Ironman Hawaii 2013: Mirinda Carfrae holt sich den Titel

von René Penno für tri2b.com | 13.10.2013 um 03:51
Mirinda Carfrae hat den Ironman Hawaii 2013 gewonnen. Die Australerin verwies in neuer Rekordzeit die beiden Britinnen Rachel Joyce und Liz Blatchford auf die Plätze zwei und drei und durfte sich nach 2010 über den zweiten Hawaii-Sieg der Karriere freuen. Die Titelverteidigerin Leanda Cave hatte nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun, die deutsche Vorjahresvierte Sonja Tajsich gab das Rennen schon auf der Radstrecke auf. Beste deutsche Athletin war Kristin Möller auf Rang 16.

Das Gefühl des Sieges auf dem Alii Drive kennt Mirinda Carfrae. 2010 triumphierte sie vor Caroline Steffen aus der Schweiz und der Britin Julie Dibens. Ein zweiter und ein dritter Platz folgten, jetzt steht sie wieder ganz oben. Und nicht nur das: Die kleine Australierin verbesserte den Streckenrekord von Chrissie Wellington, die 2009 in 8:54:02 Stunden siegte, um 1:48 Minuten. Außerdem rannte sie auch schneller als 2011: Damals brauchte Carfrae 2:52:09 Stunden, diese Marke verbesserte sie jetzt auf 2:50:35 Stunden. Das war auch die drittschnellste Zeit des Tages überhaupt, nur Bart Aernouts (2:44:03) und Ivan Rana (2:47:54) rannten noch schneller. Selbst Männersieger Frederik van Lierde musste sich im Marathon also Carfrae beugen.

Die neue Marathonbestzeit waren nur ein Puzzleteil auf dem Weg zum Sieg. Denn Mirinda Carfrae handelte sich diesmal keinen so großen Rückstand ein und stellte das Rad schon acht Minuten hinter der schnellsten Radfahrerin an. An der Spitze lagen zu diesem Zeitpunkt Rachel Joyce, die gemeinsam mit der Amerikanerin Meredith Kessler zum zweiten Wechsel kam. Auch die Britin Jodie Swallow war mit 21 Sekunden Rückstand nicht weit weg, ebenso wenig Michelle Vesterby aus Dänemark mit 37 Sekunden Rückstand. Das Ganze entzerrte sich im Marathon schnell. Rachel Joyce zog davon, dahinter sortierten sich die Verfolgerinnen neu. Nachdem Carfrae nach 24 Kilometern die Spitze übernommen hatte, wurde es nur im Kampf um den dritten Rang nochmal spannend.


DNF für Tajsich, Hufe und Beranek

Yvonne van Vlerken schien bereits auf dem Weg zu Bronze, als sie von Krämpfen im Energy Lab gestoppt wurde. Die Niederländerin, "ich habe Salzbrezeln gegessen und bin gewandert", musste Liz Blatchford vorbeilassen und sah die Britin erst im Ziel wieder. Hinter Van Vlerken wurde Caroline Steffen Fünfte vor Caitlin Snow und Meredith Kessler. Der Schweizerin, in diesem Jahr hochgehandelt, bleibt ein Sieg auf Hawaii somit weiterhin verwehrt.Auch die deutschen Frauen müssen weiter warten. Sonja Tajsich, in den letzten beiden Jahren jeweils beste Deutsche, gab das Rennen nach 120 Kilometern auf dem Rad auf. „Schon bei Kilometer 70 hab ich gemerkt, dass ich richtig Zeit verliere. Ich konnte keine 200 Watt mehr treten“, erklärte Sonja Tajsich. „Bei 120 bin ich dann raus. Ich habe wirklich alles versucht. Es war wieder die alte Verletzung", haderte die Regensburgerin. Nach zwei Plattfüßen gab auch Mareen Hufe vorzeitig auf. Ebenfalls nicht ins Ziel kam auch Anja Beranek.


Möller trotz Handicap mit schnellem Marathon

Besser machte es dafür Kristin Möller, die im Vorjahr erstmals Hawaii-Luft schnuppern durfte. Die Dritte des diesjährigen Ironman Germany lief trotz Trainingsrückstand durch ihre Plantarsehnenverletzung noch einen 3:04-Stunden-Marathon und auf Rang 16 nach vorne. "Gut, dass ich so auch schon einige Punkte für das Kona-Proranking 2014 mitnehmen konnte", resümierte Möller nach dem Rennen, die jetzt ihre Verletzung erst einmal komplett auskurieren möchte. Die Deutsch-Neuseeländerin Britta Martin kam bei ihrer ersten Ironman Hawaii-Teilnahme auf Rang 24 ins Ziel.