Ironman Hawaii: Daniela Ryf ist neue Weltmeisterin

von tri2b.com | 11.10.2015 um 04:03
Daniela Ryf hat den Ironman Hawaii 2015 gewonnen. Nach 8:57:57 Stunden verwies die 28 Jahre alte Schweizerin die beiden Britinnen Rachel Joyce und Liz Blatchford auf die Plätze zwei und drei. Die australische Titelverteidigerin Mirinda Carfrae gab das Rennen auf dem Rad am Wendepunkt in Hawi auf. Einen rabenschwarzen Tag erlebten die deutschen Profifrauen. Nur Mareen Hufe kam auf Rang 24 (10:05:01 Stunden) ins Ziel. Julia Gajer, Diana Riesler und Astrid Stienen gaben das Rennen nach dem Radfahren auf. Beste deutsche Frau im Gesamteinlauf wurde Katrin Esefeld, die in 9:51:10 Stunden ihren WM-Titel in der Agegroup 30 verteidigte.

Schlecht lief es in Kona in diesem Jahr für Mirinda Carfrae. Die dreimalige Kona-Queen war in der direkten Vorbereitung auf Big Island zweimal auf dem Rad von einem Auto angefahren worden. "Rinnie" sprach zwar vor dem Rennen, noch bereit zu sein. Im Wettkampf blieb sie diese Ansage schuldig. Bis zum Radwendepunkt in Hawi hatte die Australierin schon über 15 Minuten Rückstand auf Ryf hinnehmen müssen, die nach 30 Kilometern die Spitze übernommen hatte. Bis dahin drückte vor allem Jodie Swallow dem Rennen ihren Stempel auf. Die Engländerin hatte das Rennen nach dem Schwimmen vor Leanda Cave, Annabel Luxford und Rachel Joyce angeführt. Ryf folgte mit 1:14 Minuten Rückstand und machte sich gleich auf die Verfolgung.

 

Ryf wieder in einer anderen Liga

 

Das gelang der Schweizerin so eindrucksvoll, dass die Konkurrenz Federn ließ und schnell zurückfiel. Leanda Cave stürzte und konnte nicht mehr folgen, alle anderen wurden Opfer des hohen Tempos, das die Zweite des letzten Jahres anschlug. Jodie Swallow behauptete zwar Rang zwei, kam aber mit schon 7:25 Minuten Rückstand zum zweiten Wechsel.

Dahinter brachte sich schon Mary Beth Ellis in Position vor den beiden Däninnen Camilla Pedersen und Michelle Vesterby. Alle samt aber bissen sich die Zähne an Daniela Ryf aus. Die Schweizerin hatte im Marathon den Abstand noch weiter vergrößert, hinter ihr wechselten sich die Verfolgerinnen ab. Swallow fiel bald zurück und musste immer wieder Gehpausen einlegen, bevor sie später aufgab. In der Zwischenzeit hatte Rachel Joyce Rang zwei übernommen. Mary Beth Ellis rannte zwar noch vorbei an der wankenden Swallow auf Rang drei, musste diesem Aufwand aber auch bald Tribut zollen. Am Ende rannte Daniela Ryf ungefährdet zu ihrem ersten Sieg auf Hawaii, 13 Minuten später folgte Rachel Joyce, weitere fast vier Minuten dahinter wurde Liz Blatchford wie vor zwei Jahren Dritte.

 

Hufe bleibt auf dem Rad unter 5 Stunden, AK-Athletin Esefeld in den Top 20

 

Von den deutschen Frauen war wie erwartet Julia Gajer beim Schwimmen am aussichtsreichsten gestartet. Die Vorjahressechste kam zwar nicht mit der Spitzengruppe um Ryf aus dem Wasser, verlor allerdings nur gut eine Minute und hatte so eine überschaubare Lücke zu schließen. Doch schon auf den ersten zehn Kilometern durch Kona wuchs der Rückstand zur Topgruppe an. Auch auf dem Queen K-Highway verlor Gajer weiter Zeit und war nach dem Radfahren aus dem Rennen. Das gleiche Schicksal ereilte auch Astrid Stienen und Diana Riesler. Die Ironman Kalmar-Siegerin Stienen erklärte gegenüber tri2b.com, "dass ab Kilometer 120 nichts mehr ging. Ich musste mich mehrmals übergeben. Nichts blieb mehr drin." Stienen fuhr zwar noch bis in die zweite Wechselzone. Dort zog sie der Medical Service vorsichtshalber aus dem Rennen. "Ich habe viel geweint und werde wohl noch viel weinen," so Stienen, die gleichzeitig aber auch schon ankündigte, wieder hierher zurück zu kommen.

Richtig gut lag nach dem Radfahren noch Mareen Hufe im Rennen. Die Weselerin absolvierte die 180 Kilometer in 4:59:15 Stunden und verlor damit nur knapp zehn Minuten auf Ryf. Im Marathon bekam Hufe dann allerdings Probleme. Anstatt in Richtung Top Ten zu schielen, fiel die Dritte des Ironman Zürich noch aus den Top 20 heraus. Dorthin schaffte es als 19. Katrin Esefeld. Die Mettenheimerin verteidigte damit ihren AK 30 WM-Titel aus dem Vorjahr und war dabei diesmal sogar gut zwei Minuten schneller unterwegs.