Nach seinem Sieg in Canada lief Tom Evans damit seinem zweiten IRONMAN-Sieg binnen eines Jahres entgegen. Einziger Konkurrent des Canada-Champs schien zu diesem Zeitpunkt nur ein ganz stark laufender Lothar Leder zu sein. Schon beim Schwimmen hatte er sich in einer elfköpfigen Spitze festgesetzt und die Radstrecke trotz Defekts als Dritter beendet. Und furios startete er dann in den Marathon. Von seiner Verletzung schien der 33-Jährige überhaupt nichts zu spüren, lag bis etwa zwei Kilometer vor dem Ziel sogar noch auf Platz zwei. Der Schweizer Olivier Bernhard nahm ihm diesen Platz noch ab, nachdem sich der fünffache Sieger des IRONMAN Switzerland mit einem starken Run (2:48 Stunden) von Platz zehn und über 27 Minuten Rückstand noch nach vorn gekämpft hatte. Zweiter Deutscher in den Top Five wurde der Herzogenauracher Swen Sundberg. Nach dem Radfahren noch Siebter, machte er sich unauffällig, aber druckvoll auf den Weg nach vorn. Das Training, das er in diesem Jahr zusammen mit der Hawaii-Siegerin Nina Kraft absolviert hatte, zahlte sich hier aus. Swen Sundberg wurde Vierter in einem stark besetzten Feld. Als dritter Deutscher und Gesamtachter landete der Langdistanz EM-Zweite Nils Goerke ebenfalls ganz vorn. Eine bessere Platzierung und die erhoffte Hawaii-Qualifikation hatte vielleicht eine schleifende Hinterrad-Scheibe verhindert. "Im Training ist mir das gar nicht aufgefallen. Aber im Rennen machte sich der durch die Reibung deutlich höhere Kraftaufwand bemerkbar", berichtet Nils Goerke von seiner späten Entdeckung des Fehlers. Das Hinterrad musste er schließlich wechseln und verlor dadurch kostbare Zeit und viele Plätze. Die er mit der drittbesten Marathonzeit (2:57:57 Std.) in einem erlesenen Feld allerdings zum Teil wettmachen konnte. "Shit happens, ich habe jedenfalls noch das Beste daraus gemacht", blieb der Kieler deshalb auch gelassen. Erster IRONMAN, erster Sieg Ihrer Favoritenrolle wurde die Australierin Michellie Jones bei den Frauen voll und ganz gerecht. Das Schwimmen gewann erwartungsgemäß Andrea Fisher, die zusammen mit der Männerspitze aus dem Wasser stieg. Rund 15 Kilometer konnte sie die Spitze auf dem Rad noch verteidigen. Dann zog die Olympia-Zweite von Sydney und zweifache Weltmeisterin Michellie Jones vorbei und davon. Auch ein auffrischender Wind hielt die Australierin nicht davon ab, ihren Vorsprung auf über acht Minuten auszubauen. Beim Marathon konnte sie es zum Ende sogar fast gemächlich angehen lassen. Bella Comeford, zweifache Florida-Siegerin und die Titelverteidigerin, konnte ihr nach einer starken Laufleistung nicht mehr gefährlich werden. Ihren ersten IRONMAN gewann Michellie Jones also überlegen, mit exakt sechs Minuten Vorsprung. Dritte wurde Barbara Buenahora, die sich zunächst noch bedeckt hielt, beim Marathon dann aber ihre Stärken zeigte. Hinter Natascha Filliol wurde Andrea Fisher Fünfte, die 26-jährige Heidi Jesberger belegte bei ihrem dritten Start über die volle Distanz innerhalb eines Jahres Platz zehn und verpasste die Chance zur frühzeitigen Qualifikation für den IRONMAN Hawaii 2005.